Schwelm. Seit über 40 Jahren ist sich Uwe Molzahn bei Linderhausen für keinen Job zu schade – deswegen ist der Trainer der „Kreisliga-Held der Woche“.

Es gibt manchmal Menschen, die sind aus einem Verein kaum wegzudenken, ohne die wäre ein Klub einfach nicht derselbe. Bei der SpVg. Linderhausen ist der 67-jährige Uwe Molzahn diese eine Person, die einfach unverzichtbar ist. Seit über 40 Jahren ist er bereits bei dem Fußballverein und steckt sein ganzes Herz in den Klub.

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„Mit solchen Menschen steht und fällt ein Verein. Er ist für Linderhausen ein unheimlicher Glücksfall“, bringt deswegen beispielsweise Marc Dülm, Trainer der ersten Herrenmannschaft, seine Anerkennung für Molzahn zum Ausdruck. Dabei könnten die Worte auch von jedem anderen stammen, denn egal wer über Molzahn spricht – immer wird er in den höchsten Tönen gelobt.

Mit Schaufel und Handschuhe am Ackern

Aktuell ist Molzahn Beteuer bei der ersten Mannschaft, Trainer der ersten Altherren und Spieler bei den zweiten Altherren. Doch das ist nur ein kleiner Teil dessen, was er für Linderhausen alles macht. „Er ist für den Verein da und ist sich für nichts zu schade“, bringt Dülm es passend auf den Punkt. Als vor kurzem für das neue Vereinsheim die Abwasserrohre verlegt wurden, packte Molzahn mit Schaufel und Handschuhen bewaffnet selber mit an und schuftete federführend bei den Arbeiten mit – und das trotz seiner 67 Jahre.

„Irgendwann kommen einem solche Menschen selbstverständlich vor, aber er ist sehr wichtig für den Verein und unsere Mannschaft. Er ist ein total angenehmer Typ und ein super Mensch“, schwärmt Spieler Spencer Awaga.

Drei Jahre Cheftrainer

Dass Uwe Molzahn bei den Linderhausenern angefangen hat, liegt schon weit in der Vergangenheit. Mit 24 Jahren stieß er zu der Spielvereinigung. „Seitdem ist Linderhausen mein Herz, ich habe nie eine Auszeit genommen“, macht Molzahn eine Liebeserklärung an seinen Klub. Denn zwischen ihm und der Linderhausen passt es einfach seit jeher.

Uwe Molzahn schlägt sich die Hand vor die Stirn.
Uwe Molzahn schlägt sich die Hand vor die Stirn. © Mustafa Balci

Während der Stürmer zunächst als aktiver Spieler seinen Beitrag im Verein leistete, wuchs er mit den Jahren immer mehr in den Klub hinein. So übernahm er nach seinem Karriereende bei den Senioren die erste Mannschaft als Cheftrainer. Aus zeitlichen Gründen trat er dann nach drei Jahren in dieser Rolle in die zweite Reihe zurück und ist seitdem als Co-Trainer der Senioren tätig. „Das sind jetzt bestimmt schon 25 Jahre, die ich hier bei der Ersten dabei bin. Wie lange genau, kann ich aber echt nicht mehr sagen, das ist schon so verdammt lange“, erzählt Molzahn und lacht dabei.

Unter allen als Co-Trainer gesetzt

Ob unter Torsten Schulze-Eyßing, Marvin Borberg oder nun Marc Dülm – Uwe Molzahn ist seit Jahrzehnten immer der perfekte Co-Trainer gewesen. Marc Dülm kann davon ein Lied singen, denn als er sich im vergangenen Jahr das Syndesmoseband riss, war Molzahn für ihn ein unersetzlicher Partner im Trainerteam. „Er hat mir dann immer die Stühle überall hingestellt und mir überall bei geholfen“, berichtet Dülm. Aber auch darüber hinaus übernimmt Molzahn vielfältige Aufgaben rund um die erste Mannschaft. Er bringt die Fahnen weg, er schießt die Torhüter warm oder er macht Trainingsübungen mit Spielern, die angeschlagen sind oder Trainingsrückstand haben – um nur einige Beispiele zu nennen.

Uwe Molzahn ist seit Jahrzehnten immer am Platz und gibt für sein Linderhausen an der Seitenlinie alles.
Uwe Molzahn ist seit Jahrzehnten immer am Platz und gibt für sein Linderhausen an der Seitenlinie alles. © Marinko PršA

Nebenbei spielt er trotz seines gehobenen Fußballeralters noch aktiv Fußball. Bei den Altherren ist Uwe Molzahn mit seinen 67 Jahren zwar der Älteste, doch an diesem Wochenende schoss beim 8:0-Sieg in der C-Liga über die SG Dormakaba Ennepetal sogar einen Treffer. „Ich habe keine Schmerzen auf dem Platz, nur die Spritzigkeit fehlt ein wenig im Vergleich zu früher. Dafür spiele ich aber mehr mit Auge“, erzählt Molzahn lachend. Ihm mache der Fußball großen Spaß, doch nach der Saison könnte er seine Fußballschuhe endlich mal an den Nagel hängen, sagt er . Und auch im Verein werde irgendwann mal der Zeitpunkt kommen, an dem er sagt, dass auch mal gut sein wird. Doch bis es soweit ist, hat er noch einen Wunsch: „Unsere Truppe bei der ersten Mannschaft macht richtig Spaß und es wäre mit ihr möglich, die nächsten Jahre aufzusteigen. Wenn wir es schaffen, in die Bezirksliga aufzusteigen, dann würde ein Traum in Erfüllung gehen.“