Tokio/Herdecke. Der Traum von Gold: Furios stürmt der Deutschland-Achter mit dem Herdecker Johannes Weißenfeld als Vorlaufsieger ins Olympia-Finale.
Der erste Auftritt in Tokio passte perfekt, der Traum von Gold erhielt neue Nahrung: Im ersten Vorlauf bei den Olympischen Spielen setzte sich der Deutschland-Achter um den Herdecker Johannes Weißenfeld im Endspurt gegen das lange führende Boot aus den USA durch und qualifizierte sich als Sieger für das Finale am Freitag. Dann geht es um 3.25 Uhr deutscher Zeit in der Nacht um die Medaillen.
Johannes Weißenfeld im Bug des Deutschland-Achters reckte die Faust. Der Herdecker überquerte als erster die Ziellinie auf dem Sea Forest Waterway in der Bucht von Tokio. Auf den letzten 250 Metern überholte das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbands noch die lange führende USA und schaffte als einziges der vier Boote den direkten Einzug ins olympische Finale. „Das haben die Jungs grandios gemacht, das war eine brillante Vorstellung“, lobte der aus Hagen stammende ZDF-Kommentator Norbert Galeske.
Lange hatten die Amerikaner im ersten Vorlauf geführt, doch im Finish erwies sich die deutsche Crew von Bundestrainer Uwe Bender als stärker. Auf den letzten 250 Metern der 2000 Meter langen Regattastrecke überholte der Deutschland-Achter den Rekord-Olympiasieger und gewann nach furioser Vorstellung nach 5:28,95 Minuten vor den USA (5:30,57), Rumänien und Australien landeten abgeschlagen auf den Plätzen. Zur Freude der früh in der Nacht aufgestandenen Ruder-Fans in Deutschland. „BOOOOM! DIREKT INS OLYMPIA-FINALE! WAS FÜR EIN RENNEN!“, postete der Deutschland-Achter direkt danach in Großbuchstaben auf seinen Social-Media-Kanälen. Den Hoffnungslauf haben Weißenfeld und Co. damit umgangen, sie können sich direkt auf das Finale am Freitag konzentrieren. Das gelang im zweiten Vorlauf auch dem Boot der Niederlande, das deutlich langsamer in 5:30,46 Minuten den zweiten Vorlauf vor Neuseeland und Europameister Großbritannien gewann.
Der eigentlich für Montag geplante Vorlauf war kurzfristig vorverlegt worden, da der Weltverband FISA für den ursprünglichen Renntermin tags darauf „starken Wind und starke Böen“ erwartete.