Ennepetal/Münster. Eine Rote Karte gegen einen Ennepetaler im Spiel gegen Preußen Münster II sorgt in der ersten Halbzeit für erhitzte Gemüter. Das ist passiert.

Es ist die 87. Minute im Bremenstadion. Als es für den TuS Ennepetal nach über 70 Minuten in Unterzahl gegen den Tabellenführer aus Münster dennoch nach einem Punktgewinn aussieht, pfeift die Schiedsrichterin Elfmeter. Alle Anhänger der Gastgeber winken schon ab, doch einer sollte sie mal wieder retten. TuS-Keeper Marvin Weusthoff pariert im zweiten Spiel in Folge einen Strafstoß und sichert seiner Mannschaft den 1:1 (1:0)-Ausgleich beim Oberliga-Primus Preußen Münster II.

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Die Ennepetaler spielten trotz ihrer Außenseiterrolle mutig auf. In der Anfangsviertelstunde kamen sie immer wieder zu Abschlüssen. Dann folgte die Aufreger-Szene des Spiels: TuS-Linksverteidiger Deniz Yasar wird von seinem Gegenspieler Dildar Atmaca im Laufduell an der Kehle festgehalten. Es folgte eine Stirn-an-Stirn-Auseinandersetzung der beiden Spieler. Der von der Aktion zuvor provozierte Yasar ging im Zuge dessen ebenfalls mit der Hand Richtung Hals und Gesicht des Münsteraners. Nach Anweisung des Linienrichters sah Yasar die Rote Karte. Atmaca sah lediglich Gelb. „Entweder du gibst beiden Gelb oder beiden Rot. Einem Gelb und dem anderen Rot zu geben, finde ich schwierig und es macht das Spiel dann leider zu einem komplett anderen“, meint TuS-Trainer Sebastian Westerhoff.

Meckel lässt den TuS jubeln

Umso zufriedener war er mit der Reaktion seiner Mannschaft. Die Ennepetaler spielten weiter nach vorne und machten die Unterzahl nicht erkennbar. Dafür wurden sie in der 44. Minute belohnt, als Kevin Meckel zunächst zweimal an Münsters Torwart Veith Walde scheiterte, den Abpraller im dritten Anlauf dann einschob. „Die Jungs haben die Situation direkt angenommen. Wie gut wir weiter verteidigt haben und uns immer wieder Chancen erarbeitet haben, ist mit zehn Mann gegen Münster nicht selbstverständlich“, so Westerhoff.

Im zweiten Durchgang zogen sich die Ennepetaler etwas zurück und versuchten die Führung zu verteidigen. Ob knapp am Tor vorbei oder in den Händen von Marvin Weusthoff, die Chancen der Münsteraner häuften sich, fanden aber nicht ihren Weg ins Tor. Bis zur 73. Minute: Kapitän Marius Mause brachte den Ball in den Strafraum, wo Nick Selutin mit einem kraftvollen Kopfball verwandelte. Der Kopfball zeigte den Frust des Tabellenführers, auch, weil es im Laufe des Spiels zweimal hätte Elfmeter für ihn geben können. Kurz vor Schluss kam es dann wirklich dazu.

Erneut Punkte gegen Spitzenmannschaft

Ariyoh Ayinla hielt seinen Gegenspieler im Strafraum fest und brachte ihn zu Fall. Münster-Torjäger Luca Steinfeldt trat an und scheiterte an Weusthoff (87.). „Elfmeter halten kann er, hat er ja letzte Woche auch schon. Wir sind froh, dass wir ihn haben“, meint Westerhoff. Auch wenn es für die Ennepetaler schade ist, die Führung nicht über die Zeit gebracht zu haben, sind es nach Bövinghausen und Paderborn die nächsten Punkte gegen ein Spitzenteam. Bei vier verbleibenden Spielen sind es acht Punkte, die der TuS auf einen Abstiegsrang hat.