Herdecke/Wetter. Die HSG Herdecke/Ende ist weiter ungeschlagen, doch das geriet in den Hintergrund: Top-Torjäger Gero Neuhoff droht lange auszufallen.

Das erste November-Wochenende war eigentlich ein gutes für die klassenhöchsten heimischen Handball-Teams in der Landesliga. Sowohl den Damen der HSG Wetter/Grundschöttel als auch den Herren der HSG Herdecke/Ende gelang daheim der höchste Saisonsieg. Stark getrübt wurde die Freude bei den weiter ungeschlagenen Herdeckern allerdings durch die schwere Knieverletzung von Torjäger Gero Neuhoff. „Das hat uns alle sehr mitgenommen“, sagte Herdeckes Trainer Henning Becker.

Es war die 42. Minute in der Bleichsteinhalle, die Gastgeber gingen gegen den Wittener TV erstmals zweistellig in Führung. Nach dem 22:11 für die HSG Herdecke/Ende war die Frage nach dem Sieger beantwortet, doch das war für Spieler und Zuschauer bald Nebensache. Denn Torschütze Gero Neuhoff, der gerade seinen siebten Treffer erzielt hatte, knickte bei der Landung unglücklich mit dem Knie weg - und blieb schmerzverzerrt liegen. Der Rechtsaußen musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus transportiert werden. „Eine schwere Knieverletzung, das sah nicht gut aus“, sagte Becker, bei Neuhoff besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss: „Die Niedergeschlagenheit im gesamten Verein ist enorm“, sagte der HSG-Coach, der befürchtet, dass für den Leistungsträger die Saison schon beendet sein könnte: „Das ist ganz, ganz bitter.“

Nachdem Niklas Jung lange verletzt war - er spielte Sonntag erstmals wieder - und Andre Jung zuletzt fehlte, droht den Herdeckern mit Neuhoff nun der erfolgreichste Torschütze länger auszufallen. 34 Treffer hatte der Linkshänder in den ersten fünf Partien erzielt. „Ich bin nur froh, dass wir das Spiel noch halbwegs gut über die Bühne gebracht haben“, sagte Becker nach dem 33:17 (14:10)-Erfolg. Was auch an zwei HSG-Youngstern lag, neben Felix Drescher an Neuhoffs Vertreter: Der junge Julian Mische kam in die Partie, erzielte noch vier Tore bei fast 100-prozentiger Ausbeute. „Die ganze Mannschaft wird gefordert sein, den Ausfall von Gero aufzufangen“, sagt Becker, „aber die Hauptlast muss Julian tragen. Da mache ich mir aber keine Sorgen.“ Schon am nächsten Sonntag ist Mische beim Heimspiel des ungeschlagenen Tabellendritten gegen die HSG Lüdenscheid gefordert.

HSG Herdecke/Ende: Fritzsche, Blothe; Dannemann (2), Rasche (2), Wettlaufer (2), M. Rust (4), N. Jung (1), N. Rust (3), A. Jung (1), Drescher (2), Neuhoff (7/3), Mische (4/1), Hofmann (2), Münch (2), Hirschberg (1).

Noch auf Abstiegsplatz

Der zweite Saisonsieg war für die Landesliga-Damen der HSG Wetter/Grundschöttel im Kampf um den Ligaerhalt ganz wichtig, beim 25:14 (12:9) gegen den Tabellennachbarn HV Sundern ließ das Team von Trainer Michael Wieczorek keinen Zweifel am Sieger aufkommen. „Eigentlich hatte Sundern keine Chance, wir hätten auch noch höher gewinnen können“, freute sich Wieczorek, der besonders die Abwehrarbeit seines Teams lobte: „Sundern musste sich jedes Tor hart erarbeiten.“

Das gelang den Gästen vor der Pause noch besser, bis zum 10:9 (26. Minute) blieb es eng. „Sundern spielte mit einer offensiven 5:1-Deckung, daran mussten wir uns erst gewöhnen“, sagte Wieczorek, „in der zweiten Halbzeit haben wir das in den Griff gekriegt.“ So setzten sich die HSG-Damen mit viel Tempo über14:9 und 18:10 (42.), zu dem Shari Bugral traf, immer weiter ab. „Dann passte einfach alles“, freute sich der Coach, der mit seinem Team nun am 20. November zum nächsten ganz wichtigen Spiel bei der erstmals siegreichen HSG Lüdenscheid antritt. „Am Ende der Saison steigen fünf Mannschaften ab, das darf man nicht vergessen“, mahnt Wieczorek. Auf Rang acht würde die HSG Wetter/Grundschöttel momentan noch zu diesem Kreis gehören.

HSG Wetter/Grundschöttel: Denise Wieczorek, Fuchs; Gerhartz (2), Kobus, Pohl (1), Pozuelo (5), Anna Wieczorek (6/1), Kolath (1), Bugal (5), Pellegrino (5)