Schwelm. Körperlich überlegene SBB Baskets Wolmirstedt gewinnen intensives Nachholspiel in Schwelm. Gute Reaktion auf miesen Auftritt in Gießen.

Wer am Dienstagabend in der SchwelmArena war, um sich das Heimspiel der ProB-Basketballer von den EN Baskets Schwelm gegen die SBB Baskets Wolmirstedt anzuschauen, erlebte ein wahres Freiwurffestival. 53 Mal standen Spieler beider Mannschaften an der Linie, satte 42 Punkte resultierten aus diesen Versuchen. Alleine 31 davon landeten im Schwelmer Korb – was angesichts der 83:95 (35:46)-Niederlage der EN Baskets durchaus als gewinnbringend für die Gäste aus Sachsen zu bezeichnen ist.

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Die zweite Niederlage in Folge lässt sich aber nicht nur auf die Vielzahl an Freiwürfen, die die Wolmirstedter von den beiden kleinlich pfeifenden Schiedsrichtern zugesprochen kamen, reduzieren. „Wir haben in der ersten Halbzeit physisch nicht dagegengehalten“, befand Schwelms Trainer Falk Möller im Anschluss an das Nachholspiel am späten Dienstagabend.

Schwelm ist oft körperlich im Nachteil

Tatsächlich hatte sein Team oftmals Probleme in den direkten Duellen mit den Spielern der Gäste, die durch viel Bewegung in der Offensive immer wieder dafür sorgten, dass die Schwelmer im Eins-gegen-eins entweder kleiner oder leichter – oder sogar beides – waren.

Die abgezockten Gäste aus Wolmirstedt nutzten das immer wieder zu ihrem Vorteil und kamen vor allem über ihre erfahrenen Kräfte Martin Bogdanov im Aufbau und den US-Amerikaner Jordan Talbert auf dem Flügel zu Punkten, fanden aber auch immer wieder die cuttenden Mitspieler. Neben den vielen Freiwürfen, die Wolmirstedt mit einer Quote von lange nahe der 100 Prozent verwandelte, kamen die Gäste immer wieder unter dem Korb zu Punkten. Die EN Baskets suchten ihr Glück von der Dreierlinie, wo vor allem Till Hornscheidt mit fünf Dreiern bei acht Versuchen ein feines Händchen hatte.

Insgesamt fielen aber zu wenige Würfe der Schwelmer, weshalb die Sachsen mit einem satten Vorsprung in die Pause gingen. Daran sollte sich auch im dritten Viertel nichts ändern, auch wenn die EN Baskets inzwischen deutlich aggressiver verteidigten und sich gegen die körperlich überlegenen Gegner besser durchzusetzen wussten.

Boutte gleicht zwischenzeitlich aus

Das zahlte sich zu Ende des dritten Viertels aus, als das Team von Trainer Falk Möller einen Lauf hinlegte und bis auf drei Punkte herankommen konnte. „Da hatten wir ganz klar das Momentum auf unserer Seite“, befand auch Schwelms sehr engagiert und nicht immer mit den Entscheidungen der Schiedsrichter einverstandene Trainer.

Engagierter erster Auftritt auf heimischen Parkett: Schwelms neuer Center Joshua Boutte.
Engagierter erster Auftritt auf heimischen Parkett: Schwelms neuer Center Joshua Boutte. © Michael Scheuermann

Der erst zum zweiten Mal auflaufende neue US-Center Joshua Boutte glich mit einem And-One sogar aus und es schien, dass die EN Baskets das Spiel nun kippen könnten. Doch daraus wurde nichts, weil Wolmirstedt in dieser Phase kühlen Kopf bewahrte und sich mit einem erneuten 4:16-Lauf aus Schwelmer Sicht entscheidend absetzen konnte. „Sie haben ein wirklich gutes Team und kommen so langsam ins Rollen. Das hat man heute gesehen“, befand Möller, der trotzdem mit dem Auftritt seines Teams zufrieden sein durfte.

Vor allem nach der Halbzeit zeigte sich seine Mannschaft deutlich verbessert im Vergleich zur Pleite bei Schlusslicht Gießen. „Wenn wir so gegen Iserlohn spielen, werden wir gute Chancen haben, das Spiel zu gewinnen“, so sein Blick voraus auf das anstehende Derby gegen Iserlohn Kangaroos am Samstag in eigener Halle.