Gevelsberg. Wie geht es mit Ararat Gevelsberg nach dem unglaublichen Vorfall gegen Silschede weiter? Was passiert mit den Tätern? Der Verein bezieht Stellung.

Wer mit Vanessa Aufermann spricht, merkt schnell, wie es ihr nach der Gewalt-Eskalation des SV Ararat Gevelsberg geht. Immer wieder schnauft sie, auch ein Schluchzen ist zu hören. Aber auch Entschlossenheit, die unfassbaren Vorfälle am vergangenen Sonntag im Silscheder Waldstadion aufzuklären. Ohne Kompromisse, ohne Rücksicht auf Verluste. Denn auch Aufermann ist bewusst, dass der Auftritt einiger Spieler des kurdischen Verein, bei dem sie als Vorsitzende das Sagen hat, ein neuer Tiefpunkt ist. Und das bei einem Verein, der in der Vergangenheit immer wieder negativ in Erscheinung trat.

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„Wir werden die Saison zu Ende spielen“, sagt Aufermann und nimmt damit vor allen Dingen dem Tabellenführer TuS Ennepetal II die Sorge, dass sich die Tabelle bei einem kompletten Rückzug des SV Ararat zu ihren Ungunsten verändern würde. Vor gerade einmal zwei Wochen nämlich überraschte der Verein wieder einmal, wie er es so oft im vergangenen Jahrzehnt gemacht hatte, und schlug den Ennepetaler Konkurrenten um den Aufstieg von der TSG Sprockhövel II. Hätte sich Ararat nun zurückgezogen, wären die Punkte aus der Wertung genommen worden und die Ausgangslage hätte sich knapp zwei Wochen vor dem entscheidenden Spiel zwischen Ennepetal und Sprockhövel dramatisch verändert.

Wie reagieren die Konkurrenten?

Gegen den FSV Gevelsberg II wird der SV Ararat dagegen am kommenden Wochenende nicht antreten. „Ich habe den Kreis darum gebeten, das Spiel abzusetzen und für den FSV zu werten“, sagt Aufermann. Am Mittwochvormittag ist die Partie im offiziellen Portal „Fussball.de“ bereits abgesetzt. Nach Informationen dieser Zeitung wäre die Reserve des FSV Gevelsberg aber ohnehin nicht zu dem Spiel am Hundeicken angetreten, unabhängig von einer dann fälligen Geldstrafe. Die weiteren Gegner des SV Ararat sind noch in Überlegungen, ob sie tatsächlich antreten werden. Betroffen davon sind der VfL Gennebreck, der TuS Hasslinghausen und die TSG Herdecke.

Für den SV Ararat soll es aber weitergehen, davon ist Vanessa Aufermann überzeugt. „Wir werden alles lückenlos aufklären und sind dafür schon in Gesprächen mit dem FC SW Silschede und der Polizei“, sagt sie. Neben dem im Internet kursierenden Video von prügelnden Ararat-Spielern gibt es zusätzliche Aufnahmen der Überwachungskamera am Vereinsheim im Silscheder Waldstadion. Auf diesen ließen sich die straffällig gewordenen Spieler anhand ihrer Rückennummern eindeutig identifizieren. Der FC SW Silschede leitete laut Aufermann diese Videos zur Identifikation der Täter an den SV Ararat weiter.

Greift der Ararat-Vorstand durch?

Drei Akteure sind laut Aufermann schon suspendiert worden, allerdings noch nicht aus dem Verein geworfen worden. „Das geschieht unmittelbar nach der Sitzung des Kreissportgerichts. So können sie sich der Strafe nicht entziehen“, sagt die Ararat-Vorsitzende, die selbst Beisitzerin im Kreissportgericht ist und sich entsprechend mit den nun für ihren Verein wichtigen Schritten auskennt. „Wenn es nach mir geht“, so Aufermann, „stehen die betroffenen Spieler nie wieder auf einem Fußballplatz.“ Möglich ist das nur, weil der Schiedsrichter der Partie in Silschede die Geschehnisse, anders als von uns ursprünglich berichtet, im Spielbericht vermerkt hat.

Für den wieder einmal in Verruf geratenen Fußballverein soll es aber weitergehen. „Das ist einfach nur beschämend für unseren Verein und gibt in keiner Weise die Werte des SV Ararat wieder. Wir wollen uns den Verein aber nicht durch einige, die sich so benehmen, kaputt machen lassen“, sagt Aufermann. Die betroffenen Spieler wurden und werden identifiziert und nicht mehr für den Klub auflaufen. Zumal sich auch Mitglieder, die nur von den Vorkommnissen in Silschede gehört haben, inzwischen vom SV Ararat abgemeldet haben. „Selbst wenn wir in der neuen Saison absteigen sollten, nehmen wir das in Kauf“, sagt Aufermann. „Wir füllen jetzt aus der zweiten Mannschaft auf“, sagt sie. Die Reserve ist aktuell Tabellenvierter in der Kreisliga C.

Das bedauert Aufermann

Aufermann bedauert zudem, in der Vergangenheit nicht konsequenter gehandelt zu haben. Bereits Mitte März war einer der nun als Schläger aufgefallenen Spieler mit einem Faustschlag gegen einen Spieler des TuS Ennepetal II negativ in Erscheinung getreten. Aufermann ermahnte den Spieler damals lediglich.