Ennepetal. In einem heimischen Fußballspiel geht es mit vier glatt Roten Karten heiß her. Doch das Spiel soll laut des Vereines fair gewesen sein.
Vier glatt Rote Karten haben am Wochenende beim Fußball-Kreisliga-C-Spiel zwischen dem RSV Altenvoerde und dem VfB Schwelm II für große Aufregung gesorgt. Die Flut an Platzverweisen bei der Altenvoerder 1:2 (1:1)-Pleite hat nun auch Konsequenzen: Zwei Spieler müssen sich nun vor dem Kreissportgericht verantworten, einer davon wurde noch Minuten nach dem Abpfiff aus seinem Verein geworfen.
Aber der Reihe nach: Beide Mannschaften haben während der Partie jeweils zweimal den glatt Roten Karton gesehen. Alle Platzverweise wurden unabhängig voneinander verteilt. Der schwerwiegendste Platzverweis war der letzte der Partie gegen einen Altenvoerder Spieler. In der Nachspielzeit hat dieser den Unparteiischen verbal massiv attackiert und übel beleidigt – das bestätigen beide Vereine sowie der Kreis. „Es sind Wörter geflogen, die ich nicht wiederholen möchte“, sagt VfB-Trainer Dirk Raab. Der betroffene Spieler wollte wohl auch auf den Schiedsrichter losgehen, wurde aber zurückgehalten. „Es wäre fast dazu gekommen, dass er ihm an die Wäsche gegangen wäre“, sagt Raab. Die Partie stand nach dem Vorfall kurz vor dem Ende wohl auch vor dem Abbruch.
„Können wir nicht akzeptieren und dulden“
Für den Altenvoerder hat seine Aktion nun doppelt Folgen. Zum einen wurde er sofort aus dem Verein rausgeworfen. „Der Spieler wurde noch in der Kabine aussortiert. Das ging gar nicht und er wird nicht mehr für uns spielen. So eine Rote Karte können wir nicht akzeptieren und dulden“, wurde RSV-Trainer Asim Islah deutlich. Nach dem Abpfiff soll es in der Kabine seiner Mannschaft wohl auch äußerst laut geworden sein.
Zudem muss sich der Spieler nun vor dem Kreissportgericht verantworten. Ein Termin für die Verhandlung steht noch nicht fest. Darüber hinaus sollen auch zwei, drei weitere Spieler des RSV den Schiedsrichter im Rahmen dieser Szene angemeckert haben.
Staffelleiter bezieht Stellung
Ebenso wird sich ein Spieler vom VfB Schwelm II vor dem Sportgericht verantworten müssen. In der ersten Halbzeit musste Schwelms Alexander Miller mit glatt Rot vorzeitig runter. Dieser soll nachgetreten haben, nachdem er gefoult worden ist. „Das war eine klare Tätlichkeit“, sagt Staffelleiter Fernando da CostaCouto. „Er hat aus Wut unserem Spieler gegen den Fuß getreten“, beschreibt Altenvoerdes Islah die Szene. „Er ist im Zurückgehen einem anderen Spieler auf den Fuß getreten. Danach gab es ein riesiges Theater“, sagt der Schwelmer Trainer Raab – die Auffassungen gehen also auseinander.
Klarer ist der Fall bei den zwei weiteren Platzverweisen, die beide gegen die Torhüter der beiden Mannschaften ausgesprochen wurden. Zuerst flog Schwelms Keeper Nico Raab in der 89. Minute runter. Er wollte einen Ball klären und soll außerhalb des Strafraumes den Ball mit der Hand gespielt haben.
„Bis auf die vier Roten Karten war es fair“
In der Nachspielzeit sah dann Altenvoerdes Keeper Ali Millimono Rot. Er kam aus seinem Strafraum hinaus und wollte ebenfalls einen Angriff stoppen, war allerdings einen Schritt zu spät und räumte seinen Gegenspieler ab. Beide Torhüter wurden vom Staffelleiter für zwei Spiele gesperrt. Somit flogen in kürzester Zeit drei Spieler unabhängig voneinander vom Feld. „Bis auf die vier Roten Karten war es eigentlich ein faires Spiel. Das waren vier dumme Platzverweise“, sagt Islah. Sein Team hat nun sechs Rote Karten in acht Partien gesehen.