Hagen. Kein Lockdown-Ende in Sicht: Die 50-Prozent-Marke ist in den meisten Fußball-Ligen nicht möglich. Hagener Teams steht Annullierung bevor.
Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) wird Berichten zufolge am kommenden Montag mindestens die Saison in der Oberliga Westfalen annullieren. Weitere Ligen dürften folgen. Diesen Entscheidungen liegt die Neufassung der Corona-Schutzverordnung zugrunde, die am Montag in Kraft tritt, die aber nicht die notwendigen Lockerungen für den Trainingsbetrieb der Amateurfußballer vorsieht.
Annullierung gilt als sicher, aber noch nicht offiziell
Dass die Westfalenliga, in der die SpVg Hagen 11 und SV Hohenlimburg 10 aktiv sind, dasselbe Schicksal ereilen wird, gilt als sicher. Offiziell ist der Schritt noch nicht. Die formelle Entscheidung dürfte auf einer Videokonferenz der Verantwortlichen am Wochenende fallen. Das würde bedeuten: Die bis Ende Oktober ausgetragenen Spiele werden null und nichtig, es gibt weder Auf- und Absteiger. Alles also auf Stand des Saisonbeginns 2020/21.
Das große Problem des FLVW: Die Zeit drängt. Da noch nicht ab 19. April trainiert werden kann, kommt der 16. Mai als erster Pflichtspieltag nach dem Lockdown nicht infrage. Christi Himmelfahrt (13. Mai) fällt dazu für Nachholspiele weg. Das Ziel, bis 30. Juni 50 Prozent der Saison zu absolvieren, wird für viele Ligen unerreichbar sein. Die beiden Westfalenligen mit je 18 Mannschaften dürften nach der Oberliga Westfalen die nächsten Spielklassen sein, die annulliert werden – und alle weiteren Staffeln mit 17 oder 18 Teams.
Über die technische Vorgehensweise bei der Annullierung will der FLVW am Montag in einer Pressekonferenz informieren – und wohl auch darüber, wie es in den anderen Staffeln weitergeht. Der Verband kann aufgrund seiner Spielordnung die Saison nicht zentral abbrechen, sondern nur jede Staffel einzeln annullieren – auch wenn das für die Fußballer eine monatelange Hängepartie bedeuten würde.
Die gerechteste Lösung?
„Ich halte eine Beendigung und Annullierung der Saison für die gerechteste Lösung“, hatte FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski schon vor gut zwei Wochen gesagt. Angesichts steigender Infektionszahlen und der seitens der Politik angekündigten bundesweiten Notbremse, nach der sogar das in vielen Städten derzeit erlaubte Kindertraining wieder verboten würde, heißt es auch hier: Alles eine Frage der Zeit.