Berlin/Gelsenkirchen. Die Kraftreserven sind bei den Schwimmerinnen und Schwimmern der SG komplett aufgebraucht. Vor dem Urlaub ging das Team noch einmal an die Grenze.

Das Team der Schwimmgemeinschaft Gelsenkirchen hat vor den lang ersehnten Sommerferien noch einmal abgeliefert. Bei den Deutschen Schwimm-Meisterschaften im Rahmen der Finals in der Sportmetropole Berlin erreichte die 4x200 m-Freistil-Staffel der Männer einen bemerkenswerten achten Platz im hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld.

Schimnatkowski & Co. an der Leistungsgrenze

Marius Schminatkowski, Leon Volkmann, Benedikt Schmitz und Simon Hagin gingen im Europasportpark an die absolute Leistungsgrenze und schlugen – auch getragen vom lautstarken Publikum - in 8:08,79 min an.

Victoria Katharina Dolle von der SG Gelsenkirchen im Gespräch mit SG-Chef-Trainer Michael Seeger. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services
Victoria Katharina Dolle von der SG Gelsenkirchen im Gespräch mit SG-Chef-Trainer Michael Seeger. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Cheftrainer Michael Seeger: „Wir hatten aus dem Vorjahr, als der nach Braunschweig gewechselte Nico Tscherner noch bei uns geschwommen ist, schon eine gute Staffelzeit, aber jetzt wurde die Bestzeit noch einmal um zwei Sekunden unterboten. Was die Jungs da geleistet haben, war richtig stark. Für unsere drei Staffeln, die in Berlin an den Start gegangen sind, finde ich kaum die richtigen Worte. Da kann man als Trainer einfach nur stolz sein über die gezeigten Leistungen. In Deutschland mit einer Staffel unter den Top 10 zu sein, das ist schon eine großartige Sache.“

Deutliche Steigerung im Vergleich zu NRW-Titelkämpfen

Auch bei der 4x100 m-Lagen-Staffel der Männer zeigten sich Marius Schimnatkowski, Leon Volkmann & Co. von ihrer besten Seite. Seeger: „Ich hatte vorher darauf gehofft, dass die Jungs die Marke von 4:10 Minuten knacken. Und dann hauen sie eine 4:03,13-Zeit raus. Leon Volkmann hat sich im Kraul im Vergleich zu den NRW-Meisterschaften um vier Sekunden gesteigert. Auch die 1:07,09, die Patrick Arne über 100m Brust geschwommen ist, war richtig klasse.“

Unter dem Strich wurde die 4x100 m-Lagen-Staffel der SG Gelsenkirchen 14. Die 4x100 m-Freistil-Staffel kam in 3:38,16 min ins Ziel und landete in der Gesamtwertung ebenfalls auf Platz 14. Seeger: „Ich sehe uns insgesamt auf einem guten Weg. Die Entwicklung ist definitiv zu erkennen.“

SG-Talent Dolle schrammt am A-Finale vorbei

Der ehemalige Cheftrainer des Landes-Schwimmverbands Niedersachsen blickt positiv nach vorne. „In ein, zwei Jahren können wir die B- und A-Finale bei den ganz großen Wettkämpfen anstreben. Schon jetzt hat da in Berlin nicht mehr viel gefehlt, um noch mehr Ausrufezeichen zu setzen.“

In den nächsten Wochen kann er komplett runterfahren: Marius Schimnatkowski von der SG Gelsenkirchen. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services
In den nächsten Wochen kann er komplett runterfahren: Marius Schimnatkowski von der SG Gelsenkirchen. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

So schrammte die gerade von einer Mittelohrentzündung genesene Victoria Katharina Dolle über 50m Schmetterling nur knapp am A-Finale vorbei. „Sie ist mit einer Zeit von 28,54 Sekunden ins B-Finale gekommen. Ihre Bestzeit liegt bei 27,88 Sekunden. Wenn sie die abgerufen hätte, wäre Vicky im A-Finale dabei gewesen. Das war eigentlich unser großes Ziel, aber das gehen wir dann im nächsten Jahr an. Auch mit Gesamtplatz 13 kann man jetzt bei Victoria Katharina Dolle durchaus zufrieden sein, zumal sie zuletzt krankheitsbedingt nicht das volle Trainingsprogramm absolvieren konnte“, sagt Seeger.

Akkus sind bei der SG Gelsenkirchen im roten Bereich

Über 100 m Schmetterling fehlten Dolle nur vier Zehntel zum Einzug ins B-Finale. Nach mehreren anstrengenden Tagen in Berlin war nicht nur bei Vicky Dolle, sondern auch bei Marius Schimnatkowski, Patrick Arne, Leon Volkmann, Benedikt sowie Nico Schmitz und Simon Hagin der Akku aufgebraucht. „Alle waren froh, dass die Meisterschaften vorbei waren. Nach so einem intensiven Jahr ist der Kopf auch leer. Ich habe meinen Aktiven gesagt, dass ich sie jetzt ein paar Wochen nicht mehr sehen möchte“, meint Seeger mit einem Augenzwinkern. Am 7. August geht es bei der SG wieder mit dem Training los. Dann mit vollem Akku.