Schwelm. Einen Tagessieg feierte das Team des Schwelmer SC in dieser Oberliga-Saison. In Zukunft wird es das wohl nicht so schnell wieder geben.
Wenn am kommenden Sonntag die Saison in der Triathlon-Oberliga mit ihrem vierten Wettkampf in Vreden zu Ende geht, endet aller Voraussicht nach auch die erfolgreiche Zeit des Schwelmer SC in dieser Liga. Wie es mit dem Triathlon beim SSC weitergeht ist aktuell noch offen, verschiedene Optionen stehen im Raum und müssen noch geprüft werden. Klar ist dagegen, dass dem Schwelmer SC der Nachwuchs fehlt.
Irgendwie war das für die Athleten rund um Teamsprecher Demian Barrenstein absehbar. „Für einige von uns ist das ein immens hoher Aufwand, um an den Wettkämpfen teilzunehmen, auch, weil die Termine oft mit Wettkämpfen kollidieren, an denen wir als einzelne Athleten teilnehmen“, sagt der 42-Jährige. Er selbst wird so zum Beispiel auch nicht am letzten Wettkampf der Saison in Vreden teilnehmen, da er sich gemeinsam mit Markus Schweyher auf einer Radtour von Schwelm bis in die griechische Hauptstadt Athen befindet.
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Weil auch der ambitionierte Linus Kube, neben Barrenstein der Leistungsträger beim SSC, in Zukunft an weiteren großen Veranstaltungen teilnehmen möchte und er deswegen bereits schon in dieser Saison nur bei einem der vier Liga-Wettkämpfe mit dabei war, wird sich wenn überhaupt nur eine Notbesetzung im Münsterland einfinden, um den aktuell Sechsten der Oberliga NRW zu vertreten.
Schwelmer Team ist in ganz Deutschland verstreut
„Wenn wir immer mit unserer Bestbesetzung antreten könnten, wäre der Aufstieg in die Regionalliga drin gewesen“, weiß Abteilungsleiter Bernd Gorschlüter. Das ist dem inzwischen in ganz Deutschland verstreutem Team aber nicht möglich, zu groß ist mitunter der Aufwand, um extra für die Wettbewerbe in die Heimat zurückzukehren. In dieser Saison startete das Team teilweise nur mit Unterstützung aus der zweiten Mannschaft, die eher hobbymäßig im Triathlon-Ligabetrieb teilnimmt und in der Landesliga antritt.
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Ein Dauerzustand kann das laut Gorschlüter nicht der Fall sein, unter anderem seien die Leistungsunterschiede zwischen den beiden Ligen zu groß. Und, was in diesem Zusammenhang noch wichtiger ist, gäbe es dann nicht mehr ausreichend Starter für das Landesliga-Team. Die Gründe dafür liegen auch am fehlenden Nachwuchs, wofür Gorschlüter zwei Erklärungen hat. „Wir haben in der Vergangenheit viele Triathleten aus unserer Schwimmabteilung gewinnen können, die hat aber unter Corona besonders gelitten“, sagt der Abteilungsleiter. Darüber hinaus kamen die fehlenden Beckenzeiten durch die immer wiederkehrende Schließung des Schwelmer Hallenbades, dass sich laut Gorschlüter in einem maroden Zustand darstellt.
Der Nachwuchs fehlt dem Schwelmer SC
Interessierte gesucht
Wer Interesse am Triathlon hat, kann sich an Abteilungsleiter Bernd Gorschlüter (0179/5978345) oder Jörg Eckert (0176/20743730) richten.
Informationen gibt es auch im Internet unter www.schwelmer-sc.de
Hoffnung, dass sich das bald ändert, gibt es bei den Triathleten nicht – Nachwuchs für die eigene Abteilung ist damit erst einmal nicht in Sicht. Talentierte Sportler gibt es zwar, doch die können wie im Fall Linus Kube oder Aaron Busch und Max Schnepper nicht garantieren, bei den Wettkämpfen an den Start gehen zu können.
Wie es nun mit dem Triathlon in Schwelm weitergeht, steht noch in den Sternen. Diesbezüglich befinde sich der Verein in Gesprächen mit dem Nordrhein-Westfälischen Triathlon-Verband. „Wir würden gerne die Oberliga-Mannschaft zurückziehen, das ist aber ohne weiteres nicht möglich. Grundsätzlich gilt, dass wir dann aus der zweiten Mannschaft nachfüllen müssten, was nicht stemmbar ist“, sagt Bernd Gorschlüter. Der SSC würde es begrüßen, nur mit der zweiten Mannschaft in der Landesliga zu starten. Sollte der Verband diesem Vorschlag nicht stattgeben, würde sich auch die zweite Mannschaft zurückziehen und der SSC versuchen, ein Seniorenteam für eine gesonderte Liga an den Start zu bringen.