Köln. Klostermann erlebt eine unerwartete Premiere. Popp und Lena Oberdorf bei der Weltfußballer-Wahl – so läuft es bei den Stars aus dem EN-Kreis.

Der Gevelsberger Lukas Klostermann ist beim Fußball-Bundesligisten RB Leipzig zwar nicht mehr unumstrittener Stammspieler, erlebte am vergangenen Wochenende beim 6:0-Sieg im Heimspiel gegen den 1. FC Köln aber trotzdem eine unerwartete Premiere: In seinem 268. Einsatz für die Sachen führte er die Mannschaft erstmals als Kapitän auf den Rasen.

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Allzu oft wird das voraussichtlich nicht mehr der Fall sein. Gegen Köln profitierte Klostermann davon, dass sein Trainer Marco Rose in der Abwehr auf eine Dreierkette setzte. In der gewohnten Viererketten-Formation ist der 27-Jährige im Normalfall nur Ersatzspieler. Ob sein am Saisonende auslaufender Vertrag verlängert wird, ist weiter offen. „Da gibt es aktuell keinen neuen Wasserstand“, sagte Klostermann nach dem Spiel gegen den FC.

Tim Oberdorf meisterte am vergangenen Wochenende den Sprung ins kalte Wasser. Nachdem er zuvor nur 34 Minuten in der laufenden Saison der 2. Bundesliga hatte spielen können, wurde er im Auswärtsspiel von Fortuna Düsseldorf bei Eintracht Braunschweig nach einer knappen Stunde eingewechselt. Oberdorf lieferte direkt ab und half mit guter Abwehrarbeit dabei, keinen Gegentreffer mehr zuzulassen.

Popp in der Top 10

Nach der Partie sagte Oberdorf: „Es ist nicht so leicht, als Innenverteidiger in ein laufendes Spiel eingewechselt zu werden. Trotzdem hat es sich für mich gut angefühlt. Die Jungs haben mir geholfen, da sie das Spiel auch offensiv wieder schnell auf unsere Seite gezogen haben.“ Die Fortuna erreichte am Dienstagabend durch ein 6:3 n. V. in Unterhaching das Achtelfinale des DFB-Pokals – diesmal mit Oberdorf in der Startelf.

Bei der Verleihung des Ballon d'Or Anfang der Woche in Paris war auch der EN-Südkreis vertreten. Alexandra Popp kam bei der Wahl zur besten Fußballerin des Jahres auf Rang sieben ins Ziel. Lena Oberdorf war ebenfalls nominiert, verpasste aber die Top Ten. Der Preis für die beste Fußballerin ging in diesem Jahr an die spanische Weltmeisterin Aitana Bonmatí.

Kritik an Nationaltrainerin

Während Alex Popp aufgrund muskulärer Probleme die Länderspiele des DFB gegen Wales und Island verpasste, stand Lena Oberdorf bei den ersten beiden Partien unter Interims-Nationaltrainer Horst Hrubesch in der Startelf.

Oberdorf hatte zuletzt Kritik an Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg geäußert, die seit der WM pausiert, zuletzt aber mehrere öffentliche Auftritte absolviert hatte. „Ich hätte mir da durchaus etwas anderes gewünscht, dass man sagt: Okay, wir klären erst mal, was bei der WM passiert ist, und danach vielleicht in den Erholungsurlaub geht“, sagte „Obi“ bei einer Pressekonferenz. Ihre Kollegin Sara Doorsoun unterstützte die Kritik: „Sie hat genau die richtige Wortwahl getroffen.“