Dortmund/Gevelsberg. Die Gevelsberger Nachwuchskicker haben mit dem BVB das U19-Finale der deutschen Meisterschaft verloren – so verlief die Partie für die beiden.

Kjell Wätjen und Jonah Husseck sind zwei Gevelsberger Jungs im Kader der U19 des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Am Wochenende verpassten sie beide den Sieg im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Allerdings war der Finaltag für beide ein sehr unterschiedliches Erlebnis.

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In einem in der Schlussphase spektakulären Fußballspiel unterlag der Nachwuchs von Bundesliga-Spitzenreiter Dortmund nach Verlängerung mit 2:4 (2:2) beim 1. FSV Mainz 05. Vor über 15.000 Zuschauern in der Mainzer Arena konnte der BVB dabei gleich zweimal einen Rückstand wieder ausgleichen und sich in die Verlängerung retten, wo dann die Rheinhessen die Oberhand behielten und das Spiel mit zwei weiteren Treffern für sich entschieden. „Wir haben eine herausragende Saison gespielt und können stolz sein auf das, was wir erreicht haben. Es fällt mir schwer, Worte zu finden, um meine Jungs zu trösten“, sagte BVB-Trainer Mike Tullberg nach der Partie.

Erstmal in der Startelf

Tullberg hatte zuvor etwas überraschend den Gevelsberger Kjell Wätjen in die Startelf berufen. Obwohl er vor knapp zwei Monaten erst seinen 17. Geburtstag feiern durfte, rückte der zentrale Mittelfeldspieler in dieser wichtigen Partie erstmals in erste Elf der U19-Mannschaft. In den Halbfinal-Spielen gegen Hertha BSC war er zuvor jeweils eingewechselt worden. Zuhause ist er eigentlich noch bei der U17, die er als Kapitän anführt.

Wätjen spielte im Finale 62 Minuten mit, konnte dem Spiel allerdings nicht seinen Stempel aufdrücken. Das wird nichts an der Einschätzung der Dortmunder Verantwortlichen ändern, die in ihm großes Potenzial sehen. Als „fleißig“, „lernwillig“ und „technisch stark“ wurde er in der Vergangenheit von seinen Dortmunder Jugendtrainern charakterisiert. Sein Startelf-Einsatz im U19-Finale zeigt, dass er künftig fest zum Team von Trainer Mike Tullberg gehören soll.

Eines der größten Talente

Damit setzt sich seine Entwicklung konsequent fort. Vor einigen Monaten berichtete die „SportBild“, dass es Wätjen auf einer Liste der BVB-Verantwortlichen mit den größten Nachwuchs-Talenten des Vereins auf Platz vier geschafft haben soll. Im nächsten Jahr wird er sich auf noch größerer Bühne zeigen dürfen.

Für Jonah Husseck war das Finale am Sonntag ein ganz anderes Erlebnis. Der 19-Jährige, der im vergangenen Sommer die U19-Meisterschaft mit dem BVB gefeiert hatte, reiste zwar mit dem Team an und übernachtete mit den Kollegen im Mannschaftshotel, war beim Finale aber zum Zuschauen gezwungen. So wie der Verteidiger schon seit längerer Zeit die Spiele des BVB nur als Beobachter verfolgen kann.

Vertrag unterschrieben

Zum letzten Mal auf dem Platz stand Husseck im vergangenen September. Im DFB-Pokalspiel bei Energie Cottbus verletzte er sich schwer am Knie. Anfang des Jahres wurde er ein zweites Mal operiert, seitdem kämpft er für das Comeback. Im Januar hatte er noch gegenüber dieser Zeitung die Hoffnung geäußert: „Ich will wieder fit sein, wenn es in Richtung Endrunde geht.“ Doch diese Hoffnung hat sich zerschlagen. „Mein Knie ist weiter auf dem Weg der Besserung, aber es dauert noch ein paar Monate, bis ich wieder auf dem Platz stehe“, verriet Husseck den aktuell Stand bezüglich seiner Verletzung. Zum Start der Sommer-Vorbereitung will er bestenfalls wieder angreifen können.

Diese wird er mit der U23 des BVB absolvieren, für die er schon vor längerer Zeit einen Anschlussvertrag unterzeichnet hat. Für die U19 ist er ab der kommenden Saison zu alt. „Es dauert, wieder reinzukommen. Aber früher oder später wird es sich auszahlen, sich dafür anzustrengen. Ich muss einfach geduldig bleiben“, weiß Husseck, der unbedingt in Dortmund den Sprung zum Profi schaffen will. „Ich spiele schon seit acht Jahren hier, der BVB ist meine Heimat!“, sagt er.

„Eine Maschine“

Das gilt inzwischen auch für seinen Mitspieler Kjell Wätjen. Husseck ist sehr überzeugt von seinem circa zwei Jahre jüngeren Teamkollegen. „Kjell ist sehr talentiert, aber auch ein Spieler, der neben dem Platz sehr viel arbeitet. Er hat körperlich richtig zugelegt. Was er in den letzten Wochen für Waden bekommen hat, ist unglaublich. Kjell ist eine Maschine geworden!“sagt Husseck und er ist sich sicher: „Er wird seinen Weg bei Borussia Dortmund gehen.“