Gevelsberg. Gegen den HTV Hemer reißt sie lange Siegesserie der Gevelsberger Verbandsliga-Handballer. Ein Spieler der Gegner war maßgeblich Schuld.
Im Topspiel beim HTV Hemer kassierte Verbandsligist HSG Gevelsberg/Silschede nach zuvor neun Siegen in Serie mit einem 30:32 (14:14) die zweite Saisonniederlage und musste damit die Tabellenführung an den direkten Konkurrenten abgeben. Damit verpassten sie es, sich ein beruhigendes Polster zu verschaffen und gehen als Jäger des HTV in die kommenden Wochen.
Die Gevelsberger gingen als defensivstärkstes Team in die Partie, knüpften jedoch nicht an die starken Leistungen der bisherigen Saison an. „Wir waren nicht zu einhundert Prozent griffig, das Zusammenspiel aus Deckung und Torwart hat heute nicht so funktioniert wie in den letzten Partien“, sah Trainer Sascha Šimec die Ursache für die Niederlage in der eigenen Abwehr.
Schwächen offenbarten seine Spieler jedoch an beiden Enden des Spielfeldes. Gegen die ebenfalls keineswegs sattelfeste Deckung des HTV kamen sie zu vielen guten Abschlüssen. Den Unterschied im mit rund 600 Zuschauerinnen und Zuschauern bestens gefüllten Grohe Forum stand im Tor der Gastgeber. Routinier Matthias Kohl wurde für das Duell mit der HSG reaktiviert und machte über die 60 Minuten den entscheidenden Unterschied.
Gegnerischer Torwart macht den Unterschied
Während zunächst Sven Wulf und nach der Pause Christian Scholz auf Gevelsberger Seite eher unglücklich agierten und von ihren Vorderleuten zu oft im Stich gelassen wurden, entnervte Kohl die Schützen der HSG mit vielen Paraden, häufig gegen vollkommen freie Gegner. „Wir haben viele klare Chancen ausgelassen, Matthias Kohl hat heute den Unterschied gemacht“, urteilte Šimec.
Schon vor dem Seitenwechsel waren es elf Paraden, mit denen Kohl sein Team im Spiel hielt. Die Gevelsberger bewiesen Kampfgeist, glichen nach der Pause einen 15:19-Rückstand (36.) wieder aus. Es gelang ihnen jedoch nie das Spiel endgültig auf ihre Seite zu ziehen. In den entscheidenden Momenten fehlten die letzten Prozentpunkte, um die Führung zu erzielen und den HTV weiter unter Druck zu setzen.
Defensiv ließen sie die gegnerischen Rückraumspieler zu oft frei zum Wurf kommen. Wael Ben Youssef glänzte in den letzten Minuten von Halbzeit eins mit fünf Treffern und stach auch in der entscheidenden Phase des zweiten Durchgangs heraus. „Da waren wir häufig einen Schritt zu spät, etwas zu passiv. Es hat immer eine Kleinigkeit gefehlt“, so Šimec.
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Trotz aller Rückschläge blieben die Gevelsberger im Spiel, was sie vor allem dem Trio um Simon Skupin, Sam Lindemann und Tim Gusewski zu verdanken hatte. Gusewski gelang gut sieben Minuten vor dem Abpfiff der Ausgleich zum 28:28. Die folgenden fünf Angriffe der HSG endeten mit drei Fehlwürfen und zwei technischen Fehlern, die Gastgeber nutzten das gnadenlos aus und sorgten mit dem 28:32 aus Sicht der HSG für die Entscheidung. Gusewski und Lindemann änderten mit ihren beiden Treffern nichts mehr am Ausgang der Partie.
Für die Gevelsberger bedeutet die Niederlage zwar einen Rückschlag, die Ausgangslage für den weiteren Saisonverlauf ist dennoch vielversprechend. Punktgleich gehen beide Teams in die Rückrunde, das zweite Aufeinandertreffen findet Mitte Mai am vorletzten Spieltag in der Gevelsberger Halle West statt. „Wir müssen das Spiel aufarbeiten, stehen aber immer noch gut da und werden in der kommenden Woche gegen Bösperde daran arbeiten, unsere Fehler von heute abzustellen. Das Ergebnis heute ist ärgerlich, der Sieg für Hemer geht nach den 60 Minuten heute aber absolut in Ordnung“, lautete das finale Fazit von HSG-Coach Šimec.
HSG: Wulf, Scholz – Skupin (11/1), Gusewski (7/4), Lindemann (6), Breuker (2), Krüger, Freitag, Schröter, Schrouven (je 1), Friedberg, Rüggeberg, Bulk, Apel.