Schwelm. Die EN Baskets machen in 2024 da weiter, wo sie 2023 aufgehört haben. Im Derby feiert Schwelm den nächsten Triumph vor toller Kulisse.

Ein Spiel, viel mehr Geschichten: Die EN Baskets Schwelm gewinnen auch das zweite Derby gegen die Iserlohn Kangaroos und schwimmen weiter auf einer Erfolgswelle. Beim 92:73 (47:45)-Sieg gelang der sechste Sieg in Serie. Entsprechend begeistert war der Großteil der 1500 Zuschauenden in der ausverkauften Schwelm Arena, die nach dem Spiel gleich aus mehreren Gründen Anlass zu Feiern hatten. In der Tabelle der ProB Nord bleiben die EN Baskets auf dem zweiten Platz und stehen nach dem 14. Spieltag nur noch einen Sieg hinter dem Tabellenführer Köln, der sich gegen Leverkusen geschlagen geben musste.

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Das war ein Basketball-Abend, wie ihn die Schwelmer Basketballer gerne öfter haben würden. „In so einer Atmosphäre hat das heute großen Spaß gemacht, ich hoffe es kommen viele wieder“, freute sich Kapitän Chris Frazier direkt im Anschluss über die tolle Stimmung in der Halle. Die Euphorie rund um die Spieler, die auch Minuten nach dem Spiel noch geduldig jeden Autogrammwunsch auf dem Spielfeld erfüllten, war groß - und das konnte sie angesichts der zweiten Halbzeit auch sein. „Wir haben nach der Pause wirklich sehr gut gespielt“, befand dementsprechend ein sehr zufriedener Trainer Falk Möller.

In so einer Atmosphäre hat das heute großen Spaß gemacht, ich hoffe es kommen viele wieder.
Chris Frazier, Kapitän der EN Baskets Schwelm

Schwelm lässt Iserlohn im Spiel

Dabei hätte die Führung der Schwelmer auch schon vor der Pause durchaus deutlicher ausfallen können. Vor allem unter dem eigenen Korb ließen die EN Baskets das ein oder andere Mal die nötige Energie vermissen, 13 Punkte generierten die Iserlohner in den ersten zwanzig Minuten aus offensiven Rebounds. Im eigenen Ballbesitz lief es dagegen rund, immer wieder fanden die Schwelmer ihre freien Mitspieler, die die Anspiele vor allem aus der Distanz sehr zuverlässig verwerteten. Acht von 14 Würfen jenseits der Dreierlinie fanden bereits in der ersten Halbzeit den Weg durch die Reuse.

EN Baskets Schwelm - Iserlohn Kangaroos 92:73 (47:45)

Die Viertel: 23:24, 24:21, 20:9, 25:19.

EN Baskets Schwelm: Merz (19 Punkte, 3 Steals), Miller (18, 10 Rebounds), Hornscheidt (16, vier Dreier), Frazier (14, sechs Assists), Reuter (10), Ajagbe (9), Klesper (3), Karafillidis (2), Cikara (1), Urspruch, Pehar.

Meiste Punkte Iserlohn: Henson (28), Ziring (10), Uzoma (8).

So geht es weiter: Am kommenden Samstag gastieren die EN Baskets bei den BSW Sixers (18 Uhr).

Während die Gäste aus Iserlohn in ihrer eigenen Offensive vor allem vom individuell starken US-Amerikaner Trevis Henson lebten, zeichneten sich bei den EN Baskets immer wieder andere Akteure erfolgreich. Da das Rebounding aber vernachlässigt wurde und ansonsten auch in der Defensive das eine oder andere Mal der richtige Einsatz fehlte, blieb Iserlohn im Spiel – was sich aber im zweiten Durchgang schnell ändern sollte.

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Vor allem die Hereinnahme von Marc Klesper hatte da großen Anteil daran. Der junge Point Guard brachte eine ganz neue Energie und Physis mit in die Schwelmer Defensive ein, angeführt von Klesper ließen die EN Baskets die Gäste kaum noch gute Würfe nehmen. Die vielen Fehlwürfe der Iserlohner wurden nun auch eingesammelt und so gelang es Schwelm oft, schnell umzuschalten und die Kangaroos so beständig zu stressen. Doch auch im aufgebauten Angriff lief der Ball bei dem Team von Falk Möller nun deutlich flüssiger. „Wir haben unsere Angriffe deutlich besser zu Ende gespielt“, befand Chris Frazier korrekterweise.

Ajagbe zeigt neues Schwelmer Selbstvertrauen

Spielentscheidend war aber die Defensive der EN Baskets. Gerade einmal 28 Punkte ließen die Schwelmer nach der Halbzeitpause zu, lediglich neun waren es im dritten Viertel. Iserlohn fand kein Rezept mehr und ließ sich auch mental von den Gastgebern den Schneid abkaufen. Sinnbildlich dafür waren zwei Szenen von Sadiq Ajagbe, der zwei Mal beim Wurfversuch gefoult wurde und seine Würfe trotzdem versenkte – und anschließend mit eindeutigen Gesten in Richtung Gegenspieler und deren lautstarkem Anhang reagierte. „Dafür wollte ich ihn eigentlich schon runternehmen“, bewertete Falk Möller diese Szenen. Letztlich waren diese aber Beispiele für das aktuelle Selbstvertrauen der EN Baskets, die sich gegen Ende der Partie, als diese längst entschieden war, noch über einen ganz besonderen Moment freuen durften.

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Dem Schwelmer Eigengewächs Theo Karafillidis gelangen nämlich nach schöner Vorarbeit vom starken Robert Merz seine ersten Punkte im Profi-Basketball, die wie bereits seine Einwechslung wenige Minuten zuvor frenetisch gefeiert wurden. „Ich musste mich kontrollieren, dass ich nicht auf dem Spielfeld herumschreie“, versuchte der 19-Jährige seine Gefühlslage in Worte zu fassen.

Die Euphorie rund um die EN Baskets nimmt durch den sechsten Erfolg in Serie weiter Fahrt auf. „Ich werde da nicht bremsen. Wir wissen, was dieses Team drauf hat und was wir erreichen können“, ließ sich auch Falk Möller von der aktuellen Stimmungslage rund um sein Team mitreißen – ohne vergessen darauf hinzuweisen, dass am kommenden Wochenende ein schweres Auswärtsspiel bei den BSW Sixers in Sandersdorf ansteht.