Hagen. Im Kreisliga-Duell zwischen Fichte Hagen und dem SC Berchum/Garenfeld II sorgen Zuschaueräußerungen für Diskussionen. Beide Vereine äußern sich.
Es war das Topspiel der Kreisliga A: Der Tabellenerste TSV Fichte Hagen empfing die Reserve des SC Berchum/Garenfeld. Nach einem guten Spiel trennten sich die beiden Mannschaften mit einem 3:3 (1:2)-Unentschieden. Doch was abseits des Feldes passierte, sorgte für viel mehr Gesprächsstoff als das Ergebnis.
Auf ihrer Instagramseite veröffentlichten die Garenfelder einen langen Text über die Partie. Neben dem Spielgeschehen gingen sie dort auch auf Rufe der Zuschauer ein: „Was jedoch nichts mit unserer Wertvorstellung der heutigen Zeit zu tun hat, ist das aggressive Angehen der gegnerischen Fans gegen unsere Spieler. Weite Teile des Spiels waren geprägt von rassistischen und homophoben Beleidigungen. Gar nach dem Verlassen der Anlage hat man die Anhänger des SC auf das Übelste beschimpft“, ist dort zu lesen. Der spielende Co-Trainer der Garenfelder, Marcel Menzel, bestätigte dies auf Nachfrage der Redaktion: „Wir sind auf jeden Fall verbal angegangen worden. In der heutigen Zeit, wo alle Toleranz predigen, war das sehr erbärmlich.“
Abteilungsleiter widerspricht
Fichte-Abteilungsleiter Mathias Schneidmüller bedauert die Vorfälle, widerspricht aber auch: „Zum einen wurde uns vorgeworfen, dass unser Ordnungsdienst nicht eingeschritten ist. Das ist nicht richtig. Ich selbst bin dreimal zu den Zuschauern gegangen und habe um Ruhe gebeten. Rassistische oder homophobe Äußerungen habe ich dabei nicht vernommen, es ging mir viel mehr um die Lautstärke.“
Auch der Schiedsrichter habe in seinem Bericht keinen Rassismus oder Homophobie erwähnt. Auf Nachfrage habe dieser nur verlauten lassen, dass er einmal den Ausruf „Schwuchtel“ vernommen hätte, aber nicht zuordnen konnte, von wo dieser kam und deshalb keinen Eintrag verfasst habe. Und auch, dass die SC-Spieler und Anhänger beim Verlassen der Anlage beschimpft worden wären, sei nicht korrekt: „Ich selbst habe am Ausgang gestanden und einen schönen Sonntag gewünscht“, so Schneidmüller, der dennoch bedauert: „Hätte uns beim oder nach dem Spiel jemand angesprochen, hätten wir sofort reagiert. Aber keiner hat etwas berichtet.“
Kontakt mit Garenfeld gab es inzwischen, eine Aussprache erfolgte: „Ich habe mich für das Verhalten der Zuschauer entschuldigt und Garenfeld hat diese Entschuldigung angenommen. Sowas sollte nicht mehr passieren. Die besagten Zuschauer, Fans möchte ich sie nicht nennen, haben Stadionverbot erhalten.“