Haßloch. Handball-Drittligist Volmetal erkämpft sich in der Abstiegsrunde gegen die TSG Haßloch einen 26:25-Sieg. Matchplan von Trainer Marc Rode geht auf
Fünf Sekunden standen noch auf der Uhr, als Julius Blümel sich gegen die rechte Abwehrseite der TSG Haßloch durchsetzte und den Ball zum 26:25 ins Tor beförderte. Als im Anschluss auch der letzte Wurfversuch der Gegner vorbei ging, brachen beim Handball-DrittligistenTuS Volmetal alle Dämme. Mit der ersten Führung in der Partie gewannen die Volmestädter nach einer unfassbaren Willensleistung mit 26:25 (10:12) beim Tabellenführer und Favoriten der Abstiegsrunde.
„Die Jungs sind im Spiel gewachsen und haben im weiteren Verlauf immer mehr dran geglaubt, das war sehr beeindruckend“, lobte TuS-Trainer Marc Rode nach dem nervenaufreibendem Duell den Kampfgeist seines Teams. Intensiv begannen beide Teams das Spiel.
Aggressive TuS-Deckung
In der 15. Minute verkürzte Kai Ferber auf 5:6, bis dahin hatten die Haßlocher bereits fünf Siebenmeter erhalten, was für eine aggressive TuS-Deckung sprach. Zwei der Strafwürfe wusste Torwart Manuel Treude zu parieren, deshalb setzten sich die Gastgeber erst kurze Zeit später durch das Tor von Theo Surblys auf 10:5 (20.) ab.
Offensiv fand die Rode-Sieben lange kein Mittel, den groß gewachsenen Innenblock der TSG zu umspielen. Doch die Volmetaler spürten, dass sie keinesfalls chancenlos waren und den Gegner durchaus vor Probleme stellen konnten. Durch ein erstes kleines Comeback schlossen die Hagener durch Jonas Heidemanns Treffer kurz nach der Pause wieder zum 11:12 (31.) auf. Doch nicht einmal fünf Minuten später waren die Rheinland-Pfälzer erneut auf 12:17 enteilt, wieder stand das Rode-Team unter Zugzwang.
Stark verbesserte Abwehrleistung
Dank einer konsequenten Deckungsleistung konnten sich die Gastgeber nicht entscheidend losreißen. Die letzte Trainingswoche, in der die zuvor zum Teil katastrophale Abwehrleistung thematisiert wurde, zahlte sich für Volmetal aus. Bis zur 48. Minute, als Haßloch mit 23:18 das Zepter in der Hand hatte, blieben die Volmetaler in Rückstand. Ab dann drehte der TuS vor 300 Zuschauern auf. Genau so, wie es Rode seiner Mannschaft vor der Partie gepredigt hatte: „Unser Plan war es, bis zur 45. Minute mitzuhalten, um dann in der Schlussphase noch einmal entscheidend nachzulegen. Haßloch hat hinten raus auch abgebaut, das hat uns in die Karten gespielt.“
Gerade als sich beim Tabellenführer erste Unkonzentriertheiten einstreuten, brachte Rode frische Kräfte aufs Feld. Auch der mittlerweile im Tor stehende Maximilian Müller zeigte wichtige Paraden, die seinen Vorderleuten das Comeback ermöglichten. „Ich finde es saustark, wie die Jungs an den Matchplan geglaubt haben. Jeder war da und hat gebrannt“, lobte Rode.
Silas Kaufmann mit fünf Toren
Drei Minuten vor Spielende stellte Haßlochs Surlys auf 25:23, jede weitere Chance auf einen Treffer wussten die Taler aber zunichte zu machen. Silas Kaufmann, der mit fünf Treffern eine hervorragende Leistung zeigte, glich eine Minute vor der Sirene aus. Was folgte, war ein schneller Ballgewinn und Blümels entscheidendes Tor.
Nach Wochen, in denen sich die harte Arbeit der Hagener am Ende nie in Zählbarem widerspiegelte, fiel eine große Last von den Schultern der „Taler“. „Die Mannschaft hat sich nie aufgegeben und es heute mal geschafft, das Momentum zum richtigen Zeitpunkt auf unsere Seite zu ziehen, das wurde belohnt“, freute sich Rode.
Zwar steht man mit 2:6 Punkten immer noch am Tabellenende, der Abstand auf den rettenden zweiten Rang beträgt nun aber immerhin nur noch drei Zähler.