Hagen. Der Hagener Basketballkreis fordert die Stadtverwaltung dazu auf, Hallen in den Sommerferien offen zu halten. Das sagt das Servicezentrum Sport.

Wenn Handballer, Volleyballer, Basketballer und andere Sportler in diesen Tagen über Training und Spiele in der Halle sprechen, dann hat das schon Anflüge von Nostalgie. Ach, was war das doch schön, als man seine Freunde in der Kabine getroffen hat, über das Feld gehechtet ist und danach bei einem Getränk über dieses und jenes gefachsimpelt hat. Aber die Hallen sind wegen der Corona-Pandemie seit mehr als vier Monaten wieder verschlossen – und davor waren sie auch nicht lange geöffnet. Nicht nur Bewegung, sondern auch die soziale Interaktion fehlen den heimischen Amateursportlern immens.

Die Befürchtung der Hallensportler

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Sportvereine und Verbände bereiten sich sorgfältig auf den „Re-Start“ vor. Und ein Anliegen ist ihnen ganz wichtig: Die Öffnung der städtischen Sporthallen während der Sommerferien. Die Befürchtung: Nach zig Monaten des Stillstands zurückkehren, ehe wieder eine gähnend lange Pause ansteht. Die Forderung: Die Verwaltungen sollen unbürokratisch und flexibel reagieren, Objektbetreuer bereitstellen und Baumaßnahmen dann erledigen, wenn die Hallen sowieso geschlossen sind. Also jetzt.

„Seit über einem Jahr befindet sich der Sport, insbesondere der Kinder- und Jugendsport, als Teil der gesamten Gesellschaft in einer ganz schwierigen Situation“, sagt Uwe Plonka, Präsident des Westdeutschen Basketball-Verbands in einem offenen Brief an Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen. „Wir halten es für umso wichtiger, dass wirklich jede Möglichkeit genutzt wird, diese Situation so unbürokratisch, schnell und effektiv zu verbessern.“ Dabei zähle jetzt jeder Tag, um das Versäumte nicht noch weiter anwachsen zu lassen. Zum einen fehle insbesondere der Jugend Vereinssport mit all seinen Vorzügen, zum anderen erhöhe sich die Verletzungsgefahr mit fortwährender Dauer des Stillstands.

Basketballkreis wendet sich an Oberbürgermeister Schulz

Eine Forderung, der sich der Basketballkreis Hagen (BBK Hagen) in aller Deutlichkeit anschließt. Dieser hat jetzt einen offenen Brief an die Stadtverwaltung um Oberbürgermeister Erik O. Schulz verfasst. „Es wäre fatal für die Basketballer und Basketballerinnen, gerade für die Jugend, wenn nach vier anstrengenden Monaten ohne Basketball, die Hallen in den Sommerferien nicht durchgehend geöffnet würden, sollten die Inzidenzwerte es zulassen“, heißt es im Schreiben, das von Basketballkreis-Chef Thomas Odenwald und seinen Vorstandskollegen unterzeichnet wurde.

Der BBK verdeutlicht, dass Hagener Vereine „Kaderschmieden und Ausbildungsstätten“ seien und nicht nur die Spieler, sondern auch die Schiedsrichter sich fit halten müssten. Und erinnert daran, dass man in Hagen mit dem Team Unified eine Sportmannschaft hat, die sich der Inklusion verschrieben hat und eine Rückkehr aufs Basketballfeld herbeisehnt. „Durch die Hallenöffnung helfen Sie auch vielen anderen Sportarten, wie Federfußball, Volleyball, Badminton und vielen mehr“, so der BBK-Vorstand.

Das sagt das Servicezentrum Sport

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In der Hagener Stadtverwaltung hat man Verständnis für die Forderung der Sportler. „Wir werden versuchen, möglichst viele Hallen in den Sommerferien offen zu halten“, sagt Karsten-Thilo Raab, Leiter des Servicezentrums Sport. Einschränkungen werde es aber geben. Während der Ferien stehen in den städtischen Hallen sowohl Grundsanierungen als auch Instandsetzungsarbeiten an. Letztere brauchen laut Raab einen gewissen Vorlauf, können also nicht von heute auf morgen erledigt werden. Außerdem seien Objektbetreuer angehalten, ihren Urlaub in den Ferien zu nehmen.

Aber man arbeite daran, so Raab, genug Personal bereitzustellen und bauliche Maßnahmen möglichst früh zu erledigen. Sportler sollten sich dennoch darauf einstellen, in den Ferien nicht bzw. nicht immer in ihrer gewohnten Halle trainieren zu können. „Wir werden das großzügig handhaben. Der eine oder andere wird einen längeren Weg zur Halle auf sich nehmen müssen“, sagt Raab. Ein Umstand, mit welchem die Sportler nach der langen Pause sicherlich leben könnten.