Wetter. Bisher Abstiegskampf, jetzt vorn mitspielen: Wie die Frauen der HSG Wetter/Grundschöttel angreifen wollen. Der Teamcheck:

In eine stark veränderte Handball-Landesliga starten die Frauen der HSG Wetter/Grundschöttel. Gleich fünf Mannschaften sind nach der letzten Saison in die Verbandsliga aufgestiegen. In der nächsten Spielzeit möchte auch HSG-Trainer Michael Wieczorek mit seinem umgebauten und verstärkten Team unter die ersten Fünf kommen, ein Sieg am Sonntag gegen das letztjährige Schlusslicht SG Ruhrtal (17 Uhr, Halle Oberwengern) sollte es da schon sein. Wieczorek sieht seine Mannschaft deutlich stärker als im zuletzt.

Wir machen den „Teamcheck“:

Der Rückblick

Für die HSG Wetter/Grundschöttel war die vorzeitig abgebrochene „Coronasaison“ ein wahres Auf und Ab. Stark in die Spielzeit gestartet, kämpfte das Team am Ende gegen den Abstieg. Anders als die SG Ruhrtal hätte das Wieczorek-Team die Liga wahrscheinlich aber aus eigener Kraft gehalten. Vor allem Verletzungen und Abgänge von Spielerinnen ließen das anfängliche Punktepolster enorm schrumpfen. Erst kurz vor Saisonabbruch fuhr die Mannschaft wieder Siege ein. Am Ende stand die Wieczorek-Sieben auf Platz acht.

Die Vorbereitung

Ins Training startete das Team kurz vor den Sommerferien. Die Stadt Wetter ließ wegen des langen Ausfalls die Halle auch in den Ferien offen – sehr zur Freude des Übungsleiters „Das war schon sehr gut, dass wir die Ferien trainieren konnten. In anderen Vereinen war das anders“, so Wieczorek. Die lange Vorbereitung wurde gut genutzt. Hauptaugenmerk lag auf der Einarbeitung der fünf Neuzugänge. Aber auch ein Trainingslager und ein Teamtag, an dem die Mannschaft Lasertag spielte und danach gemeinsam grillte, förderte das Kennenlernen. „Ich bin mit der Vorbereitung zufrieden. Die Mädels haben gut mitgezogen und die neuen Spielerinnen haben sich gut eingelebt. Sportlich und menschlich haben wir eine gute Truppe“, so der Trainer. Testspiele bestritt man vor allem gegen höherklassige Teams.

Die Personalien

Das ordentliche Abschneiden in der Vorbereitung gegen Mannschaften aus der Verbands- und Oberliga liegt nicht zuletzt an der hochwertigen Verstärkung, auf die Wieczorek in der nächsten Saison zählen kann. Mit Martina Scholz (HSV Herbede) kommt eine sehr erfahrene Spielerin in die Ruhrstadt. „Martina hat in Witten schon in der Oberliga gespielt und bringt viel Erfahrung mit. Sie ist der Ruhepol, der uns im Rückraum weiterhelfen wird“, hofft der HSG-Coach. Tochter Anna Wieczorek, ebenfalls aus Herbede gekommen, kann als Linkshänderin sowohl auf Halb- als auch auf Rechtsaußen eingesetzt werden. Nina Gerhartz stößt nach langer Verletzungspause zum Team zurück, war vor ihrer Kreuzbandverletzung bereits Leistungsträgerin. Mit Xenia Kolath kommt aus Herbede eine abwehrstarke Spielerin, die ebenfalls bereits in der Oberliga spielte, Torhüterin Jessica Fuchs rückt aus der zweiten Mannschaft nach. „Die Mädels haben Spaß und vor allem viel Kampfgeist“, sagt Michael Wieczorek: „Wir sind insgesamt stärker und variabler als letzte Saison. Das sieht schon alles gut aus.“

Die Prognose

Wegen der hochkarätigen Verstärkung sind auch die Ambitionen groß. Oben mitspielen ist das Ziel, mindestens den fünften Platz möchte Wieczorek erreichen. Aufgrund der vielen Aufsteiger ist die Einschätzung der anderen Mannschaften jedoch schwierig. Klar ist aber, dass sich die HSG deutlich verstärkt hat und – wenn alle gesund bleiben – es in dieser Saison weiter nach vorne gehen müsste. „Wir müssen mutig und ehrgeizig sein. Die Spielerinnen sehen das auch so und wollen die Ziele erreichen“, so der Trainer. Wo man steht, zeigt sich im zweiten Spiel gegen Aufstiegsaspirant Wattenscheid. Die HSG wird wohl nichts mit dem Kampf um den Ligaerhalt zu tun haben, auch wenn es vier Absteiger geben wird. „Das macht einfach richtig Bock momentan“, ist Wieczorek optimistisch.