Ennepetal. Ennepetal hat den vorzeitigen Klassenerhalt in der Oberliga geschafft – beim Abpfiff flossen nach dem Erfolg die Tränen.

Es flossen sogar ein paar Tränen bei Trainer Sebastian Westerhoff, als der Schiedsrichter das Spiel des TuS Ennepetal beim 1. FC Gievenbeck abpfiff. Dabei hatte seine Mannschaft nach schwacher Leistung in der Fußball-Oberliga 0:3 (0:1) verloren. Doch in der Tabelle hat der TuS vor dem letzten Spieltag vier Punkte Abstand auf den ersten Abstiegsrang und damit die Klasse endgültig gesichert.

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Westerhoff gab aber zu: „Es war das schlechteste Spiel, das wir in der Rückrunde gemacht haben. Es war nicht nur vom Ergebnis her deutlich.“ Nach enormem Aufwand, den die Oberliga-Elf zuletzt geleistet hatte, fehlten gegen Gievenbeck die Kräfte. „Die Jungs sind einfach platt, das ist nach den vergangenen Wochen verständlich. Man hat gesehen, wie viele beziehungsweise wie wenige Spieler wir auf der Bank hatten“, sagt der Trainer.

Ennepetal nur selten gefährlich

„Wir hatten echt gute Trainingswochen und auch Spiele, in denen wir überzeugt haben. Leider zählte das Spiel in Gievenbeck nicht dazu. Aber von Januar bis jetzt haben wir einen großen Abstand in der Tabelle aufgeholt. Wir wussten natürlich vor dem Spiel auch, dass uns ein Punkt reichte. Den hätten wir aber auch gerne geholt“, so Westerhoff.

Seine Elf hatte im Verlauf der 90 Minuten kaum Torabschlüsse, der Coach beziffert sie auf zweieinhalb. Lilian Reyes-Mellado nahm einmal einen Ball gut auf, legte ihn sich dann aber aus aussichtsreicher Position zu weit vor. Danach wurde ein Schuss von Robin Gallus geblockt und nach einer Ecke ein Kopfball von Hendrik Brauer.

Weusthoff sieht nicht gut aus

Das war es auch schon, mehr kam seitens des TuS nicht in Richtung des gegnerischen Tores. Es ging häufiger in die andere Richtung. In der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten bekam Gievenbeck einen Freistoß zugesprochen. Nach der Hereingabe sah Ennepetals Keeper Marvin Weusthoff nicht glücklich aus und sein Team geriet in Rückstand. Bis kurz vor der Schlussviertelstunde trafen die Gegner aber nicht. „Sie hätten bestimmt drei, vier Tore mehr erzielen können“, berichtet Westerhoff. Sein Team bekam die Anweisung, hinten aufzumachen, um vorne Möglichkeiten zu erarbeiten – da ein Ausgleich eben auch ohne Schützenhilfe der Konkurrenz zum Klassenerhalt gereicht hätte.

Doch erst kassierte der TuS den zweiten Gegentreffer: Bei einem Konter und einer damit verbundenen Flanke verlor Innenverteidiger Stefan Siepmann das Kopfballduell und der Ball schlug im Kasten ein. Siepmann rückte danach mit in die Offensive, ebenso wie der eingewechselte Linus Frölich. Doch das nutzte nichts, im Gegenteil. Nach einem Angriff lief der TuS wiederum in einen Konter und Gievenbeck konnte das Spiel entscheiden.

So spielte die Konkurrenz

Im Tabellenkeller punkteten die Sportfreunde Siegen dreifach gegen die SpVgg Vreden (4:0), während die TSG Sprockhövel gegen die SG Finnentrop-Bamenohl Federn ließ (1:5). Der Tabellenletzte, der Delbrücker SC, bekam eine 2:8-Klatsche bei der Reserve des SC Preußen Münster und der TuS Erndtebrück kassierte nach Führung noch den Ausgleich zum 2:2 gegen den ASC Dortmund. Letzteres Ergebnis war entscheidend für den Ligaverbleib von Ennepetal – und löste die feuchten Augen beim Trainer aus.