Schwelm. Die Triathleten des Schwelmer SC steigen in die Oberliga auf – eigentlich als Erster, doch der Verband brummte dem SSC eine seltsame Strafe auf.
Wie penibel die Vorgaben von Sportverbänden sein können, haben die Triathleten des Schwelmer SC zu spüren bekommen. Weil sie bei einem der vier Wettkämpfe der Triathlon-Verbandsliga zu der Siegerehrung nicht in einheitlichen T-Shirts erschienen, sprach der Nordrhein-Westfälische Triathlonverband (NRWTV) eine Strafe aus, die die Schwelmer letztlich den Meistertitel kostete – was das Team allerdings mit Humor nahm. Denn auch als Zweitplatzierter ist der Schwelmer SC in die Oberliga aufgestiegen.
Zwei zweite Plätze und zwei erste Plätze erreichten die Triathleten bei den vier Wettkämpfen in Gütersloh, Steinbeck, Versmold und in Vreden. 78 Punkte sind das eigentlich, in der Endabrechnung steht der SSC allerdings nur bei 76 Punkten – aufgrund der fehlenden, einheitlichen Kluft bei der Siegerehrung in Gütersloh. Zwei Punkte Strafe, die Teamsprecher Demian Barrenstein bei anschließenden Wettkämpfen vermeiden konnte. „Ich habe dann in der Geschäftsstelle irgendwelche Shirts dafür aus dem Schrank genommen“, sagt der 41-Jährige.
Der Älteste hält mehr als nur mit
Barrenstein steuerte mit zwei dritten, einem fünften und einem sechsten Platz einige gute Ergebnisse zum Gesamtergebnis bei. „Er hat sich in diesem Jahr wirklich noch einmal gesteigert“, sagt sein Mannschaftskamerad Lorant Jeschina. Mit 53 Jahren ist Jeschina das älteste Mitglied im Team des Schwelmer SC, was allerdings nichts über seine Leistungsfähigkeit aussagt – auch wenn der Unterschied zu den beiden jüngsten Schwelmern für ihn ersichtlich ist. „Das ist einfach noch einmal eine ganz andere Liga“, sagt Jeschina über Aaron Busch und Linus Kube.
Anders als die beiden Youngster waren Jeschina wie Demian Barrenstein bei allen vier Wettkämpfen am Start. Immer wieder traten die Schwelmer in unterschiedlichen Konstellationen an – unter anderem fehlte ihnen mit Linus Kube in den letzten beiden Wettkämpfen ihr in den beiden ersten Starts bestes Teammitglied. So mussten dann eben andere abliefern. Mit Andreas Thiel (43) und Tom Löber (41) aber hatte der SSC mehr als Ersatz – die beiden Routiniers konnten mit ihren Leistungen ebenfalls einiges zum starken Gesamtergebnis beisteuern.
Schwelms Konkurrenz rüstet auf
Da machte es auch nichts aus, dass mit dem Team von Trispeed Marienfeld die zweite Mannschaft eines Zweitligisten bei fast allen Wettkämpfen mit Profis aus dem Bundesliga-Kader antrat. „Die waren dann nicht zu schlagen. Aber wir haben ihnen ordentlich Paroli geboten“, sagt Demian Barrenstein. Vor allem im letzten Wettkampf in Vreden zeigte das Team vom Schwelmer SC eine geschlossene Leistung. Mit Barrenstein (3.), Löber (5.), Busch (6.) und Jeschina (9.) landeten alle Schwelmer unter den ersten Zehn. Darüber hinaus konnte sich Aaron Busch den ersten Platz in der Altersklasse M25 sichern.
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Doch die Einzelergebnisse stehen beim SSC weniger im Vordergrund, denn viel wichtiger ist den Schwelmern das Gesamtergebnis als Mannschaft. Eine Mannschaft, die sich wirklich diesen Namen verdient hat, wie Lorant Jeschina herausstreicht. „Das sind alles gute Jungs. Wir verstehen uns super untereinander“, sagt das älteste Teammitglied.
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Er selbst ist über den Abteilungsleiter Bernd Gorschlüter überhaupt erst zur Mannschaft hinzugestoßen. „Ich kenne Bernd schon seit der Schulzeit und er ist einfach ein super freundlicher Mensch. Als er mich gefragt hat, habe ich mir nur gedacht: ‘Wenn die Jungs genauso gut drauf sind, kann ja nichts schief gehen.’ So war es dann auch“, sagt Jeschina.
Das Niveau für die Oberliga hat der Schwelmer SC
Gemeinsam geht es in der kommenden Saison dann in der Oberliga an den Start. Die zu absolvierenden Distanzen bleiben dann gleich, die Gegner aber werden natürlich schneller sein als in der Verbandsliga. „Das ist schon unser Niveau, da können wir gut mithalten“, glaubt Barrenstein. Für den Schwelmer SC ist es nach dem Rückzug aufgrund fehlender Starter vor einigen Jahren die Rückkehr in die Oberliga – große Sorgen, dass es erneut so läuft, muss man sich angesichts dieses starken Teams wohl eher nicht machen. Wenn dann auch noch bei jeder Siegerehrung einheitliche T-Shirts vorliegen, steht einer spannenden Saison im kommenden Jahr eigentlich nichts im Wege.