Gevelsberg. Jetzt muss der Verband reagieren und durchgreifen – ansonsten werden das die Vereine tun. Ein Kommentar zur Eskalation des SV Ararat Gevelsberg.

Für viele Kontrahenten des kurdischen Vereins SV Ararat Gevelsberg ist nach den beispiellosen Attacken gegen den FC SW Silschede klar: Gegen die wollen wir nicht mehr spielen. Was ich nach Anblick der Szenerie im Waldstadion nicht nur verstehe, sondern auch unterstütze. Gesellschaftlich gibt es nirgendwo einen Platz für Gewalt – wenn sowas im Fußball, also beim Hobby vieler Menschen, passiert, ist das einfach noch einmal deplatzierter als ohnehin schon.

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Das müssen nun auch die Verantwortlichen des Verbandes erkennen, ehe es zu im Raum stehenden Nichtantritten der kommenden Gegner oder sogar zu weiteren Gewaltausbrüchen dieser Art kommt. Eigentlich ist es unvorstellbar, dass es am kommenden Sonntag mit einem „normalen“ Meisterschaftsspiel weitergeht.

Keine Fußballer, sondern einfach Hooligans

Für die Spieler des SV Ararat ist jede Argumentationsgrundlage aufgebraucht. Sollte sich herausstellen, dass die Videoaufnahmen das Geschehen im Waldstadion korrekt abbilden, schlagen und treten sie nicht nur Zuschauer, sondern auch jeglichen Sportsgeist. Sie versetzen ihre Gegner und deren Fans in Angst – allerdings nicht weil sie gut Fußballspielen, sondern weil sie sich benehmen wie Hooligans. Nach einem halben Jahr, in dem es dank Koray Senpolat, der für Ruhe im Team gesorgt hat, mal etwas entspannter geworden war, ist seit dessen Weggang die Gewalt erneut ausgebrochen und hat beängstigende Dimensionen erreicht.

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Und das führte zu einem neuen Tiefpunkt. Dass Spieler das Feld verlassen, um auf einen 30 Jahre älteren Zuschauer einzuprügeln, der bereits am Boden liegt, so wie es auf dem Video der Vorfälle zu sehen ist, muss nun ernsthafte Konsequenzen für den SV Ararat nach sich ziehen. Solche Leute dürfen niemals wieder auf einem Fußball-Platz stehen.