Ennepetal. Gibt es ihn wirklich, den Westerhoff-Effekt? Ein Spieler berichtet, was sich durch den neuen Coach in der Kabine und auf dem Platz verändert hat.

In den 17 Hinrunden-Spielen der Fußball-Oberliga holte der TuS Ennepetal nur enttäuschende 13 Punkte. Lässt man die 1:3-Niederlage im Nachholspiel unter der Woche gegen Rhynern weg, so holte die Mannschaft in den ersten fünf Partien der Rückserie bereits neun Zähler und blieb dabei ungeschlagen. Es lässt sich also nicht abstreiten, dass es nach dem Trainerwechsel im Winter den ‚Westerhoff-Effekt‘ gab. Vor dem Spiel beim Tabellenletzten aus Delbrück gibt TuS-Innenverteidiger Linus Frölich einen Einblick in die Kabine der Ennepetaler und was sich mit der Verpflichtung von Sebastian Westerhoff verändert hat.

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Es hat sich was getan zur Rückrunde beim TuS Ennepetal. In der Hinrunde konnte der neutrale Zuschauer noch bei jedem Heimspiel Stimmen der heimischen Fans vernehmen, die sich über fehlende Einstellung auf dem Platz beklagten. Neben der sportlichen Leistung hat sich nun mittlerweile vor allem auch die Stimmung innerhalb des Teams geändert. „Ich glaube, das merkt man auch nach außen, dass wir als Mannschaft wieder zusammengewachsen sind. ‚Wester‘ hat da gar nicht so viel gemacht, er hat es aber einfach geschafft, dass wir wieder Bock aufeinander haben, uns beim Training zu sehen und füreinander zu kämpfen“, sagt Frölich.

Anders als in der Hinrunde

Das merke man im gesamten Kader. Jeder stehe wieder für jeden ein, das sei der zentrale Grund für die massive Steigerung der Punkteausbeute. Vor allem im Gespräch mit einzelnen Spielern leiste Sebastian Westerhoff laut Frölich hervorragende Arbeit. Dies war etwas, was innerhalb der Mannschaft in der Hinrunde noch vermisst blieb. „Er hat sich sofort viele Spieler geschnappt, hat mit ihnen private Gespräche geführt und hat so auch eben dafür gesorgt, dass jeder mal seine Meinung sagen konnte.“

Der Trainer vermittelte das Gefühl, sich um seine Mannschaft so zu kümmern, wie es sein sollte. „Das hat man jetzt auch bei der ersten Niederlage gemerkt. Wir haben sie sofort akzeptiert und abgehakt und den Fokus auf den nächsten Sonntag gelegt. Das war in der Hinrunde ein bisschen anders“, so Frölich.

Das hat sich sportlich getan

Westerhoff vermittelt dem 23-Jährigen zufolge einen Optimismus, der nicht gestellt sei und gebe der Mannschaft das Gefühl, jeden Gegner schlagen zu können. Dass sich dies letztendlich auch bewahrheitet hat, zeigt der Sieg gegen Paderborn und das Unentschieden gegen Bövinghausen. Generell verkörpert Sebastian Westerhoff neben dem Platz eine gewisse Leichtigkeit, der auf dem Platz jedoch an Ernsthaftigkeit nichts fehlt. So sucht er auch nach Spielen und Trainingseinheiten immer wieder die Nähe zu seinem Team und auch zur Reserve, wenn sich im Vereinsheim zusammengefunden wird. „Es kann passieren, dass ein Trainer zu nah an der Mannschaft dran ist, er findet da aber die richtige Mischung, sodass es nicht zu viel ist“, betont Frölich.

Natürlich hat sich seit der Ankunft von Sebastian Westerhoff auch sportlich etwas verändert. „Wir legen den Fokus in meinen Augen jetzt auf die richtigen Sachen und das, was auf dem Platz zählt. Das haben wir in der Hinrunde etwas vermisst“, meint Frölich. Lediglich drei Gegentore kassierte die Mannschaft in den Rückrunden-Partien, ausgenommen das jüngste Spiel. Die drei Treffer, die man gegen Rhynern kassierte, waren ein negativer Ausreißer. Auch was Kampf und das Vertrauen auf die eigene Qualität angeht, kann die Mannschaft nun wieder das Beste aus sich herausholen.

Ein Sieg ist Pflicht

Das wird sie auch am Sonntag um 15 Uhr auswärts gegen den Delbrücker SC tun wollen. Frölich hat beim 2:1-Sieg in der Hinrunde über 90 Minuten auf dem Platz gestanden und erinnert sich gerne an die Partie. „Es war eins der wenigen Spiele, wo wir in der Hinrunde auch ordentlich und gut gespielt haben. Drei Punkte sind da auf jeden Fall Pflicht, gerade wenn man die Tabelle anguckt.“ Es ist weiterhin eng im Abstiegskampf der Oberliga. Die Ennepetaler wollen sich mit dem kommenden Spielen jetzt etwas Luft nach unten verschaffen.