Gevelsberg. Für einen Fußballer aus Gevelsberg endete der vergangene Sonntag im Krankenhaus. Auf den Fußballplatz wird er sehr lange nicht zurückkehren.
Laute Schreie tönen durch das Stadion im Stefansbachtal, während etliche Personen zu ihrem Mitspieler rennen. Dieser, Sefa Tümöz, liegt mit einer Horrorverletzung und großen Schmerzen auf dem Boden. Schlimmer hätte es für den Fußballer des B-Ligisten Vatanspor Gevelsberg beim 6:2-Sieg seiner Mannschaft gegen den FSV Gevelsberg III kaum kommen können. In einem Zweikampf brach er sich das Schienbein und riss sich das Kreuzband sowie den Meniskus.
„So etwas“, ordnete der 24-jährige Spieler später selber ein, „habe ich in meinem Leben noch nie erlebt.“ Eine halbe Stunde war gespielt, als es zu der schlimmen Situation im Strafraum von Vatanspor kam. Eigentlich wollte der Gevelsberger nur den Ball klären, doch es kam beim Versuch zu einem Zusammenprall mit dem Gegenspieler. „Der Ball ist in der Luft und ich wollte ihn nur wegschießen, aber mein Gegner trifft dann mein Bein“, schilderte Tümöz die Situation. „So etwas kann passieren“, sagt er.
Mit der Aktion fällt das Tor
Schon in der Luft bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. „Mein Knie war komplett verdreht und es sah sehr eklig aus“, beschrieb er. Während seine Mitspieler zu ihm rannten, ging die Szene aber noch weiter. Der Ball gelang durch den FSV-Spieler, der in das Duell nahe des Tores verwickelt war, über die Linie zum 2:3-Anschluss.
„Sie haben weitergespielt und ich fand das unsportlich, wir haben danach auch nicht aus Fairness noch ein Tor geschenkt bekommen“, sagt Tümöz. Volker Schmidt vom FSV III sagt: „Der Ball ist mit der Aktion ins Tor geflogen, das war alles sehr unglücklich. Es war aber von niemanden böse Absicht.“
Bald die erste Operation
Viel schlimmer als der Gegentreffer wog ohnehin die schwere Verletzung. „Das war ein heftiger Schock“, sagt Tümöz zu seiner Diagnose. „Das ist schwer zu verarbeiten und wenn ich schlafe, kommen mir immer wieder die Bilder in den Kopf“, meint er. Vor dem Gevelsberger steht nun eine harte Zeit. „Ich werde mindestens ein Jahr keinen Sport machen können, sehr wahrscheinlich sogar länger“, sagt er. Bald soll sein Schienbeinbruch operiert werden, in einem halben Jahr seien dann das Kreuzband und der Meniskus an der Reihe.
Trotzdem bleibt er positiv. „Meine Mannschaft steht voll hinter mir und auch meine Familie und Freunde sind für mich da“, zeigt sich der Spieler dankbar. Für ihn ein kleiner Trost, der ihn in den kommenden Monaten vielleicht helfen wird.
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