Hagen. Kreisliga-Check: Der SV Boele-Kabel will Jugendspieler integrieren – und hat dafür den richtigen Fußballtrainer. Eine Position macht aber Sorgen.

Die Vorbereitung ist vorbei, am Wochenende wurde es ernst: Die Fußball-Kreisliga-Saison ist gestartet. Der SV Boele-Kabel sorgte mit einem 2:0-Sieg gegen Concordia Hagen für eine kleine Überraschung. Welche Ziele hat das Team von Trainer Giuseppe Tripi für die Saison? Und was ist der Truppe zuzutrauen? Wir unterziehen Boele-Kabel dem Kreisliga-Check.

Das Personal

Boele setzt auf die Jugend: So wurden talentierte A-Jugendspieler aus dem ehemaligen Bezirksliga-Team des SSV Hagen verpflichtet. Da passt es gut ins Bild, dass Giuseppe Tripi bei namhaften Klubs wie SG Wattenscheid 09 oder Hombrucher SV Erfahrung im Jugendbereich gesammelt hat. Der Job in Boele ist Tripis erste Station als Coach im Seniorenbereich.

Nebenbei arbeitet der ehemalige Stürmer noch für die BVB-Akademie. Allerdings fanden nicht nur Talente im Sommer den Weg nach Helfe: Erfahrene Kicker wie Hicham Koubaa, Kemajl Shala und Ousmane Fofana verleihen dem jungen Team Stabilität, der Kader ist in der Breite und auch in der Leistungsspitze besser aufgestellt als in den letzten Jahren. Einzig vorne drückt den Boelern der Schuh. „Den Abgang von Torjäger Alessandro Sambale konnten wir bisher nicht adäquat kompensieren“, so Tripi.

Die Vorbereitung

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Die Vorbereitung verlief durchwachsen: Aufgrund von verletzten Spielern und Urlaubern hat sich Trainer Tripi für eine zeitlich verkürzte Vorbereitung entschieden. Gegen Hagen United gewann die SV im ersten Test Anfang August knapp mit 1:0, gegen Gevelsberg-Vogelsang stand es am Ende 1:3.

Im Kreispokal zog die Tripi-Elf dank eines 2:1-Erfolgs gegen Zurstraße in die nächste Runde ein - angesichts des Ascheplatzes in Breckerfeld keine leichte Aufgabe beim B-Ligisten. Nicht überbewerten will man die empfindliche 0:6-Pleite gegen Bezirksligist Holzwickeder SC II: „Da waren sogar Spieler aus dem Oberliga-Kader dabei“, erkannte Tripi.

Die Analyse

Die SV hat in den vergangenen beiden Jahren gegen den Abstieg gespielt. Am Ende reichte es zwar zum Klassenerhalt, gekämpft werden musste um die A-Liga-Zugehörigkeit aber stets bis zum Schluss. Zu den Stärken des Teams zählt, dass einige erfahrene Spieler bereits höherklassig gespielt haben und die jungen Akteure führen können. „Die Mannschaft muss erst noch zusammenwachsen“, da ist sich Tripi sicher. Eine Schwachstelle im Kader ist zweifelsohne der fehlende Torjäger. „Einen echten Knipser haben wir nicht“, so Tripi.

Die Ziele

Die Boeler wollen in den ersten Liga-Partien Punkte holen, um nicht sofort unter Druck zu geraten – das ist am ersten Spieltag schon mal eindrucksvoll gelungen. „Dadurch könnten wir befreiter aufspielen“, sieht Tripi einen Vorteil darin, dass es durch den Rückzug der Sportfreunde Haspe diesmal nur einen Absteiger geben wird.

Folgen weitere Neuverpflichtungen in der Winterpause, könne man laut Tripi am Ende auch einen einstelligen Tabellenplatz erreichen. Mittelfristig will man den Kader in Helfe weiter verjüngen. Helfen soll dabei das Netzwerk, das sich Tripi im Jugendbereich in den letzten Jahren aufgebaut hat.

Die Prognose

Für Boele-Kabel wird es zunächst primär darum gehen, nicht in den Abstiegsstrudel zu gelangen. Stimmen die Ergebnisse im ersten Saisondrittel, wird sich die junge Mannschaft entfalten und kann befreiter aufspielen. Da es nur einen Absteiger gibt, sollte der Klassenerhalt für die SV machbar sein. Auch, weil es in der Liga noch den einen oder anderen Klub gibt, der personell schwächer aufgestellt ist. Für den anvisierten einstelligen Tabellenplatz müsste – inklusive Verstärkungen im Winter – allerdings alles passen.