Hagen. Der Phoenix-Aufsichtsratschef Wolfgang Röspel spricht über die Playoffs, den Lizenzantrag für die kommende Saison sowie das Dauerthema Zuschauer.
Der Abend des 2. Aprils 2022 hat seinen Platz in den Geschichtsbüchern des Basketball-Klubs Phoenix Hagen sicher. Nicht nur die Identifikationsfigur des ProA-Zweitligisten, Dominik Spohr, wurde emotional verabschiedet, die Volmestädter feierten auch ausgelassen einen sensationellen Heimsieg gegen den Tabellenführer aus Rostock. „Das sind Abende, die man nicht vergisst“, blickt Phoenix-Aufsichtsratschef Wolfgang Röspel zurück. „Seit Beginn der Coronapandemie hatten wir nicht mehr so ein schönes Spiel und so eine großartige Stimmung in der Krollmann Arena.“
Phoenix Hagen: Lizenzunterlagen so gut wie fertig
Schon am Sonntag hieß es bei Phoenix Hagen wieder „Business as usual“. Denn einerseits ist das sportliche Ziel „Playoffs“ trotz einer achtbaren Bilanz von 17 Siegen und 13 Niederlagen noch nicht erreicht. Zwei Partien gilt es noch zu absolvieren, und zwar in Kirchheim und Quakenbrück. „Ich vermute, dass ein weiterer Sieg reicht, um in die Playoffs einzuziehen“, meint Röspel. Und dieser Sieg soll am Mittwoch ab 20 Uhr beim Tabellenelften Kirchheim (15/15) geholt werden. Röspel: „Ich hätte nur ungern am Samstag ein Entscheidungsspiel gegen Quakenbrück.“
Während sich die Mannschaft akribisch auf den Hauptrunden-Endspurt vorbereitet, arbeiten im Hintergrund Wolfgang Röspel und seine Mitstreiter an den Plänen für die Saison 2022/23. Wie in jedem Jahr muss Phoenix Hagen spätestens am 15. April seine Lizenzunterlagen bei der 2. Basketball-Bundesliga mit Sitz in Köln einreichen, um auch in der nächsten Spielzeit an den Start gehen zu können.
„Business as usual“ ist das in diesem Jahr nicht, weil der neue Geschäftsführer sein Amt erst am 1. Juli 2022 bekleiden wird. „Bis dahin verteilen wir die anfallenden Aufgaben auf mehrere Schultern. Die Lizenzunterlagen sind so gut wie fertig. Das Ziel ist natürlich, die Lizenz ohne Auflagen zu bekommen“, gibt Röspel Einblicke in die wirtschaftlichen Planungen.
Gesellschafter helfen Phoenix-Management
Dabei helfe der Gesellschafterkreis mit juristischem und kaufmännischem Know-how. Weil man „sehr konservativ“ kalkulieren muss, wie der Aufsichtsratsvorsitzende betont, plant Phoenix Stand jetzt mit einem unveränderten Gesamtbudget in Höhe von 1,1 Millionen Euro für die Saison 2022/23. Dass der Etatansatz vorerst nicht gesteigert werden kann, habe mehrere Gründe. Manche Sponsoren hätten nach wie vor mit den Auswirkungen durch die Coronapandemie zu kämpfen, so Röspel, andererseits belaste die Hagener Flutkatastrophe sowie der Ukraine-Krieg die Partner aus der Wirtschaft.
Zum Ende der ProA-Hauptrunde bzw. Beginn der diesjährigen Playoffs wollen die Phoenix-Verantwortlichen Sponsorengespräche führen, wobei man aufgrund der Vakanz auf der Position des Marketingleiters von der WAK Full-Service Agentur unterstützt werde.
Weniger Zuschauer als erhofft am Ischeland
Ein Störfaktor bleibt Corona nicht nur im Hinblick auf Sponsoren-Engagement, sondern auch beim Thema Zuschauer/Ticketing. Die Verabschiedung von Dominik Spohr und das Duell mit dem Tabellenführer waren ein Event, das Phoenix in hohem Maße bewarb, und dennoch kamen nur 1319 Zuschauer in die Halle. Trotz 3G und trotz erlaubter Vollauslastung.
„Ich habe mit ein paar hundert mehr Besuchern gerechnet“, gibt Wolfgang Röspel zu. „Der eine oder andere ist sicherlich lieber zum BVB gegangen. Aber in der Bevölkerung herrscht nach wie vor eine große Verunsicherung bezüglich Veranstaltungen in Innenräumen. Und diese Verunsicherung löst sich nicht von heute auf morgen auf.“