Gevelsberg/Wolfsburg. In ihrer Kolumne schaut die Silschederin Alex Popp auf das Geschehen im Fußball – und ist mit dem Ergebnis beim Ballon d’Or nicht ganz zufrieden.
Unser Spitzenspiel gegen den FC Bayern München vor über 20.000 Zuschauern am vergangenen Wochenende war ein schönes Event. Es macht einfach jedes Mal mega Spaß, vor so einer Kulisse Fußball zu spielen. Das wünscht man sich wirklich jede Woche so und es wäre schön, wenn wir das in Zukunft hinbekommen würden.
Uns allen war klar, dass auch viele Leute im Stadion sein würden, die uns nicht so oft zuschauen und dass wir mit einem guten Spiel vielleicht dafür sorgen können, dass sie sich uns anschließen und künftig regelmäßiger kommen. Vielleicht ist uns das ja mit unserem Auftritt geglückt.
Popp übernimmt den Job von Almuth Schult
Es war ein gutes Spiel und ein verdienter Sieg für uns, wenngleich wir auch nicht wahnsinnig viele Torchancen hatten. Am Ende haben wir das Spiel etwas aus der Hand gegeben und aufgehört, Fußball zu spielen. Daher wurde es noch einmal eng, aber es ist zum Glück gutgegangen und wir haben 2:1 gewonnen. Wir sind selbstkritisch genug, um zu wissen, dass wir immer über 90 Minuten unsere Leistung bringen müssen. Das Thema Konstanz haben wir weiter auf dem Zettel. Da geht noch was!
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Nach dem Sieg gegen die Bayern bin ich vor den Fans auf dem Zaun gelandet. Das war das erste Mal für mich da oben. In der Vergangenheit war das der Job von Almuth Schult, aber sie spielt ja jetzt nicht mehr für uns. Ich hatte das nicht geplant, die Fans haben einfach nach mir gerufen, also bin ich hochgestiegen und habe mir das Megafon geschnappt. Das hat schon Spaß gemacht. Vielleicht mache ich das in Zukunft noch einmal, je nachdem, wie oft wir in der Arena spielen dürfen...
Große Ehre beim Ballon d’Or, aber...
Gefreut habe ich mich auch darüber, dass ich bei der Wahl zum Ballon d’Or auf Platz sechs gewählt wurde. Wenn man bedenkt, dass es bei dieser Auszeichnung immer um die Leistungen der letzten Saison geht und ich mehr als die Hälfte des Jahres verletzt verpasst hatte, war die Platzierung fast schon ein Wunder. Lena Oberdorf auf Rang vier fand ich hingegen, um ehrlich zu sein, zu schlecht bewertet. Sie hat eine bärenstarke Saison gespielt, sowohl mit dem VfL Wolfsburg in der Bundesliga und der Champions League als auch für Deutschland bei der EM. Ich hätte sie den einen oder anderen Platz weiter vorne gesehen. Aber Obi ist ja noch jung und hat noch viel vor sich. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie irgendwann die Beste wird und den Ballon d’Or gewinnt.
Aufgezeichnet von Tim Müller