Hagen. Erneut werden die Coronaregeln für Indoor-Sport verschärft: Seit Dienstag gilt die 2G-Plus-Regelung. Wie kommt bei den Fitnessstudios an?
Kurz vor dem Jahreswechsel werden die Erinnerungen an die guten Vorsätze wieder wach und die Menschen treibt es wieder zum Sport. Doch wegen der Omikron-Welle hat die nordrhein-westfälische Landesregierung die Coronaregeln weiter verschärft.
Die neuen Auflagen betreffen dabei auch den heimischen Sportbetrieb. Seit dem 28. Dezember gilt beim Sport in der Halle nun grundsätzlich 2G-Plus. Das bedeutet, dass Genesene und Geimpfte nun zusätzlich auch einen negativen Test benötigen. Der Schnelltest darf dabei nicht älter als 24 Stunden, ein PCR-Test nicht älter als 48 Stunden sein.
Das sagen Hagener Fitnessstudio-Betreiber
Doch wie kommt das bei den Fitnessstudios an, die vor allem zum Ende des Jahres und mit dem Jahreswechsel die meisten Neukunden begrüßen dürfen? Bleiben die Gäste aus? „Das Ganze hat ja am Dienstag erst angefangen, aber der Unmut der Menschen ist ganz klar zu spüren“, weiß Chris Broschk, Studioleiter des AI Fitness in Hagen. Lange hatten die Türen der Studios im vergangenen Jahr zubleiben müssen, zuletzt konnten die Mitglieder wieder trainieren – unter der 2G-Regelung. Die erneute Verschärfung wird nicht sonderlich positiv aufgenommen, wie Broschk berichtet: „Es herrscht Unverständnis darüber, dass viele sich haben impfen, beziehungsweise boostern lassen und jetzt sich trotzdem testen müssen.“
Einige Sportler hatten darauf gehofft, dass mit einer dritten Impfung (Booster) die Testpflicht ausgesetzt werden kann. Doch davon nahm die Landesregierung in ihrer neuen Verordnung Abstand.
Daran erinnert auch das Injoy Hagen noch einmal explizit auf seiner Facebook-Seite: „Diese Regelung gilt auch für all diejenigen, die bereits ihre Booster Impfung erhalten haben.“ Und weiter heißt es: „Vergesst nicht – wir stellen diese Regeln nicht auf und müssen uns an die Vorschriften halten.“
Mitglieder wollen erstmal abwarten
Doch werden die Mitglieder der Fitnessstudios durch die erneuten Verschärfungen abgeschreckt? „Viele Mitglieder werden erstmal abwarten, wie lange die Regelung so bleibt“, weiß Studioleiter Chris Broschk von einigen, die sich in dieser Zeit in Zurückhaltung üben und nicht den Weg ins Studio finden, „aber natürlich haben auch einige Verständnis und begrüßen das.“
Gut findet auch Chris Wormstall, Bodybuilder im Come In in Hohenlimburg, die Regelungen: „Erst einmal finde ich es gut, da Geimpfte das Virus ja auch übertragen. Dadurch kann man die Quelle so gering wie möglich halten, das finde ich super.“ Für ihn selbst sind die regelmäßigen Testungen kein Problem, da er sich auf der Arbeit testen kann: „Ich werde mir mein Training dann so legen, dass es mit den Testungen passt.“
Doch nicht nur für die Mitglieder, auch für die Trainer ist die erneute Verschärfung ärgerlich, wie Broschk erzählt: „Für uns selber ist es ärgerlich, da wir dem Kunden ein einfaches und unkompliziertes Trainingserlebnis bieten wollen, was natürlich durch solche Auflagen erschwert wird. Grade im Hinblick auf die Gesundheit ist Sport ein Riesenfaktor. Allerdings ist das natürlich in diesen Zeiten nötig und wir hoffen, dass sich dies schnell wieder ändert. Aber genau dafür sind diese Regelungen ja da.“