Schwelm. Der Schwelmer Citylauf 2022 hat selbst die Veranstalter überrascht, die mit weniger der Hälfte an Teilnehmern gerechnet hatten.
Die dunklen Wolken und die kräftigen Regenschauer hielten die Läufer am Wochenende in der Schwelmer Innenstadt nicht davon ab, ihren inneren Schweinehund zu bekämpfen und den Zuschauern ein spannendes Sport-Spektakel zu bieten. Der Schwelmer Citylauf 2022 war trotz des zeitweise schlechten Wetters ein voller Erfolg und sorgte für gute Unterhaltung und umkämpfte Wettläufe.
Vor der Veranstaltung waren sich die Verantwortlichen der TG Rote Erde und der Stadt Schwelm noch unsicher, wie viele Leute sich nach zwei Jahren Pause letztendlich anmelden würden. Am Ende gab es zur Überraschung aller einen Teilnehmerrekord: 823 Läufer drehten ihre Runde durch die Fußgängerzone. Der bisherige Rekord von 802 aus dem Jahr 2019 wurde damit übertroffen. „Wir wussten, es wird viel Arbeit und wir haben uns auf 400 Teilnehmer eingestellt. Jetzt sind wir mit mehr als doppelt so vielen und einem Rekord trotz des Wetters natürlich sehr zufrieden“, sagte RE-Leichtathletiktrainer Uli Ebel glücklich.
Organisatorische Schwierigkeiten
Los ging es mit den jüngeren Laufbegeisterten – und einigen organisatorischen Schwierigkeiten. Aufgrund von einer etwas unübersichtlichen Verteilung der Startnummern der angemeldeten Kinder, verzögerte sich der Startschuss des ersten Mini-Bambini-Laufs, der eigentlich um elf Uhr fallen sollte, um 20 Minuten. Dies sorgte jedoch nicht lange für Aufregung und konnte zudem mit einem späteren Zeitpuffer ausgeglichen werden. Sowohl die Mini-Bambinis über 200 Meter als auch die Bambinis über 500 Meter liefen jeweils in separaten Rennen für Jungen und Mädchen und legten sich voll ins Zeug.
Citylauf in Schwelm mit Rekord- Hier gibts die besten Bilder
Manche konnten es gar nicht abwarten: Die zahlreichen Eltern der kleinen Läufer sahen am Streckenrand beim Bambini-Lauf, wie die ersten schon bei „Drei“ losliefen, obwohl alle zusammen von Fünf herunterzählen wollten. Moderator Bernd Hamer sorgte am Mikrofon für angenehme Unterhaltung und heizte das Publikum an, jeden Läufer zu unterstützen. „Er hat das sehr gut vermittelt und die Zuschauer großartig mitgenommen“, lobte Ebel. Alle Kinder erhielten eine Medaille und einen Gutschein vom Eiscafé Conti. Auf die Bambini-Läufe folgten die Schüler-Läufe über einen Kilometer.
Um 12.45 Uhr ging es dann mit den großen Läufen weiter. Zunächst sahen die Zuschauer den ‚BIW Jedermann- und Firmenlauf‘ über fünf Kilometer, der an der klassischen Start- und Ziellinie am Altmarkt begann. Anders als bei den Jüngeren, starteten Männer und Frauen gleichzeitig, wurden jedoch separat gewertet. Bei den Männern setzte sich Tim Wagner vom TV Hasslinghausen deutlich mit einer Zeit von 17:41 Minuten durch. Der TV Hasslinghausen war insgesamt der große Gewinner des Citylaufs. Der Verein stellte auch die Siegerin der Frauen: Die 16-jährige Daniela Wurm gewann sowohl über fünf Kilometer in 20:16 Minuten als auch beim „AVU Lauf für’s Klima“ über zehn Kilometer in 39:25 Minuten. Der TV Hasslinghausen sicherte sich außerdem die Firmenwertung beim Fünf-Kilometer-Lauf.
Starke Zeiten, euphorische Läufer
Beim Zehn-Kilometer-Lauf der Männer siegte am Ende Michael Grysko von der LG Wuppertal in einer Zeit von 36:05 Minuten. Er lieferte sich bis zum Schluss einen spannenden Zweikampf mit Stephen Duggan von den SF Ennepetal, der mit 36:17 dicht hinter ihm landete. „2019 waren die Sieger ganze drei Minuten schneller, trotzdem sind das sehr starke Zeiten und die Leute waren euphorisch, endlich mal wieder einen Wettkampf zu bestreiten“, erklärte Ebel.
Wie der Leichtathletiktrainer berichtete, haben manche Teilnehmer den Zehn-Kilometer-Lauf, vielleicht auch aufgrund des Wetters, nicht ganz geschafft. „Auch beim Fünf-Kilometer-Lauf nehmen viele teil, die vielleicht drei Mal im Jahr laufen. Von 107 Angemeldeten sind nur rund zwei Drittel angetreten. Bei schönem Wetter wären wahrscheinlich alle freudig gelaufen“, meinte Ebel.
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Besonders freudig wurde beim „Fun-Staffel-Lauf“ um die Wette gerannt. In einer Staffel über drei Mal einen Kilometer konnten sich die Teilnehmer mit kreativen Kostümen läuferisch messen. „Es war eine sehr ausgelassene Stimmung. Die Zuschauer haben sich sehr gefreut über die Verkleideten“, freut sich Ebel. Bei den Kindern gewannen die „Dreihörner“, eine Gruppe – manche werden es sich denken – aus drei Einhörnern und erhielten jeweils Essensgutscheine. Die Gewinner der Erwachsenen liefen mit einer Schwebebahn aus Pappe, die sie sich während des Wettkampfes überhingen.
Zweimal gab es am Samstag etwas stärkere Regenschauer. „Dann war es kurzzeitig wie leer gefegt. Alle, die schon gelaufen und nass geworden sind, sind dann schnell nach Hause unter die warme Dusche“, erklärte Ebel. Die meisten seien jedoch später zum Zuschauen wiedergekommen. Die letzten Jahre hatte man immer Glück mit dem Wetter, nun gingen aufgrund des Sturms vier Zelte kaputt. Die Aufräumarbeiten starteten direkt nach dem letzten Lauf. „Wir im Orga-Team haben trotz allen Schwierigkeiten super zusammengearbeitet“, betonte Ebel. Er dankte auch den Schwelmer Bürgern: nirgendwo stand auf der abgesperrten Strecke ein Auto im Weg, alle wussten um den Lauf Bescheid.
Siegerehrung auf großer Bühne
Für Verpflegung und Unterhaltung neben der Strecke wurde auf dem Märkischen Platz gesorgt. Dort war auch die große Bühne zu finden, auf der die Sieger der einzelnen Läufe geehrt wurden. Besonders gut kam auch die Verlosung nach dem Zehn-Kilometer-Lauf an. Neben Pokalen für alle Altersklassen gab es 20 Geschenke im Wert von über 500 Euro, wie zum Beispiel Gutscheine für Intersport Reschop, die an alle Teilnehmer des Laufs verlost wurden.
Das Fazit der Veranstalter fällt unterm Strich positiv aus. Im nächsten Jahr plane man keine großen Veränderungen, denn alles habe so geklappt wie erhofft.