Ennepetal. Wenn der Ball in Rüggeberg ruht, herrscht für die TSG Herdecke Alarmstufe Rot. Gleich drei Standards bringen Rot-Weiß den nächsten Sieg ein.

Unter dem Strich brauchte RW Rüggeberg nicht viel, um die nächsten drei Punkte in der Kreisliga A2 einzufahren. Genau genommen reichten in einem engen Duell gegen die TSG Herdecke drei ruhende Bälle für den nächsten Erfolg für die Mannschaft aus dem Höhendorf. Zwei Elfmeter und ein Freistoß waren aus Rüggeberger Sicht letztendlich das berühmte Zünglein an der Wage. Mit 3:1 (1:1) setzten sie sich so gegen die formschwachen Herdecker durch und halten damit den Anschluss an die vorderen Tabellenplätze.

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„Wenn wir drei Standardtore bei einem 3:1 schießen, kann man das nur so sagen, dass sie uns den Sieg beschert haben“, sagte Rüggebergs Co-Trainer Stefan Coscia.

Ein schönes Fußballspiel mit extrem vielen Chancen war die Begegnung nicht. Die noch sieglosen Herdecker und die stark in die Saison gekommenen Rüggeberger spielten auf dem Rasen im Höhendorf auf Augenhöhe. Zunächst war die TSG einen Ticken besser im Spiel und ging in Führung – passenderweise auch durch einen ruhenden Ball. Nach einer Ecke brachte Sebastian Lummel den Ball zum 1:0 für Herdecke im Tor unter (25.).

Rüggeberg antwortet schnell auf Rückstand

Die Rüggeberger Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Jan-Luca Mura wurde im Strafraum zu Fall gebracht und verwandelte den folgenden Elfmeter zum Ausgleich sicher (31.).

RW Rüggberg – TSG Herdecke 3-1 (1-1)

RW Rüggeberg: Devue – Müller, Mura, Jendrzey, Twardon, Höfinghoff (83. Ceyhun Yalcinkaya), Himmelmann (60. Allouch), Pirker, Bartsch, Süther, Blumenroth.

TSG Herdecke: Knop – Grewe, Lummel (46. Marcel Brandenstein), Trawinski, Meyer, Hufer (46. Tom-Luca Wyludda), Menn, Winter, Böhner, Mathieu Brandenstein, Tebbe.

Die Tore: 0:1 Lummel (25.), 1:1 Mura (31., Foulelfmeter), 2:1 Blumenroth (67.), 3:1 Twardon (83., Foulelfmeter).

Nach der Pause stand dann erneut Mura im Fokus. Der gefährliche Standardschütze brachte einen Freistoß zu Phil Blumenroth, der den Standard zu verwerten wusste und das Spiel drehte (67.). „Wir trainieren Standards nicht speziell. Aber wir haben mit Mura wahrscheinlich einen der besten Standardschützen der Liga. Wir sind da dank ihm immer sehr gefährlich“, erklärte Rüggebergs Coscia.

Schließlich brachte ein weiterer Standard die Entscheidung – diesmal aber ohne die Beteiligung von Mura, der zu diesem Zeitpunkt schon ausgewechselt geworden war. In seiner Abwesenheit stand ihm Kapitän Kevin Twardon vom Punkt beim zweiten Rüggeberger Elfmeter aber in nichts nach und verwandelte souverän zum 3:1 (83.).

„Das war ein hart erarbeiteter Sieg“, wusste auch Coscia am Ende. Für ihn und sein Team waren es drei Standards ins Glück. Für den Gegner dagegen drei, die ein Schlag in die Magengrube gewesen sind. Denn aus den ersten sechs Partien holte Herdecke nur mickrige zwei Punkte und steht damit unten in der Tabelle – viel zu wenig für die eigenen Erwartungen.

Herdecker Krisensitzung direkt nach dem Spiel

„Wir müssen dringend eine Kehrtwende schaffen. Wir sind in einer Spirale, die nicht gut ist und wissen, wie schwer es ist, da rauszukommen. Den Start haben wir uns anders vorgestellt“, sagte TSG-Trainer Marcel Brandenstein. Minutenlang standen er und seine Spieler nach der Niederlage im Kreis auf dem Rasen – sichtlich niedergeschlagen. Die „Krisensitzung“ unmittelbar nach dem Spielende war noch im Gange, da machten sich die ersten Rüggeberger schon wieder auf dem Weg nach Hause. „Wir hätten zum Saisonstart mehr als zwei Punkte holen müssen, das ist nicht unser Anspruch“, sagte Brandenstein.

Sein Team spielte zum Auftakt allerdings mit Wengern, Rüggeberg, Linderhausen und Hasslinghausen aber auch gegen vier der zurzeit ersten fünf Teams der Liga. „Sie werden am Ende der Saison besser dastehen als jetzt. Sie haben eine Mannschaft, die nicht da unten reingehört und werden sich da in den kommenden Wochen herausarbeiten“, kommentierte Rüggbergs Coscia die Lage des Ligakonkurrenten, der auf dem drittletzten Tabellenplatz steht.