Menden/Schwelm. Die Rote Erde lebt noch! Gegen einen Konkurrenten um die Nichtabstiegsplätze der Handball-Verbandsliga sichert sich Schwelm zwei wichtige Punkte.

76 Tore in einem Handballspiel sind nicht alltäglich. Erst recht nicht in einer Partie, in der es für beide Teams um den Klassenerhalt geht. Am Samstagabend lieferten sich der TV Westfalia Halingen und die RE Schwelm ein solches Spektakel, welches die Schwelmer auswärts mit 39:37 (20:22) entschieden und sich damit für die 24:26-Niederlage in eigener Halle revanchierten. Dass die RE die zwei Punkte aus Halingen mitnahm, hatte sie ihrem starken und effizienten Angriffsspiel zu verdanken. Die Deckung, in den vergangenen Wochen häufig das Prunkstück der Schwelmer, lief dagegen nur wenig zusammen.

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Von der ersten Sekunde an drückten beide Teams aufs Tempo, um möglichst erst gar nicht in das aufgebaute Angriffsspiel zu müssen. Beide Deckungsreihen fanden dadurch kaum Zugriff auf die gegnerische Offensive. Die Mannschaften wechselten sich beim Torewerfen munter ab, nahezu jeder Angriff führte zum Erfolg. „Beide haben mit offenem Visier gespielt, es ging kaum ins gebundene Angriffsspiel. Das Tempo war über die komplette Spieldauer sehr hoch“, analysierte RE-Coach Marc Lauritsch nach dem Abpfiff.

Köhrer und Ranke drehen Partie

In der Kabine machte Lauritsch seiner Mannschaft klar, worauf es in den zweiten 30 Minuten ankommt. „Unser Ziel war es, bis zur 45. Minute dranzubleiben. In der Schlussviertelstunde hatten wir dann mehr Kraft, haben gute Entscheidungen getroffen und hatten das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite“, so Lauritsch. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff waren die Gäste beim Stand von 28:30 auf Tuchfühlung. Ein Tor von Alexander Ranke sowie drei Treffer von Linksaußen Ruben Köhrer drehten die Partie zu Gunsten der RE, welche die Führung bis zum Spielende nicht mehr abgab.

Wohlgemuth überragt

RE Schwelm: Jan Lukas Pape, Steinbach – Wohlgemuth (10), Köhrer (9/1), Fleischhauer (6), Ranke (4), Kliche (4), Prüfer (3), Brockhaus (2), Bezirgiannis (1), Wernscheid, Meißner, Schega.

So geht es weiter: Nach der Osterpause gastiert Schwelm (12:22 Punkte am Freitag, den 21. April beim Tabellensiebten SGSH Dragons II (14:18 Punkte).

Mehrfach verkürzten die Hausherren auf einen Treffer, jedes Mal fanden die Schwelmer die richtige Antwort. Der angeschlagene Spielmacher Yannick Brockhaus zog offensiv die Fäden, Kevin Kliche sorgte mit seinem Tor zum 39:36 (59.) für die Entscheidung. Dazu kämpfte sich Keeper Jan-Lukas Pape ins Spiel und parierte mehrere wichtige Bälle. Eine Rote Karte gegen Björn Wohlgemuth in der Schlussminute fiel nicht mehr ins Gewicht. Den Erfolg verdienten sich die Schwelmer mit einer herausragenden kämpferischen Leistung sowie ihrer hohen Effizienz im Abschluss.

Dank der zwei Zähler liegt die RE drei Spieltage vor dem Ende gleichauf mit dem Rivalen aus Halingen und kann sich weiterhin Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. „Wir haben diesen Sieg heute erzwungen und sind sehr glücklich mit dem Ergebnis. Wir werden die Osterpause nutzen, um uns für die entscheidenden drei Spiele bestmöglich vorzubereiten“, wirft Lauritsch den Blick nach vorne.