Haspe/Silschede/Herdecke. Drei Teams von FC Herdecke/Ende und TSG Herdecke standen im Finale, zwei brachten Pokale mit. Und feierten gemeinsam auf der Maiwoche:
Ein Rathaus-Balkon war nicht notwendig, die perfekte Bühne für die Siegerparty war bereits in der Heimat bereitet: Mit zwei Kreispokalen im Gepäck kamen zwei Fußball-Teams von FC Herdecke/Ende und TSG Herdecke zur Herdecker Maiwoche - und feierten dort gemeinsam. Die Ender Altherren hatten ihr Finale in Haspe ebenso gewonnen wie die C-Juniorinnen der TSG ihres in Silschede. „Und dann haben wir die Maiwoche lautstark beschallt“, sagte FC-Trainer Cengiz Balci.
FC Herdecke/Ende
Die schönsten Bilder vom Pokalsieg des FC Herdecke-Ende
Klubgeschichte schreiben, nicht weniger wollten die Altherren des FC Herdecke/Ende, die den Kreispokal noch nie gewonnen hatten. Und das gelang den Oldies vom Kalkheck, in der Winterhallenrunde nur in der C-Klasse aktiv, in der Bezirkssportanlage Haspe eindrucksvoll. Schon wegen des morgendlichen „Fan-Marschs“ per Regionalbahn und Bus von Herdecke nach Haspe, noch mehr aber dann im Endspiel gegen die TSG Sprockhövel. „Das war richtig Klasse, ich bin stolz auf die Jungs“, sagte Trainer Balci nach dem Ender 4:1 (2:0)-Sieg, „mit solch einem Sieg war ja nicht zu rechnen.“ Dabei wurde sein Team von gut 100 Fans auf den Tribünen unterstützt. „Da war alles in Blau-Weiß“, sagte Balci, „für ein Altherren-Spiel war das eine unwahrscheinliche Stimmung.“
Beflügelt von der Kulisse gingen die Herdecker schon in der vierten Minute in Führung, als Dennis Lucke nach einer Traum-Vorlage von Bryan Schmidt auf Dennis Brüggemann traf. „Wir sind richtig draufgegangen, die ersten 35 Minuten gehörten nur uns“, sagte Balci, der nach 27. Minuten den zweiten FC-Treffer durch Dominic Habenstein sah. In der Folge ließ sich sein Team etwas zurückfallen, nun kam auch Sprockhövel zu einigen Chancen, traf einmal die Latte. „Und bei anderen Gelegenheiten hat unser Torwart Jens Lasberg toll gehalten“, würdigte der Coach.
Nach dem Wechsel drängte die TSG die Herdecker dann stark in die eigene Hälfte, traf durch Lars Heese (53.) zum 2:1. „Sie hatten auch Chancen zum Ausgleich, doch den hat Lasberg verhindert“, sagte Balci. Auf der anderen Seite bekam sein Team die Gelegenheit zu Kontern, bei einem sorgte Daniel Meckler mit dem 3:1 für die Entscheidung (76.), ehe Bryan Schmidt fünf Minuten später mit dem vierten FC-Tor den Schlusspunkt setzte. Und die Feierlichkeiten beginnen konnten. Wobei der Kreis-Vorsitzende Peter Alexander den Pokal an Udo Esser überreichte, den ältesten noch aktiven Altherren-Spieler des FC Herdecke-Ende. Schon den symbolischen Anstoß hatte der 73-Jährige, der demnächst an der Hüfte operiert wird und dann nicht mehr spielen kann, auf Initiative seiner Mannschaft und nach Absprache mit dem Gegner ausgeführt.
FC Herdecke/Ende: Lasberg; Hänisch, Schlesinger, Meronk, Schmidt, Wilke, Lucke, Brüggemann, Meckler, Kupka, Habenstein, Lagemann, Oszenda, Kanagaratnam, Glatter.
TSG Herdecke
Gleich mit zwei Mädchen-Mannschaften war die TSG Herdecke beim Finaltag im Silscheder Waldstadion vertreten. Allerdings waren die D-Juniorinnen des Vereins, die an keiner Ligarunde teilnehmen, gegen den Kreisliga-Meister VfL Gennebreck deutlich unterlegen und unterlagen mit 0:9 (0:3). „Es war klar, dass wir keine Chance haben“, sagte Markus Requardt, Juniorinnen-Trainer und Klubchef, „aber die Mädchen haben das super gemacht. Und es war ein schönes Erlebnis für sie, Vizepokalsieger zu werden.“
Zur offiziellen Ehrung durch Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster am Freitag waren die Jüngeren ebenso eingeladen wie die C-Juniorinnen der TSG. Sie wurden „nach einem tollem Spiel“ (Requardt) Kreispokalsieger durch einen 3:1 (1:0)-Sieg gegen Westfalia Hagen. Früh ging die TSG durch Lotta in Führung (10. Minute), ehe nach der Pause Westfalia besser ins Spiel kam und ausglich (39.). Durch einen direkt verwandelten Freistoß von Lea (48.) legten die Herdeckerinnen aber wieder vor, bevor Alessia zum 3:1-Endstand traf (65.). „Es war ein verdienter Sieg“, sagte Requardt, „und dann haben wir ein bisschen gefeiert.“ Beide Mädchen-Teams - von 3. Herren-Mannschaft und Frauen nach Silschede begleitet und angefeuert- fuhren zur Maiwoche, dort gratulierte auch die Bürgermeisterin.