Gevelsberg. Der Handball-Verbandsligist steigert sich in der zweiten Halbzeit gegen den TuS Volmetal und bleibt Tabellenführer.
Aufgeregt tänzelte Sascha Šimec in der zweiten Halbzeit durch seinen Auswechselbereich, teilweise wirkte es so, als wollte der Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Gevelsberg/Silschede selbst mit verteidigen. Dabei hätte sich Šimec auch beruhigt zurücklehnen können, denn sein Team kaufte dem TuS Volmetal im zweiten Durchgang durch eine bärenstarke Defensive mit einem überragenden Torwart Christian Scholz dahinter eindeutig den Schneid ab. Durch das 27:21 (13:14) über den Mitabsteiger aus dem Hagener Süden bleibt die HSG auf dem ersten Tabellenplatz und fährt als Spitzenreiter zum Topspiel in zwei Wochen beim Verfolger HTV Hemer.
Dass es am Ende ein so deutlicher Sieg werden würde, hatte sich in Halbzeit eins am Dienstagabend vor rund 300 Zuschauenden in der Halle West nicht unbedingt abgezeichnet. Beiden Mannschaften war im ersten Durchgang anzumerken, dass sie nach der Winterpause noch nicht so oft gemeinsam trainiert hatten. „Das war das erwartet harte Stück Arbeit“, sah auch Sascha Šimec einige Verfehlungen im Spiel seines Teams. Immer wieder wurden Pässe nicht sauber gespielt, defensiv fehlte das eine oder andere Mal die notwendige Bereitschaft, den letzten Schritt zu gehen. Volmetal hingegen wirkte etwas eingespielter und kam vor allem über den Routinier Thomas Faeseke immer wieder zu guten Gelegenheiten. Erst als der erfahrene Linkshänder Mitte der ersten Halbzeit eine Verschnaufpause bekam, konnte die HSG den ständigen Drei-Tore-Rückstand verkürzen.
Gevelsberg muss kurzfristige Ausfälle verkraften
Die Gevelsberger mussten gegen eine voll besetzte Volmetaler Bank kurzfristig auf einige Spieler verzichten. Nils Schröter verletzte sich am Montag und konnte nicht spielen, Aljoscha Apel fehlte krank und Nils Rüggeberg konnte wegen seiner Verletzung aus dem Voerde-Spiel nur beim Warmmachen mitwirken. Die fehlenden Alternativen sollten sich im weiteren Spielverlauf nicht unbedingt negativ bemerkbar machen, auch der Cut am Auge von Kreisläufer Sam Lindemann nach wenigen Minuten brachte die Gevelsberger letztlich nicht aus der Bahn.
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Mit Beginn der zweiten Halbzeit zeigte sich, wie fit die Mannschaft von Sascha Šimec in dieser Saison ist. Defensiv wurden nun deutlich mehr Wege gemacht, jeder Spieler half seinem Nebenspieler und dahinter steigerte sich Christian Scholz bis zur Höchstform. „Das war eindeutig der Unterschied zur ersten Halbzeit“, freute sich Šimec. Auch sein Gegenüber Jan Stuhldreher sah das ähnlich. „Wir haben keine guten Würfe mehr bekommen, weil Gevelsberg deutlich besser und körperlicher verteidigt hat“, so der Volmetaler Trainer.
Gevelsberg dreht das Spiel mit einem 4:0-Lauf
HSG Gevelsberg/Silschede - TuS Volmetal 27:21 (13:14)
HSG Gevelsberg/Silschede: Scholz, Wulf - Gusewski (6/4), Skupin (5), Freitag (5), Breuker (4), Lindemann (4/1), Bulk (2), Schrouven (1), Krüger.
TuS Volmetal: Müller, Witt - Faeseke (7), Albrecht (6), von Wieringen (3), Heidemann (2), Kandolf (1), Figge (1), Luther (1), Makowiecki, Oberste, Gerber, Mehlhorn, Rieke.
Nach 40 Minuten übernahm die HSG durch die verbesserte Verteidigung das Zepter und drehte einen 16:18-Rückstand durch Tore von Sam Lindemann, Tom Gusewski, Moritz Freitag und dem im zweiten Durchgang starken Sebastian Breuker in eine 20:18-Führung. Die Volmetaler Gäste hatten auf diesen Lauf keine Antwort mehr, falls sie doch einmal in gute Abschlusssituationen kamen, scheiterten sich an Gevelsbergs Scholz. Gerade einmal sieben Gegentore musste der HSG-Schlussmann im zweiten Durchgang hinnehmen. „Das Torwartduell geht heute klar an Gevelsberg“, musste auch Stuhldreher eingestehen.
Durch den Sieg bleiben die Gevelsberger zum neunten Mal in Folge ungeschlagen und führen die Tabellen weiter an. „Das war heute nicht unser bestes Spiel, aber solche Spiele müssen wir auch gewinnen. Wir haben Volmetal in der zweiten Halbzeit aufgefressen, mental wie physisch“, freute sich Sascha Šimec über die klare Leistungssteigerung seines Teams. Am 20. Januar geht es für die HSG mit dem Topspiel beim Tabellenzweiten HTV Hemer weiter. Vielleicht muss Šimec da ja wieder am Rand mittänzeln.