Hagen/Ennepe-Ruhr. Jeden Monat veranstaltet der Fußballkreis Fortbildungen für seine Schiedsrichter. Von den gemeldeten Unparteiischen kommt aber nicht einmal die Hälfte.

Der Fußball entwickelt sich ständig weiter. Um keine Entwicklungen zu verpassen und immer auf dem neuesten Stand zu sein oder einfach um das vorhandene Wissen aufzufrischen und zu erweitern, veranstaltet der Fußballkreis Hagen/Ennepe-Ruhr über die gesamte Saison elf Schulungen in Hagen-Boele für seine Schiedsrichter. Wer an diesen Schulungen nicht teilnehmen kann, muss sich abmelden. Wer das nicht macht, schadet seinem Verein.

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280 Euro nimmt der Fußballkreis alleine durch das unentschuldigte Fehlen von Schiedsrichtern bei der Schulung am 21. März ein. 20 Euro pro nicht abgemeldetem Unparteiischen müssen die Vereine, für die der Schiedsrichter gemeldet ist, dann an den Kreis berappen. Dabei wird die Schwelle, sich für eine solche Schulung abzumelden, bewusst niedrig gehalten. „Wir schicken immer eine Anmeldung raus, auf die die Eingeladenen dann einfach antworten könnten, aber selbst das bekommen einige nicht hin“, sagt Schiedsrichter-Obmann Patrick Lepperhoff. Die Veranstaltungen im Pfarrsaal der St. Marien-Kirche in Hagen-Boele finden in Präsenz statt, wer zu den Terminen nicht kann, muss bei einer Abmeldung noch nicht einmal einen Grund angeben. Von den 160 im Kreis gemeldeten Schiedsrichtern kommen laut Lepperhoff 60 bis 70 Schiedsrichter zu einer Schulung, pro Saison sind fünf Schulungen für jeden Schiedsrichter Pflicht.

Bestrafungen sind nur begrenzt möglich

Wer diese Zahl an Teilnahmen nicht erreicht, kann auch vom Kreisschiedsrichterausschuss sanktioniert werden, wobei die Möglichkeiten für eine Bestrafung dabei begrenzt und letztlich nicht zielführend seien. „Wenn jemand nicht oft genug kommt, können wir ihn nur in der Form bestrafen, dass wir ihn seltener oder gar nicht mehr ansetzen. Dann fehlt uns aber auch wieder ein Schiedsrichter“, sagt Lepperhoff. Trotz eines Anstiegs durch unter anderem das vom Deutschen Fußballbund (DFB) ausgerufene „Jahr der Schiedsrichter“ im vergangenen Jahr sei das Defizit deutlich geschrumpft. Um die Sollzahl von 200 Schiedsrichtern im Kreis zu erreichen, fehlen allerdings immer noch 40 Unparteiische.

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Pro Saison muss ein Schiedsrichter die Sollzahl von 15 Spielen leiten, um als vollwertiger Schiedsrichter gewertet zu werden. Lediglich zehn Prozent der gemeldeten Unparteiischen erfüllen dieses Soll laut Lepperhoff nicht, für die die Vereine dann ebenfalls zur Kasse gebeten werden. „Da nehmen wir einen fünfstelligen Betrag pro Saison ein“, gibt der Schiri-Obmann Einblick. Dazu zählen allerdings auch die Klubs, die das Mindestsoll an zu stellenden Unparteiischen nicht erfüllen.