Gevelsberg. Die Verbandsliga-Handballer aus Gevelsberg zementieren in Bergkamen ihre Tabellenführung. Führung schon zur Pause zweistellig.

Die Vorfreude im Lager der HSG Gevelsberg/Silschede auf das Duell beim Tabellenzweiten HC TuRa Bergkamen war groß, die Erwartungen im Umfeld ebenso. Wie gut es tatsächlich laufen würde, hätten aber wohl selbst die kühnsten Optimisten beim Handball-Verbandsligisten kaum vorhergesagt. Beim 33:24 (19:8)-Auswärtssieg am Samstagabend spielten die Gevelsberger vor allem in der ersten Halbzeit wie aus einem Guss und waren dem bis dahin ärgsten Verfolger in der Tabelle in allen Belangen überlegen. „Es gibt keine perfekte Halbzeit, aber was die Jungs da geleistet haben, kam dem schon sehr nahe“, lobte Trainer Sascha Šimec sein Team für einen überragenden Auftritt.

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Unter der Woche sprach der Gevelsberger Coach davon, dass in Bergkamen von einer klaren Niederlage bis zu einem deutlichen Sieg vieles möglich sei. Sein Team zeigte von der ersten Minute an, in welche der beiden Richtungen es an diesem Samstag laufen sollte. Simon Skupin eröffnete mit dem ersten seiner acht Tore den Torreigen, Nils Schröter erhöhte nach fünf Minuten auf 4:1. Die HSG beeindruckte mit mannschaftlicher Geschlossenheit und der richtigen Mentalität, um dieses Spitzenspiel zu dominieren.

Wulf überragt in der ersten Halbzeit im Gevelsberger Tor

Das Torhüterduell entschieden die Gevelsberger klar für sich, Sven Wulf konnte sich dabei auf die gute Deckungsarbeit seiner Vorderleute verlassen und entschärfte schon vor der Pause drei Siebenmeter des Gegners. „Wir haben phasenweise überragend gedeckt, sind auf den Halbpositionen offensiv rausgegangen und haben Bergkamen für jedes Tor hart arbeiten lassen“, fasste Šimec die Defensivleistung seiner Mannschaft zusammen.

Wir haben phasenweise überragend gedeckt.
Sascha Šimec, Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Gevelsberg/Silschede

Mit dem frühen Momentum auf ihrer Seite sorgten die Gäste mit einem 5:0-Lauf in den acht Minuten vor der Halbzeit bereits für die Vorentscheidung. Dabei war es nicht das Tempospiel, welches für satte 19 Tore vor dem Seitenwechsel sorgte. Die Gevelsberger vertrauten auf ihr Positionsspiel und die Vielseitigkeit im Angriff, mit der die Bergkamener kaum zurechtkamen. Zehn verschiedene Torschützen zeigen, wie die Last im Angriff auf viele Schultern verteilt wurde, wobei sie zusätzlich den Ausfall von Spielmacher Nils Rüggeberg kompensieren mussten.

Gusewski erarbeitet sich bezeichnenden Treffer

Bezeichnend für die Partie war der Treffer von Tom Gusewski zum 26:14 (44.). Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden, als Gusewski im Angriff ein Stürmerfoul gegen sich gepfiffen bekam. Statt zu lamentieren, sprintete er sofort zurück, provozierte mit einer starken Deckungsaktion einen Schrittfehler des Gegners und netzte im Gegenzug per Tempogegenstoß ein. „Das zeigt, wie die Mannschaft drauf war und wie sehr sie diesen Sieg haben wollte“, freute sich Šimec.

Gevelsberg jetzt auch auswärts stark

Nach der Niederlage in Ferndorf am zweiten Spieltag haben die Gevelsberger ihre Auswärtsschwäche inzwischen eindrucksvoll überwunden.

Ihre letzten vier Auswärtsspiele entschied die HSG für sich und fegte dabei zuletzt die Mitfavoriten OSC Dortmund (34:22) und am Samstag den HC TuRa Bergkamen (33:24) vom Parkett.

In Bergkamen erzielte der zuvor verletzungsgeplagte Neuzugang Marco Friedberg sein erstes Verbandsligator für die HSG.

HSG: Wulf, Scholz – Skupin 8, Lindemann, Schrouven je 6, Freitag 4, Schröter 3, Gusewski 2/1, Friedberg, Bulk, Breuker, Apel je 1, Krüger

Unter dem Strich stand ein ebenso beeindruckender wie verdienter Sieg für die HSG, die über die komplette Spielzeit das bessere und cleverere Team war. Der Blick von Šimec und der HSG richtete sich kurz nach dem Spiel bereits wieder nach vorne, schließlich steht am Freitagabend um 20 Uhr in eigener Halle das nächste Spitzenspiel gegen den TuS Volmetal an. „In dieser Liga kann es ganz schnell gehen, wir müssen das Ergebnis am Freitag bestätigen. In Bergkamen haben wir gezeigt, was möglich ist und möchten gegen Volmetal in einer hoffentlich vollen Halle West nachlegen.“