Gevelsberg/Schwelm. TG Rote Erde Schwelm und TV Eintracht Vogelsang setzen auf Zusammenarbeit für ein großes Ziel: den Volleyballsport in der Region zu fördern.

Wer im Südkreis Volleyball spielen möchte, der hat dafür zwei Anlaufstationen: Die TG Rote Erde Schwelm und den TV Eintracht Vogelsang. Allerdings muss das gar nicht unbedingt eine Entscheidung für einen der beiden Vereine sein, denn in vielen Jahrgängen bilden beide Klubs eine Spielgemeinschaft. Zusammenarbeit ist den Verantwortlichen wichtiger als Konkurrenzdenken, denn es gibt für sie ein gemeinsames Ziel.

Auch interessant

Früher, da erinnert sich Gernot Jost noch gut, gab es bei den Spielen zwischen RE Schwelm und TVE Vogelsang noch eine „hitzige Derbyatmosphäre“. Inzwischen sieht das anders aus. „Das hat sich ausgewachsen“, sagt der TVE-Trainer. Er und sein Kollege Gereon Duwe von RE Schwelm, dessen Co-Trainer Jost früher war, arbeiten freundschaftlich zusammen, im Sinne des Volleyballsports. „Wir haben erkannt: Wenn wir den Sport in der Region groß machen wollen, dann geht das nur zusammen.“ Und Duwe ergänzt: „Damit Vereine am Leben bleiben, muss man sich zusammentun. Konkurrenzdenken wäre da fatal.“

Sander als Paradebeispiel

Schwelm und Vogelsang arbeiten gemeinschaftlich daran, dass talentierte Volleyballerinnen nicht gezwungen sind, die Region zu verlassen, weil es in ihrer Altersklasse keine Mannschaft gibt. Jost und Duwe nennen Norina Sander als Paradebeispiel dafür, wie die Zusammenarbeit aussehen kann. „In ihrem Jahrgang 2002 hatte Vogelsang keine Jugendspielerin, also ist sie vor fünf Jahren in unsere Jugend gewechselt und dann letztes Jahr in die Damen 1“, erzählt Duwe.

Er erwähnt auch Anika Neuhaus, Laura Lenart, Julie Frielingsdorf, Ricarda Wiggershaus als Spielerinnen, die von der Zusammenarbeit profitiert haben. „Sie alle sind vor knapp drei Jahren für eine Saison in die Verbandsliga nach Vogelsang gewechselt, weil bei uns keine Perspektive vorhanden war und später wieder zurückgekommen.“ Wiggershaus spielt nach wie vor in Vogelsang. „Sie brauchten eine Zuspielerin, wir haben sie vermittelt“, so Duwe.

Auch interessant

Die Zusammenarbeit zwischen beiden Vereinen gibt es inzwischen seit knapp zehn Jahren. In dieser Saison treten zwei Erwachsenenteams und drei Jugendmannschaften als Spielgemeinschaft an. Überall da, wo ein Verein alleine nicht genug Spielerinnen stellen kann, tun sich Schwelm und Vogelsang zusammen. „Wenn wir das Leistungsniveau halten wollen, ohne externe Spielerinnen ohne Bezug zur Region dazuzunehmen, dann müssen wir zusammenarbeiten“, erklärt Jost.

Vertrauensvolles Verhältnis

Dass sich die beiden Trainer schon lange kennen und auch schon früher gemeinsam Teams betreut haben, ist dabei natürlich förderlich. „Gernot und ich kennen uns schon seit den 1990er-Jahren. Wir haben daher schon lange ein vertrauensvolles Verhältnis“, sagt Duwe. Und davon profitieren nun beide Klubs. Gemeinsam arbeiten sie daran, den Volleyballsport in der Region voranzutreiben. „Das geht alleine nicht. Dafür sind andere Sportarten zu mächtig“, weiß Duwe.