Wolfsburg/Gevelsberg. Am Samstag können sich Alex Popp und Lena Oberdorf Europas Krone aufsetzen. Zuvor richtet die DFB-Kapitänin Kritik am Verhalten der Konkurrenz.
Alexandra Popp würde sich gerne nur auf dieses Spiel aller Spiele konzentrieren. Doch die Kapitänin des VfL Wolfsburg nahm einigen Ärger mit zum Champions-League-Finale gegen den FC Barcelona (Samstag, 16 Uhr, live im ZDF) - der heftige WM-Abstellungszoff zwischen dem DFB und dem FC Bayern beschäftigt die Pokalsiegerinnen in der Vorbereitung auf das Endspiel in Eindhoven zur Unzeit.
Der Konkurrent aus München habe mit Blick auf die Nationalmannschaft „mehr oder weniger hinterrücks“ eine Entscheidung getroffen, in Wolfsburg sei man „schockiert“, sagte die Gevelsbergerin Popp kurz vor dem Flug zum Finale. Die Spielerinnen nahm sie dabei in Schutz, „sie wurden in eine richtige Scheißsituation gebracht von ihrem eigenen Verein.“ Der FC Bayern sei das Problem.
Streit überschattet die WM-Vorbereitung
Wolfsburg nämlich stellt seine zehn Spielerinnen wie verabredet am 20. Juni für die WM-Vorbereitung ab. Wohlgemerkt obwohl Alexandra Popp und Lena Oberdorf durch das Endspiel am Samstag (16.00 Uhr/ZDF und DAZN) vor der Endrunde in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) eine Woche weniger Erholungszeit haben.
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Der Meister München lässt sein Quintett erst drei Tage später nach Herzogenaurach anreisen - mit Verweis auf die Gesundheit der Spielerinnen sowie die Empfehlungen des Weltverbands FIFA und der europäischen Klubvereinigung ECA. Das ließ den DFB zürnen, der Verband warf den Bayern „Wortbruch“ vor.
Ausverkauftes Haus in Eindhoven
Allen Nebengeräuschen zum Trotz richten die Wolfsburgerinnen nach der verpassten Meisterschaft ihren Fokus nun auf den Henkelpott. Zum dritten Mal nach 2013 und 2014 möchte sich der VfL Europas Krone aufsetzen. Doch Barca, Titelträger von 2021, geht mit seinem Starensemble um Weltfußballerin Alexia Putellas als Favorit in das ausverkaufte Finale vor über 34.000 Zuschauern.
Mut schöpft der Underdog aber aus dem Halbfinal-Rückspiel der Vorsaison, als ein 2:0-Heimerfolg gegen die Katalaninnen gelang - allerdings nach einer 1:5-Klatsche vor über 91.000 Fans im Camp Nou. „Wir sind in einer Position, in der wir nur gewinnen können“, meinte Kapitänin Popp: „Unter Druck spielen wir immer am besten“, so die Torschützenkönigin der Bundesliga-Saison.