Ennepetal. 22 Tore hat der Stürmer vom SV Büttenberg bisher erzielt. Die Erklärung für sein ambitioniertes Ziel wird auch vom Trainer geteilt.
Selbstbewusstsein hat er, dieser Merci Kiaku vom Fußball-B-Ligisten SV Büttenberg. Angesichts seiner Fähigkeiten ist das nicht verwunderlich, der 24-Jährige ist in der zweitniedrigsten Liga überhaupt eigentlich völlig Fehl am Platz. Das unterstreichen seine 22 Tore in gerade einmal 14 Saisonspielen bisher deutlich, zufrieden ist der Stürmer damit aber nicht. In der im Februar beginnenden Restsaison will er noch mehr Tore schießen. Viel mehr sogar. „Mein Ziel sind 100 Tore in dieser Saison“, sagt er. Ambitioniert könnte man meinen, aber Merci Kiaku hat dafür eine ganz einfache Erklärung.
Der gebürtige Hamburger kam vor dieser Saison vom A-Liga-Absteiger VfL Gennebreck über einen Freund zum SV Büttenberg und erweist sich für die Mannschaft von Trainer Benjamin Heinze als echter Glücksfall. „Merci ist ein Geschenk für uns, sowohl sportlich als auch menschlich“, sagt er.
Trotz großen Rückstands: Kiaku glaubt an Meisterschaft
Dank Kiakus Treffsicherheit überwinterte der SVB auf dem zweiten Tabellenplatz – was für den Stürmer aber eindeutig zu wenig ist. „Ich will unbedingt Meister und Torschützenkönig werden“, sagt er. Zweiteres kann er beeinflussen, ersteres ist angesichts von acht Punkten Rückstand auf den bisher unangefochtenen Spitzenreiter Hiddinghauser FV nur noch bedingt beeinflussbar. „Zweiter zu werden ist für mich aber kein Ziel, da habe ich einen anderen Anspruch. Wir müssen gut spielen und hoffen, dass sie Punkte liegen lassen. Ich glaube aber, dass wir das packen können“, sagt er.
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Helfen dabei sollen seine Tore, möglichst viele Tore, wenn es nach Merci Kiaku geht. „Ich setze mir immer sehr hohe Ziele, das spornt mich an, immer noch mehr zu geben“, sagt er über seine Motivation. 50 Tore würde er sich in der laufenden Saison zutrauen, Ziel sei aber eben das Doppelte. Und wie soll das angesichts von nur noch zwölf verbleibenden Spielen gelingen? Für Kiaku, der selbst Buch führt über seine Tore und vergebenen Chancen, ganz einfach. „Pro Spiel habe ich fünf bis acht Chancen, die ich einfach nutzen muss. Deswegen arbeite ich auch sehr intensiv an meinem Abschluss“, sagt er.
Die schier unglaubliche Marke von 100 Toren wirkt unrealistisch, doch Benjamin Heinze traut seinem Stürmer das durchaus zu. „Wenn er seine vielen Chancen besser nutzt, kann er das wirklich schaffen“, sagt der SVB-Trainer – ein Schmunzeln kann er sich dabei aber nicht verkneifen.
Beim Hamburger SV ohne Freiheiten
Ob Kiaku das gelingen wird, werden die kommenden Monate zeigen. Über die Fähigkeiten dazu verfügt er, denn Kiaku ist technisch versiert und ungemein schnell. Das fiel auch dem Hamburger SV auf, für den Merci Kiaku zwei Jahre lang spielte, er ihm der HSV einen Wechsel nahelegte. „Dem Trainer hat mein Spielstil damals nicht gefallen, er wollte, dass ich nicht mein eigenes Ding machen kann“, nennt er den Grund für das Ende seiner Zeit im großen HSV. Aus dem Nichts gegriffen scheint das nicht, denn auch sein aktueller Trainer sieht vor allem im taktischen Bereich noch großes Verbesserungspotenzial. „Er läuft unglaublich viel, aber es ist manchmal noch zu wild“, sagt Benjamin Heinze.
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Nach seinem Aus beim HSV ging es für Kiaku bei kleineren Vereinen weiter, ehe er zu seiner Schwester nach Wuppertal zog und erst einmal eine Pause vom Fußball einlegte. „Dass es beim HSV nicht geklappt hat, hat mich sehr traurig gemacht“, sagt er. Fan des Hamburger SV ist er aber bis heute geblieben.
Mindestens bis Sommer 25 in Büttenberg
Sich selbst beschreibt Merci Kiaku, dessen Eltern aus dem Kongo stammen, als reinen Instinktfußballer. Spieler wie er lassen sich nur ungerne in ein taktisches Konzept pressen. „Bei uns bekommt er die Freiheiten, die er braucht“, sagt sein Trainer Benjamin Heinze. Er und sein Stürmer haben sich darauf verständigt, dass Kiaku mindestens bis zum Sommer 2025 im SVB-Trikot stürmen wird. „Dann wird es für ihn wahrscheinlich auch Zeit, den nächsten Schritt zu machen“, glaubt Heinze. Viele Vereine aus der Umgebung sind schon auf ihn aufmerksam geworden, erste Angebote seien auch schon eingetrudelt, Heinzes Telefon steht in diesen Wochen kaum Still. Für Kiaku ist das aber kein Thema, er will sich voll und ganz auf die restliche Saison beim SVB konzentrieren. Und viele Tore schießen. Sehr viele Tore.