Gevelsberg. .
Sein Lebensweg ist von vielen Erfolgen, überwiegend von Erfolgen geprägt. Rückschläge hat er stets gemeistert. „Jetzt ist er erfolgreicher Opa und Hobby-Gärtner“, sagt sein Sohn: Klaus-Peter Thaler wird am heutigen Mittwoch 65 Jahre alt – besser: jung.
Für den ehemaligen Radprofi, Bundestrainer und Unternehmer sowie vierfachen Weltmeister und 16-fachen Deutschen Meister gibt es mittlerweile eine neue Zeitrechnung. Er ist seit gut zwei Jahren Rentner. „Früher habe ich es immer belächelt, wenn es um Rentner und wenig Zeit ging“, so Klaus-Peter Thaler. Mittlerweile genießt er es, dass die Zeit als Rentner wie im Fluge vergeht. „Der Tag hat wie immer vierundzwanzig Stunden, nur das Zeitmanagement ist ein anderes“, so der Jubilar.
Nach wie vor ist das Rad fahren seine große Passion. Lediglich im vergangenen Sommer gab es eine Zwangspause. Nach einem Unfall mit einem nicht angeleinten Hund zog sich Thaler Brüche an Becken und Schambein sowie etliche Prellungen zu. Glücklicherweise hatte er einen Fahrradhelm getragen, sonst wäre möglicherweise Schlimmeres passiert. Früh, manche meine zu früh, entstieg er dem Rollstuhl, verließ er die Krücken und stieg wieder aufs Rad. Dabei hatte er sein Rad so umgebaut, dass er trotz Verletzung fahren, nämlich schonender Rad fahren konnte. Quasi mit der Krücke zum Rad und dann auf die heimischen Straßen.
Dreimal die Woche etwa zwei Stunde lang Fahrrad fahren ist sein derzeitiges Pensum. Damit hält er sich fit und bleibt natürlich fit genug, um auch die künftige Tour der Hoffnung mit zumachen – die er im vergangenen Jahr wegen des Unfalls als Aktiver ausfallen lassen musste. Im Vorfeld gilt es, viele Sponsoren für die karitative Rundfahrt zu bekommen. Immerhin haben Thaler und seine Mitstreiter in den vergangenen drei Jahrzehnten etliche Millionen D-Mark und Euros für die Kinderkrebshilfe gesammelt.
Neben der Tour der Hoffnung nimmt Klaus-Peter Thaler an verschiedenen Rennen teil. So in Frankfurt an dem Nachfolger vom Klassiker „Rund um den Henninger Turm“, was seit 2009 als „Eschborn-Frankfurt City Loop“ bezeichnet wird. Im Herbst lockt Italien mit einem so genannten Oldtimer-Rennen im Radsport.
Von seiner zweiten Passion, dem Motorsport, hat er sich vor sieben Jahren verabschiedet. Wettstreits um Langstreckenpokale sind lange passé. Allenfalls an gemächlichen Rallyes nimmt er teil. Dann genießt er mehr die Landschaften – wofür ihm sein neues Zeitmanagement mittlerweile mehr Raum gibt.
Den heutigen Tag genießt er wie jeden Tag. Nichts Besonderes, so wie immer – wie es das neue Zeitmanagement halt zulässt.