Gevelsberg. Gevelsberg spielt gegen das Schlusslicht Herdecke-Ende nur Remis. Nach der schwachen Partie meldet sich der Vereinschef zu Wort.

Nein, das war gar nichts – und es gibt keinen Anlass, die torlose Partie des FSV Gevelsberg gegen Tabellenschlusslicht der Fußball-Bezirksliga FC Herdecke-Ende schönzureden. Während von den Gästen nicht unbedingt mehr zu erwarten war, enttäuschten die Gevelsberger im heimischen Stefansbachtal auf der ganzen Linie. Es schien, als ob der Zufall Regie führen würde. Geordnete Angriffe kamen kaum zustande, das Mittel der Wahl hieß zumeist lange Bälle hoch in den Strafraum zu schlagen.

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„Es war ein gebrauchter Tag“, gab FSV-Trainer Lars Möske zu. Er vermisste vor allem Schüsse aufs Tor. „Meine Spieler wollten den Ball ins Tor tragen, da hat uns ein Spieler wie Mathias Schoger gefehlt, der kompromisslos draufhaut.“ Der Mittelstürmer befindet sich zurzeit im Urlaub. So blieb es bei wenigen Versuchen der Gevelsberger, zum Beispiel von Yann Luca Husseck und Deniz Akbaba, die aber nicht ins Ziel trafen. Bezeichnend vielleicht eine Aktion des durchaus engagierten Mergim Bozhdaraj im zweiten Durchgang: Er bekam den Ball mit dem Rücken zum Tor frei stehend im Strafraum – und lief damit quer wieder heraus statt aus der Drehung zu schießen.

FC zeigt sich motiviert

Zu kompliziert waren die meisten Aktionen angelegt, als dass sie erfolgreich sein konnten. Immer wieder gelang es so einem Herdecker Abwehrspieler, sich dazwischenzuwerfen und die Aktion zu beenden. Nach dem Trainer-Rückzug von Martin Freitas unter der Woche zeigte sich der FC Ende motiviert, wollte sich auch gegenüber dem neuen Betreuer-Duo aus der Vorstandsetage beweisen. Den Punkt, den sie am Ende mitnahmen – es ist erst der zweite in der laufenden Saison – feierten sie fast wie einen Sieg.

Auf der anderen Seite schlichen die Gevelsberger Akteure genervt vom Platz. FSV-Vorsitzender Christian Bauermeister umschrieb die Partie kurz und knapp so: „Sommerfußball im Oktober. Ich bin von der Mannschaft echt enttäuscht. Das war heute mal nix.“ Es waren jedoch im Wesentlichen die Ideen, die den Gastgebern fehlten. Und am Ende waren die Gäste einem Treffer durchaus nahe. So als Marek Schomann nach einer Stunde Daniel Hamann mit einem Lattenschuss aufschreckte, oder als Kevin Beinsen aus 40 Metern knapp das von Hamann verlassene Tor verfehlte, nachdem Marco Kappel über den Ball getreten hatte. Das hätte durchaus vollends schiefgehen können

„Wir haben alles vermissen lassen“

Die beste Chance vergab Yann Luca Husseck in der 80. Minute, als er den Ball frei vor Torwart Johannes Kost bekam und ihn an die Latte hob. Ansonsten blieb alles Stückwerk. Zahlreiche hoch in den Gäste-Strafraum geschlagene Flanken fanden keinen Abnehmer, viele fing Endes Keeper Kost sicher ab.

„Wir haben heute alles vermissen lassen, was man an der Tag legen muss, um gegen einen Tabellenletzten zu gewinnen“, stellte Lars Möske fest und präzisierte: „Wir haben keine Mittel gefunden, hinter die Kette zu kommen.“ Jetzt gilt es, die Truppe wieder aufzubauen, um bei der Reserve von Hagen 11 am nächsten Sonntagmittag etwas zu holen.