Ennepetal. Seit drei Spielen sitzt beim Handball-Verbandsligisten TG Voerde ein bekanntes Gesicht auf der Bank. Was es damit auf sich hat:
Seinen Einstand beim Handball-Verbandsligisten TG Voerde hatte sich Henning Becker wahrscheinlich etwas anders vorgestellt. Aus den drei richtungsweisenden Partien gegen Bösperde, Schalksmühle und Oberaden holte die Turngemeinde nur zwei Punkte und verlor dabei vor allem in den beiden Heimspielen gegen Bösperde und Oberaden unnötig. Trotzdem ist der neue Co- und Torwarttrainer guten Glaubens, dass die Voerder am Saisonende weiter Verbandsligist sein werden.
In seiner Laufbahn als Handballtrainer hat Henning Becker schon so einige Stationen gehabt. Unter anderem trainierte er die RE Schwelm, den SV Westerholt oder zuletzt die Oberliga-Frauen der HSG Schwerte/Westhofen. Dort ging es im Sommer allerdings nicht weiter, eine Operation an einem Halswirbel bremste den begeisterten Handballer. „Ich konnte da nur noch einmal pro Woche anwesend sein“, sagt der 52-Jährige. Für den Vorstand des Vereins war das erst in Ordnung, bis man dann doch eine andere Lösung gefunden hatte. Henning Becker räumte seinen Posten und verordnete sich eigentlich eine Pause vom Handball.
Voerdes Henning hat Becker schnell auf dem Schirm
Bis dann der Anruf seines Freundes Kai Henning kam. Der Trainer der TG Voerde und Becker kennen sich schon lange und pflegen einen guten Kontakt zueinander, als Henning auf die Situation von Becker aufmerksam wurde, kamen beide schnell ins Gespräch. Kurze Zeit später machte sich Becker beim Training einen Eindruck von der TG, kurz darauf sagte er seinem alten Freund zu, ihm bis zum Saisonende als Co- und Torwarttrainer zur Seite zu stehen.
Ambitionen, noch einmal Cheftrainer zu werden, hat Henning Becker aber nicht. „Ich will die zweite Geige spielen und nicht mehr in vorderster Position stehen“, sagt er. Beruflich wie privat habe er keine Zeit mehr, sich vollumfänglich um eine Mannschaft zu kümmern, weshalb er sich in der Rolle als unterstützender Assistent wohlfühlt. Im Früjahr wollen sich Henning und Becker zusammensetzen, um eine mögliche Fortsetzung der Zusammenarbeit über das Saisonende hinaus zu beraten. „Wir wollen erst einmal sehen, wie das zusammenpasst, dann schauen wir weiter“, sagt er. Keine Rolle spielt dabei die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Liga. Die Frage stelle sich für Becker angesichts der Qualität im Voerder Kader aber ohnehin nicht.
Voerdes Defensive ist ein Problem
Die beste Offensive kommt
Die TG Voerde hat in dieser Saison in zehn Spielen 306 Tore kassiert. Nur die SG Ruhrtal weist mit 33 Gegentoren pro Spiel eine noch schlechtere Bilanz aus.
Am Mittwochabend (20 Uhr) kommt mit Bergkamen die beste Offensive zum Reichenbach. Der Tabellendritte erzielt 31 Tore im Schnitt.
Bis zu den Gesprächen im Frühjahr haben die Voerder Handballer aber noch einiges zu tun. In dieser Saison spielt die TG oft unter ihren Möglichkeiten oder vergibt wie zuletzt gegen Bösperde und Oberaden Führungen unmittelbar vor Spielende. Mit acht Punkten rangiert Voerde aktuell vier Punkte vor den Abstiegsplätzen, hat aber am Mittwoch noch die Nachholpartie gegen den Tabellendritten HC TuRa Bergkamen in der Hinterhand. „Das ist natürlich ein dickes Brett für uns. Wir müssen versuchen, unsere vielen Fehler zu minimieren und weniger auf das Ergebnis schauen“, sagt Henning. Vor allem defensiv ist sein neues Team in dieser Saison zu anfällig, Voerde kassiert durchschnittlich die zweitmeisten Tore der Liga.
Mit Bergkamen kommt nun ausgerechnet die beste Offensive der Verbandsliga zum Reichenbach, was auch Becker auf dem Schirm hat. „Sie sind immer für 35 Tore gut, haben ein starkes Umschaltspiel und sind auch im Angriff sehr eingespielt.“