Schwelm. Die Statistiken beweisen: Das sind die wichtigsten Offensivspieler der A-Liga. Dabei gibt es an der Spitze gleich mehrere riesige Überraschungen.

Es gibt Mannschaften, die leben gerade zu von einzelnen Spielern. Besonders offensichtlich wird das in der Offensive, wenn ein Angreifer beinahe die gesamten Treffer seiner Mannschaft erzielt. Welche Mannschaften in der Fußball-Kreisliga A2 sind am abhängigsten von ihren besten Torjägern? Wir haben bei jeder Mannschaft die Treffer vom besten Schützen abgezogen und geschaut, wie sehr die Teams auf ihren Top-Torjäger angewiesen sind.

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Die größte Abhängigkeit von einem einzelnen Offensivspieler gibt es beim Hiddinghauser FV. Mit 16 Treffer hat Kris Dzierson knapp die Hälfte der Tore seiner Mannschaft geschossen. „Er ist unglaublich wichtig und seit er vorne drin spielt, machen wir die Tore und holen die Punkte“, sagt sein Trainer Sinischa Schneider, der seinen Spieler im Winter von der Außenbahn ins Zentrum gezogen hat. Ohne die Torerfolge von Dzierson hätte Hiddinghausen acht Punkte weniger auf dem Konto. Damit ist Dzierson für 53 Prozent der Punkte seiner Mannschaft verantwortlich. Ohne ihn wäre sein Verein schon so gut wie abgestiegen. „Er ist deswegen begehrt. Es gibt Angebote und er wird vor und nach den Spielen angesprochen“, sagt Schneider. Doch der Knipser wird auch künftig ein HFV-Spieler bleiben, ist der Coach sich sicher.

Zur Erklärung: Die „Spieler-Punkte“ sind die Punkte, die eine Mannschaft ohne die Treffer ihres besten Torjägers weniger erreicht hätte. Die prozentuale Angabe in der Spalte ganz rechts ordnet ein, wie viele Zähler eine Mannschaft ohne ihren Goalgetter in Relation zur Gesamtpunktzahl weniger erreicht hätte.
Zur Erklärung: Die „Spieler-Punkte“ sind die Punkte, die eine Mannschaft ohne die Treffer ihres besten Torjägers weniger erreicht hätte. Die prozentuale Angabe in der Spalte ganz rechts ordnet ein, wie viele Zähler eine Mannschaft ohne ihren Goalgetter in Relation zur Gesamtpunktzahl weniger erreicht hätte. © WP

TuS auch ohne Hellmann gut

Joe Hellmann vom TuS Ennepetal II landet überraschend nicht auf dem ersten Rang der wichtigsten Kreisliga-Torjäger. Obwohl er mit 37 Saisontoren der Offensivspieler ist, der die mit Abstand meisten Treffer der gesamten Liga geschossen hat, ist die Abhängigkeit seiner Mannschaft nicht so riesig wie viele wohl vermuten würden. Ohne seine Treffer hätte der Spitzenreiter zehn Punkte weniger auf dem Konto. Doch in Relation zur Gesamtpunktzahl seines Teams ist Ennepetal II nicht so sehr wie einige andere Konkurrenten auf ihren besten Schützen angewiesen.

Hellmann landet so überraschend nur auf dem geteilten sechsten Rang der wichtigsten Angreifer der Liga – gemessen am prozentualen Anteil der Punkte, die der Stürmer mit seinen Toren ermöglicht hat. „In der Hinrunde war er entscheidend für uns. Mittlerweile ist er immer noch wichtig, doch die Tore verteilen sich auf die gesamte Mannschaft“, sagt Ennepetals Teammanager Marc Schulte.

Auch ohne Goalgetter stark

Auf der anderen Seite gibt es einige Mannschaften, die kaum auf ihren erfolgreichsten Schützen angewiesen sind. Die SpVg. Linderhausen ist so ein Team. Kevin Pflanz gehört zwar mit seinen bisherigen 13 Treffern mit zu den torgefährlichsten Spieler der Liga, doch ohne seine Treffer würde Linderhausen nur drei Punkte weniger gesammelt haben. Wenn Pflanz mal nicht zur Stelle ist, machen einfach seine Teamkollegen die Treffer. „Das finde ich positiv, weil wir über die ganze Mannschaft erfolgreich sind“, freut sich Co-Trainer Luca Schreiber.

Die geringste Abhängigkeit der heimischen Mannschaften weist die Zweitvertretung des FSV Gevelsberg II auf. Dort ist Mamadou Sow mit acht Treffern der beste Angreifer seiner Mannschaft. Hätte der Gevelsberger Offensivspieler seine Treffer nicht gemacht, hätte die FSV-Reserve allerdings nur einen Zähler weniger eingefahren. „Es ist ein gutes Zeichen, dass wir nicht auf einen Spieler angewiesen sind“, findet FSV-Trainer Marvin Borberg die Statistik positiv. Wenn ein Team von einem einzelnen Spieler abhängig ist, kann das seiner Meinung nach für Probleme sorgen. „Wenn er ausfällt oder nicht so funktioniert wie gewohnt, kann es dann schwierig werden für die Mannschaft“, meint der Gevelsberger Übungsleiter.„Trotzdem“, stellt Borberg im selben Atemzug klar, „wünscht sich jeder einen Stürmer, der 50 Tore die Saison schießt.“