Herdecke. Bis zu 150 Zuschauer dürfen dabei sein: Sonntag starten die HSG-Handballer im ersten Heimspiel in die neue Saison.
Das letzte Handballspiel liegt schon eine Weile zurück. Am 8. März verlor die erste Mannschaft der HSG Herdecke-Ende ihr letztes Landesligaspiel gegen VFL Gladbeck mit 22:31. Danach wurde die Saison coronabedingt abgebrochen. Umso größer ist die Freude, dass die neue Saison wie geplant am kommenden Wochenende startet. Die HSG Herdecke-Ende empfängt am Sonntag, 17 Uhr, die Drittvertretung von VFL Eintracht Hagen – und das sogar vor bis zu 150 Zuschauern. Pünktlich vor dem ersten Heimspiel ist es Zeit für den „Teamcheck“.
Der Rückblick
Nach drei erfolgreichen Jahren unter Stephan Hellwig, in denen es die Mannschaft schaffte, zweimal hintereinander aufzusteigen, spielten die Herdecker eine erfolgreiche erste Saison in der Landesliga. Nach einer starken Hinrunde musste man in der Rückrunde jedoch einige Niederlagen in Kauf nehmen. Wegen der Pandemie musste die Saison dann frühzeitig abgebrochen werden. Am Ende stand die junge Mannschaft auf einem soliden siebten Tabellenplatz. An diese Erfolge möchte der in der Coronapause verpflichtete Trainer, Karl-Heinz Paukstadt, anknüpfen. Wie schmerzlich die Abgänge der Leistungsträger Timm Höntsch und André Trenkelbach wirklich sind, wird sich in der neuen Landesligasaison zeigen.
Die Vorbereitung
Nach der kurzen Saison hatten die Handballer eine ungewöhnlich lange Vorbereitung. Bereits Anfang Juni startete die Mannschaft in das Training. Jetzt wollen alle endlich auch um Punkte spielen: „Wir sind alle froh, dass es wieder losgeht. Die Saison hat einfach einen anderen Stellenwert und ein anderes Niveau“, so Paukstadt. In der Vorbereitung legte der neue Trainer viel Wert auf Schnelligkeit und Kraft. Die neue Marschroute wurde dann in einigen Testspielen erprobt. Während man sich gegen höherklassige Mannschaften oftmals schwer tat, konnte die Mannschaft gegen Vereine aus derselben Liga teilweise deutliche Siege einfahren.
Die Ergebnisse sind für den neuen Trainer jedoch nebensächlich: „Die Spiele waren nicht immer gut. Trotzdem haben wir auch gegen höherklassige Mannschaften gut gespielt und konnten uns testen. Insgesamt bin ich zufrieden“, resümiert Paukstadt. Corona hat auch die Vorbereitung besonders gemacht. Ein Testspiel gegen RSV Bönen musste abgesagt werden, da zwei Spieler der Gegner in Quarantäne mussten.
Die Personalien
Neben einigen Neuzugängen und Abgängen, ist der Kader der Herdecker im Kern zusammengeblieben. Auf Linksaußen sind mit Jan Rasche (vorher Herdecke II) und Mathis Hirschberg (vorher HSV Herbede) gleich zwei neue Spieler im Kader. Als zweiten Torwart entschied sich Paukstadt für Neuzugang Florian Koch (HSG Annen-Rüdinghausen), der sich in der Vorbereitung den Stammplatz durch gute Leistungen erkämpft hatte. Neben Gero Neuhoff, wird Julian Mische (DJK Oespel Kley) auf Rechtsaußen für Verstärkung sorgen. Max Wettläufer (Annen-Rüdinghausen) verstärkt den linken Rückraum. „Insgesamt haben sich die neuen Spieler gut integriert und entwickelt. Sie sind auf einem guten Weg und haben noch viel Potenzial“, so Paukstadt. Prominentester Neuzugang ist sicher Mattis Kloppenburg. Aus der Verbandsligamannschaft von TuSBommern nach Herdecke gewechselt, soll er die Mannschaft auf der Mittelposition verstärken.
„Mattis hat Riesenpotenzial, das er jedoch bis jetzt noch nicht zu 100 Prozent abrufen konnte. Er wird sich entwickeln und kann uns auf jeder Position helfen,“ erklärt der Übungsleiter. Vor allem der Abgang von Timm Höntsch hinterlässt jedoch Spuren. „So einen erfahrenen und guten Spieler ersetzt du nicht sofort. Wir werden versuchen, das so gut es geht zu kompensieren“, sagt Paukstadt.
Die Prognose
Das erste Spiel könnte sich gleich zu einem richtungsweisenden entwickeln. „Ich erwarte eine gute Mischung aus jungen Wilden und Erfahrung. Das wird für den Auftakt eine gute Aufgabe für uns. Ein Vorteil ist, dass wir zuhause vor unseren Fans spielen“, so Paukstadt. Insgesamt schätzt er die „Sauerlandgruppe“ sehr stark ein. „Ich kenne viele Mannschaften in der Liga. Das wird ein ganz schwerer Kampf in dieser Saison“, weiß der erfahrene Trainer. Trotzdem hat er mit seiner Mannschaft hohe Ansprüche: „Ein Platz unter den ersten vier Mannschaften wäre schon gut, dafür müssen wir hart arbeiten“, sagt Paukstadt.
Freude über Fans in der Halle
Lange war es nicht klar, ob überhaupt Zuschauer in die Halle dürfen. Jetzt das Aufatmen: Es werden 150 Fans den heimischen Handballern zujubeln können. „Es ist ein Segen, dass wir Fans in der Halle haben dürfen,“ freut sich Werner Kreft, der für den Verein das Hygienekonzept erarbeitete.
Noch kein Vorverkauf vorgesehen
Für das erste Heimspiel am Sonntag wird es nur eine Abendkasse geben. In Zukunft sieht das anders aus: „Da die 150 Zuschauer inklusive unserer Helfer zu verstehen sind, lohnt es sich, früh zu kommen,“ sagt Kreft. „Wir arbeiten aber daran, dass die Karten demnächst auch über das Internet zu kaufen sind.“
Getränke vor der Tür trinken
Ein Mund- und Nasenschutz ist während des gesamten Spiels Pflicht. Ebenso müssen in der Halbzeit gekaufte Getränke draußen getrunken werden. In der Halle wird auch nur jede zweite Reihe besetzt