Gevelsberg. Die Lage ist schwierig, doch der Mut und die Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Oberliga bei der HSG Gevelsberg/Silschede sind trotzdem groß.
Es ist ein extrem schwieriges Unterfangen, welches auf den Handball-Oberligisten HSG Gevelsberg/Silschede im neuen Jahr wartet. Im Kampf um den Klassenerhalt starten sie als Tabellenvierzehnter den Versuch, das rettende Ufer zu erreichen. Bei bis zu neun Absteigern in der 17 Teams umfassenden Liga gleicht dies einer Herkulesaufgabe. Den Auftakt macht das Heimspiel am Samstagabend um 19.15 Uhr gegen den Tabellenletzten HVE Villigst-Ergste.
Rund um die Gevelsberger Halle West herrscht derweil Zuversicht, eine Spur von Resignation sucht man vergebens. „Wir haben in vielen Spielen gezeigt, dass wir mithalten können. Gerade diese Leistungen machen uns Mut. Jetzt müssen wir an der nötigen Konstanz arbeiten, das Woche für Woche anzurufen“, betont Trainer Sascha Šimec.
Lesen Sie auch: RE Schwelm: Klarheit auf der Trainerbank für die neue Saison
Vor allem in eigener Halle hat sich die HSG bewiesen, mit etwas mehr Spielglück wären auch einige Punkte mehr als die aktuellen acht Zähler möglich gewesen. Auch Keeper und Kapitän Christian Scholz blickt positiv auf die restliche Saison. „Wir wissen worauf es ankommt und möchten erstmal die Hinrunde positiv beenden.“ Sein Team besitze die richtige Mischung, um bis zum Saisonende um den Klassenerhalt mitzuspielen. „Wir haben erfahrene Jungs, die Abstiegsrunde im letzten Jahr haben wir auch gemeinsam gemeistert. Dazu kommen einige junge Spieler, welche die nötige Unbekümmertheit mitbringen.“
Vorjahr macht Hoffnung
Die Tatsache, dass die HSG ohne eine feste erste Sieben auskommt, sondern sehr ausgeglichen besetzt ist, kann ein weiterer Vorteil in den nächsten Monaten sein. „Die Mannschaft ist intakt, die Stimmung nach wie vor gut. Wir müssen gesund bleiben, uns weiter verbessern und werden dann sehen, wofür es letztlich reicht“, so Šimec. Die vergangene Abstiegsrunde habe bewiesen, dass sein Team auch unter großem Druck zu Topleistungen fähig ist. Damals behauptete die HSG in einem Herzschlagfinale mit einem Remis am letzten Spieltag in Bielefeld einen Nichtabstiegsplatz.
In der Rückrunde wartet auf die Gevelsberger eine Serie von sieben Auswärtspartien, soweit möchte Šimec jedoch noch nicht schauen. „Für uns ist es entscheidend, kleine Schritte zu machen“, erklärt er seine Herangehensweise. „Es bringt uns nichts, zu weit vorauszuschauen. Unser Fokus liegt aktuell voll und ganz auf dem Spiel am Samstag.“ Dann geht es für den Gevelsberger Übungsleiter und seine Spieler um dringend benötigte Punkte gegen den Aufsteiger.
Ohne Punkte – aber alles andere als Fallobst
Der HVE Villigst-Ergste verdiente sich diese Oberligasaison mit einer exzellenten vergangenen Spielzeit, die mit dem Titel in der Verbandsliga gekrönt wurde. In der stark besetzten Oberliga warten sie nach 13 Partien noch auf den ersten Zähler. Šimec legt jedoch keinen Wert auf die Tabellensituation. „Wir sind nicht in der Position, irgendjemanden zu unterschätzen“, macht er deutlich. In vielen Spielen blieb der HVE lange Zeit auf Tuchfühlung und musste den Gegner erst in der Schlussphase ziehen lassen.
Auch interessant: HSG: Der Dauerbrenner auf rechts geht – Ersatz bereits da
Die Gäste spielen seit Jahren zusammen, viele Akteure traten bereits in der Jugend auf höchstem Niveau zusammen an. Dem kann Šimec voraussichtlich seine Bestbesetzung entgegenstellen, auch der zuletzt angeschlagene Daniel Krüger kommt für einige Spielminuten infrage. Für die HSG zählt nur ein Sieg. „Egal wie, wir wollen und müssen dieses Spiel gewinnen. Das ist unser Anspruch in eigener Halle. Wir haben die Chance, mit einem Erfolg und neuem Selbstvertrauen in dieses Jahr zu starten und werden alles auf dem Feld lassen, um das zu erreichen.“