Ennepetal. Er ist die Persönlichkeit des Ennepetaler Handballs. Werner Tweer ist seit über fünf Jahrzehnten im Ehrenamt tätig – und aufhören will er nicht.
Wer an den Handballsport in Voerde denkt, kommt an dem Namen Werner Tweer nicht vorbei. Als Spieler wie als Schiedsrichter hat er große Spuren hinterlassen, seine weiteren Funktionen im Verein lassen sich kaum aufzählen. „Werner ist mittlerweile Ehrenpräsident bei der TG Voerde, dieser Titel schafft es zumindest ansatzweise all das unter einen Hut zu packen, was er für diesen Verein leistet“, beschreibt Abteilungsleiter Lars Apitius das unermüdliche Engagement von Tweer.
Seine Spielerkarriere startete schon 1958, als er in der C-Jugend der Voerder das Handballspielen begann. Nachdem er die weiteren Jugendteams durchlief, prägte er auch in der Herrenmannschaft erfolgreiche Zeiten mit. „Mein Herz gehört der TGV, ich habe in den vielen Jahren etliche Freundschaften geknüpft und fühle mich immer noch sehr wohl“, äußert sich Tweer. Die aktuelle erste Mannschaft in der Verbandsliga ist ganz in seinem Sinne. „Das ist eine tolle Truppe mit vielen Leuten hier aus Voerde und super Charakteren. Der ganze Verein hat eine positive Entwicklung genommen.“
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Daran ist Tweer selbst nicht unbeteiligt, wie der frühere Voerder Coach Hans-Peter Müller weiß. „Werner ist der Motor der TGV, ohne ihn würde das alles nicht so funktionieren wie es das seit Jahren tut.“ Tweer sei sich für nichts zu schade, bestens organisiert und scheue auch vor den unangenehmen Aufgaben nicht zurück. „Er packt einfach an und setzt sich mit großem Engagement ein. Ich bin froh, dass er noch aktiv ist, man kann auf Werner nicht verzichten“, erklärt Müller. Durch seine langjährige ehrenamtliche Arbeit ist er weit über die Grenzen des Ennepe-Ruhr-Kreises hinaus bekannt. Sein Kontakt zu Sponsoren, der Stadt, zum Verband oder zu anderen Spielern und Vereinen ist für die Voerder Gold wert. „Auch in meiner Zeit war er stets eine Ansprechperson für mich, auf die immer Verlass war“, erinnert sich Müller an die gemeinsame Arbeit.
Jahrzehnte auch als Schiri tätig
Ein weiterer großer Baustein in Tweers Leben war und ist das Schiedsrichterwesen. 44 Jahre lang griff er selbst zur Pfeife, arbeitete sich bis in die Regionalliga hoch. Am Zeitnehmertisch erlebte er ein besonderes Highlight, als er bei den Damen von Borussia Dortmund ein Europapokalspiel begleiten durfte. „Das Pfeifen hat mir immer Spaß gemacht, da gab es viele schöne Erlebnisse“, blickt er auf seine Zeit als Schiedsrichter zurück. Auch nach seinem letzten Spiel blieb der dem Verband erhalten, agiert seit mittlerweile über sieben Jahren als Schiedsrichterbeobachter.
Zu wenige von seiner Art
Der ehemalige Kreisschiedsrichterwart Volker Hallmann arbeitete lange Jahre mit Tweer zusammen und wünscht sich mehr Menschen mit einem solchen Engagement. „Es gibt viel zu wenige Werner Tweers. Er ist ein herzensguter Mensch, immer zuverlässig und immer noch ein riesiger Gewinn für den Verband und das Schiedsrichterwesen.“ Im Laufe der Zeit habe er alle denkbaren Auszeichnungen des Westdeutschen Handballverbandes bekommen, seiner Art ist er dabei stets treu geblieben. „Außerdem hat Werner ein Gedächtnis wie ein Elefant. Egal wo er hinkommt wird er erkannt und kennt die Leute selbst beim Namen“, sagt Hallmann.
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Nach längerer Trennung von der TGV kehrte Tweer 2019 zurück um den Vorstand mit seiner Erfahrung und seinen Kontakten zu unterstützen, wofür Apitius immer noch dankbar ist. „Er ist unglaublich gut vernetzt, packt überall an. Genau solche Leute mit der Leidenschaft für das Ehrenamt braucht es in einem Verein wie unserem“, lobt er Tweer. Das beste Beispiel bot der letztjährige EN-Cup in Voerde, bei dem sich Tweer mit Herzblut einbrachte und der nicht besser hätte organisiert sein können. Auch im Alter von mittlerweile 74 Jahren denkt er noch nicht ans Aufhören, möchte auch in der kommenden Saison mit von der Partie sein. Voraussetzung dafür ist, dass die Gesundheit weiterhin mitspielt. „So lange ich Spaß habe und gesund genug bin mache ich gerne weiter“, blickt er voraus. Fans der TGV sowie die Verantwortlichen dürfen sich also auch weiterhin über einen engagierten Werner Tweer freuen, der dem Begriff Ehrenamt im wahrsten Sinne des Wortes seit über fünf Jahrzehnten alle Ehre macht.