Hagen. Eintracht Hagen setzt sich gegen die Eulen Ludwigshafen durch. Mahncke, Norouzi und Pröhl sind in der Krollmann Arena die überragenden Akteure.
Im Stil eines Topteams: Leidenschaftlich erkämpften sich die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen im nächsten Topspiel die nächsten beiden Punkte. Dank überragenden letzten 20 Minuten wies man den Bundesliga-Absteiger der Eulen Ludwigshafen mit 29:27 (14:14) in die Schranken. „Die Jungs haben ihre Chance heute wieder genutzt, den Gegner zu ärgern. Das zeichnet die Mannschaft aus, dass sie sich immer wieder neu aufrappeln kann“, bilanzierte Eintracht-Cheftrainer Stefan Neff nach der Partie.
Pröhl und Becker Garanten für guten Start
Schon die ersten Angriffe der Eintracht wiesen darauf hin, was in diesem Spiel besonders effektiv sein sollte: Anspiele an den Kreisläufer. Immer wieder erliefen sich Tilman Pröhl und Alexander Becker Lücken, was von ihren Mitspielern bestens erkannt wurde. Mit insgesamt zehn Treffern steuerten Pröhl und Becker einen hohen Anteil zum Sieg bei, Saisonbestwert in einem Spiel für das Duo.
Dynamisch begannen beide Mannschaften das Spiel, nach knapp vier Minuten stand es bereits 3:3. Dem Hagener Angriffsspiel war anzumerken, dass die Rückkehr von Kapitän Valentin Schmidt auf der Mitte gut tat. Fehler der Ludwigshafener, die mit einer Serie von acht ungeschlagenen Spielen in Folge anreisten, wurden ebenfalls gnadenlos ausgenutzt, wie nach Ballverlust beim 8:6 durch Pouya Norouzi (14.). Auch defensiv arbeitete der VfL konsequent und zwang den Gast somit mehrmals zum Zeitspiel, da einfach kein Durchkommen geboten wurde. Nach der 14:11-Führung (25.) durch Jan-Lars Gaubatz schlichen sich zum ersten Mal Fehler in das VfL-Spiel, was die Eulen zu nutzen wussten. Ludwigshafens Jannik Hofmann markierte von Linksaußen den Halbzeitstand von 14:14. Aufgrund des aufstrebenden Spiels der Gäste kam die Pause für den VfL gelegen.
Grün-Gelben laufen zur Höchstform auf
Aber auch nach Wiederanpfiff setzten die Eulen die nächsten Ausrufezeichen und behielten über Hofmann zum 16:14 (35.) und den wurfgewaltigen Stefan Salger zum 18:16 leicht die Nase vorne. Ab dann allerdings liefen die Hagener zur Höchstform auf. Vier Treffer in Folge drehten das Spiel zu Gunsten der Hagener auf 20:18. Den Grundstein dafür legte ein überragender Tobias Mahncke im Eintracht-Gehäuse. Mit insgesamt 16 Paraden war er der Garant für den Sieg.
Und vorne behielten die Vorderleute um den an diesem Abend stärksten Offensivakteur Pouya Norouzi einen kühlen Kopf. Wie auch zuletzt in Aue, als man mit der ersten Führung das Spiel gewann, zeichneten sich die Hagener durch optimales Timing aus. Obwohl die Eulen den Toptorschützen der Eintracht Philipp Vorlicek (1 Tor) voll im Griff hatten, machte das den Angriff nicht minder gefährlich und zeigte nur, wie variabel man in dieser Saison agieren kann.
Pröhl sorgt für die Vorentscheidung
Pröhls 25:21 (52.) sorgte zum richtigen Moment für die erste Vier-Tore-Führung. Dank zwei gehaltenen Strafwürfen Mahnckes, konnte dieser Vorsprung weiter ausgebaut werden. Mit nur noch drei Minuten auf der Uhr netzte Daniel Mestrum zum 28:23 ein, die Vorentscheidung. Auch wenn man folglich federn ließ und der Gast mit 26:28 30 Sekunden vor Schluss noch einmal im Nacken saß, war der Heimsieg nicht mehr gefährdet. „Ende gut, alles gut. Ich bin mächtig stolz, dass wir diesen Gegner heute bezwingen konnten“, freute sich Neff.
Mit 23 Punkten steht der VfL Eintracht Hagen damit vorerst auf dem zweiten Tabellenplatz, der gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Bundesliga wäre. Anlass für Umstellungen sieht Neff darin aber nicht: „Vielleicht müssen wir jetzt nicht mehr ganz so arg über den Klassenerhalt sprechen, ich wäre aber verrückt, wenn ich deshalb irgendetwas ändern würde.“
+++ Aufstellung +++
VfL Eintracht Hagen: Mahncke, Grzesinski (nicht eingesetzt); Bürgin (1), Becker (3), Norouzi (8/1), Pröhl (7), Bratzke, Schmidt (3), Klein (1), Vorlicek (1), Athanassoglou, Gaubatz (1), Kister, Mestrum (3), Stefan, Toromanovic (1); beste Torschützen der Eulen Ludwigshafen: Salger (7), Hofmann (6), Eisel (3).
Zuschauer: 600.