Hagen. Der Hagener Basketballer Jonas Grof kehrt nach zwei Jahren aus Trier zurück. Wie es für ihn künftig weitergeht.
Er lernte in Hagen das Basketball spielen, durchlief die Jugendmannschaften von Phoenix in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) und der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) und erlebte mit dem Hagener Klub nicht nur Einsätze in der Bundesliga, sondern auch den insolvenzbedingten Rückzug nach der Saison 2016/17 sowie den Neuanfang in der Pro A: Jonas Grof ist ein Hagener Basketballer durch und durch. Dennoch zog es ihn vor zwei Jahren weg aus der Heimat: Bei ProA-Konkurrent Gladiators Trier unterschrieb er einen Jahresvertrag mit Option auf mehr – und es wurde mehr. Zwei Jahre lang lief der heute 26-Jährige für das Team unweit der luxemburgischen Grenze auf.
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Trainerwechsel tat gut
Und das vor allem seit Anfang diesen Jahres durchaus erfolgreich: „Der Trainerwechsel hat mir gut getan“, sagt der Basketballer selbst. Zum Jahreswechsel wurde Trainer Marco van den Berg nach nur vier Siegen aus acht Partien vom Basketball-Zweitligisten beurlaubt. Es übernahm Pascal Heinrichs, der bis dahin als Assistenzcoach für die Gladiators zuständig war. Ein Glücksfall für den Hagener Grof, der für seinen neuen Trainer nur gute Worte findet: „Wir haben uns schon vorher sehr gut verstanden und haben auch jetzt noch ein super Verhältnis.“
Eine Tatsache, die ihm die Entscheidung Trier zu verlassen nicht leichter machte. „Ich habe mich wirklich wohl gefühlt. Der Verein hat sich um alles top gekümmert, egal ob es die Wohnung, das Auto oder sonst was war.“ Und auch die Gegebenheiten rund um die Heimspielstätte in der Arena Trier beeindruckten den Hagener. In der erstligatauglichen Halle könnten über 5000 Zuschauer Platz finden. Doch dazu kam es während der zwei Jahre nicht. „Es ist schade, dass durch Corona erst einmal keine und dann weniger Zuschauer dabei waren“, hätte Grof gerne einmal eine ausverkaufte Halle erlebt.
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Auch Vorteile durch Corona
Doch Corona hatte auch Vorteile für den 26-Jährigen. Neben seiner Basketballkarriere war er bei einer Fernuniversität eingeschrieben und hat nun erfolgreich seinen BWL-Bachelor absolviert. „Da hat Corona wirklich geholfen. Ich glaube nicht, dass ich es so schnell durchgezogen hätte, wenn es eine reguläre Saison gewesen wäre.“ Doch so konnte er sich auf sein Studium fokussieren. Mit dem Bachelor soll aber noch nicht Schluss sein, auch ein Masterstudium soll noch folgen, „in welche Richtung es damit dann später geht, schauen wir mal.“
Für den Hagener kommt aber auch weiterhin nur das Studium über die Fernuniversität in Frage: „Das passt für mich am besten. Man kann ein Modul nach dem nächsten absolvieren. Das nimmt ein wenig den Stress raus und lässt sich gut mit dem Basketball verbinden.“
Denn in der kommenden Saison will Grof mit den VfL Sparkassen Stars angreifen. Dort wird er auch wieder mit Niklas Geske zusammen auflaufen, den er noch von seinen Phoenix-Zeiten kennt.
Bochum bemühte sich früh
Aber wie kam es zu dem Wechsel, wenn Grof sich nach eigenen Angaben so wohl in Trier fühlte? „Bochum hat sich schon sehr früh um mich bemüht. Allerdings habe ich mir wirklich lange Zeit gelassen.“ Doch am Ende überzeugte ihn vor allem ein Argument: Die Rückkehr nach Hagen. Denn für den 26-Jährigen haben sich die Dinge in den vergangenen Jahren etwas verschoben: „Früher war es so, dass erst einmal der Basketball kam und dann sehr lange nichts mehr und dann der Rest. Inzwischen nähert sich alles wieder mehr an. Zwar steht der Basketball immer noch oben, aber andere Dinge werden immer wichtiger.“ Und so gaben schließlich die Nähe zu seiner Familie und seiner Freundin den Ausschlag, um das Angebot der SparkassenStars anzunehmen.
Was allerdings nicht bedeuten soll, dass der Sport nun nur noch eine untergeordnete Rolle spielt – im Gegenteil. Und deshalb hält sich Grof auch weiterhin jeden Tag fit. Und wird dabei von Phoenix-Coach Chris Harris unterstützt. Gemeinsam mit Phoenix-Kapitän Marcel Keßen und dem Breckerfelder Bundesliga-Spieler Fabian Bleck wird schon vor dem Beginn der Pre-Season gearbeitet. Denn auch nach seinem Abschied von Phoenix Hagen vor zwei Jahren fließt kein böses Blut: „Allein, dass Chris uns die Möglichkeit zum Trainieren gibt, ist schon klasse. Wir verstehen uns alle noch sehr gut.“
Vorfreude auf die Duelle
Vertragsverhandlungen gab es deshalb aber nicht zwischen Grof und dem Hagener ProA-Ligisten: „Ich habe nur Gespräche mit Bochum und Trier geführt.“ Und so wird der Basketballer in der kommenden Saison gegen Phoenix antreten. Und es sind Duelle, auf die er sich freut: „Ich denke, komisch werden wird es nicht. Auch, weil von den Leuten, mit denen ich damals zusammen bei Phoenix gespielt habe, kaum noch welche dabei sind. Aber ich freue mich natürlich sehr auf die Spiele am Ischeland.“