Ennepetal/Bochum. In ihrer ersten Saison beim VfL Bochum macht Lilli Steinbach 37 Tore in 19 Spielen. Das 14-jährige Talent aus Ennepetal wurde nun ausgezeichnet.

Vor gut fünf Jahren fand die heute 14 Jahre alte Ennepetalerin Lilli Steinbach den Weg zum Fußball. Ihre Leidenschaft für den Sport begann in der Grundschule, auf dem Bolzplatz und in einer AG. „Mir hat es einfach Spaß gemacht und ich wollte so oft wie möglich Fußball spielen“, erinnert sich Steinbach. Kurze Zeit später meldete sie sich beim TuS Ennepetal an, vier Jahre später wagte sie schließlich den Schritt in die U16-Westfalenliga zum VfL Bochum. Dort schloss die Stürmerin ihre erste Saison mit überragenden 37 Toren in 19 Spielen als Torschützenkönigin ab.

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Einer, der von Steinbachs Werdegang keineswegs überrascht ist, ist ihr Ennepetaler Coach Toni Massimo. „Lilli hat einen großen Ehrgeiz, ist mannschaftsdienlich und sehr laufstark“, beschreibt er einige ihrer Stärken. „Sie hat sich auch gegen Jungs immer gut durchgesetzt und war für uns sehr wichtig. Ich erinnere mich beispielsweise an ihr Tor zum Ausgleich im Entscheidungsspiel um die Meisterschaft in der E-Jugend, welches wir dann für uns entscheiden konnten.“

Eigenen Rekord ausgebaut

Steinbachs Entwicklung ging konstant voran, auch von der langen coronabedingten Pause ließ sie sich nicht beirren. Die trainings- und spielfreie Zeit nutzte sie, um mit ihrem Vater tagtäglich auf den Bolzplatz zu gehen. Lag ihr Rekord beim Hochhalten zuvor bei 20 Berührungen, schraubte sie diesen auf rund 400 Berührungen. Nicht nur Steinbach verbrachte viel Zeit an der frischen Luft, auch ihr Coach kam viel herum und knüpfte bei einem Spaziergang zufällig erste Kontakte zum VfL.

Lilli Steinbachs Torjägerkanone für die meisten Treffer in der Westfalenliga.
Lilli Steinbachs Torjägerkanone für die meisten Treffer in der Westfalenliga. © Marinko Prša

Nach mehreren Testspielen im vergangenen Jahr war schnell klar, dass die Bochumerinnen auf Steinbach aufmerksam geworden sind. „Als ich davon gehört habe, hatte ich sofort Lust, dort zu spielen“, sagt sie. Dreimal wöchentlich geht es mit Unterstützung der Eltern auf die Fahrt zum Training, zusätzlich zu den Spielen am Wochenende. „Man merkt einige Unterschiede im Training, vor allem, was den Aufbau und die Intensität betrifft. Die Qualität hier ist sehr hoch“, erklärt Lilli Steinbach. Trotz ihres Engagements beim VfL trainiert sie weiterhin in Ennepetal mit, sofern es die Zeit erlaubt. Auch das Zweitspielrecht liegt noch beim TuS, in der abgelaufenen Saison trug sie dreimal das Ennepetaler Trikot.

Profifußball noch weit weg

In ihrem Jahr in der Westfalenliga hat Steinbach große Fortschritte gemacht. „Man merkt den Qualitätsunterschied in den letzten zwölf Monaten deutlich. Sie wird dort sehr gut ausgebildet, ihre Pässe, die Ballannahme, alles hat sich nochmals deutlich verbessert“, so Massimo. Nach der erfolgreichen Debütsaison geht Steinbach nun den nächsten Schritt. In der kommenden Spielzeit läuft sie für die U17 der Bochumerinnen auf, dann sogar in der Regionalliga. Ein Wechsel kam für sie nicht infrage, dafür fühlt sich Steinbach beim VfL zu wohl. „Mir war klar, ich mache weiter, solang es geht. Ich habe mich schnell hier eingelebt und bin glücklich beim VfL.“

Wie groß ihre Fortschritte wirklich sind, durfte sie vor Kurzem auf einem Sichtungslehrgang der U16 beweisen, bei dem sie sich für die Eliteförderung des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen qualifizierte. Im Anschluss wurde sie auch für die Westfalenauswahl der U16 nominiert. Darüber, wie weit es für sie noch gehen kann, möchte sich Steinbach nicht zu viele Gedanken machen. „Ich habe mich sehr über die Nominierung gefreut. Der Profifußball ist ein schönes Ziel, aber noch weit weg. Ich möchte einfach Fußball spielen, Spaß haben und mich weiter verbessern“, sagt sie. Gelingt ihr das wie in der Vergangenheit, dürfte man in Zukunft noch einiges von dem Nachwuchstalent Lilli Steinbach hören.