Ennepetal. Das erste Testspiel unter dem neuen Trainer Dragan Petkovic wird zum ansehnlichen Auftakt. Im Sturm macht vor allem einer auf sich aufmerksam.

Das war doch schon einmal ganz ansehnlich, was der Fußball-Oberligist TuS Ennepetal zum Abschluss der ersten Vorbereitungswoche gegen den Landesligisten BSV Menden auf den Platz brachte. Das neuformierte Team um den neuen Trainer Dragan Petkovic setzte sich mit 3:0 (2:0) gegen die Sauerländer durch und präsentierte sich dabei vor allem im ersten Spielabschnitt in einer neuen Ausrichtung – mit einem neuen Torjäger, der gleich unter Beweis stellen konnte, was von ihm in dieser Saison zu erwarten werden kann.

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Dragan Petkovic hat viel vor mit dem TuS Ennepetal, daraus macht der neue Übungsleiter keinen großen Hehl. Vor allem möchte der 35-Jährige seine Mannschaft deutlich attraktiver, weil offensiver spielen lassen, als das in den vergangenen Jahren der Fall war. Längere Ballbesitzphasen, mehr Bewegung ohne Ball und ein deutlich höheres Pressing waren gegen den BSV Menden, immerhin Vize-Meister der abgelaufenen Landesliga-Saison, vor allem in den ersten dreißig Minuten erkennbar. „Das sah schon ganz in Ordnung aus“, freute sich Petkovic über die erste halbe Stunde seines Teams.

Drei Neue in der Startformation

In diesem fanden sich mit Rechtsverteidiger Yussuf Ayinla, Rechtsaußen Ramin Shabani sowie Stürmer Ben Binyamin drei Sommerzugänge gleich in der ersten Elf wieder. Während Ayinla von Anfang an so agierte, als würde er schon deutlich länger im Bremenstadion spielen und viele Wege machte, sorgte sein Vordermann Shabani für einige zügige Tempowechsel im Ennepetaler Angriff. Den besten Eindruck der drei startenden Neuen hinterließ aber zweifelsohne Stürmer Binyamin. Dieser traf gleich in seinem ersten Spiel für den TuS drei Mal.

Erstmalig beim TuS Ennepetal an der Seitenlinie: Dragan Petkovic.
Erstmalig beim TuS Ennepetal an der Seitenlinie: Dragan Petkovic. © Fabian Vogel

Nach einem langen Ball von Robin Gallus, der immer wieder um Ordnung und Struktur im Spielaufbau bemüht war, nahm der aufgerückte Linksverteidiger Deniz Yasar das Spielgerät mit, legte dann überlegt zurück an den Strafraum und fand den auf den Ball zustürmenden Binyamin. Dieser ließ sich aus zentraler Position nicht zwei Mal bitten und legte den Ball über Mendens Schlussmann Hacker in die Maschen (18.).

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Kurz vor der Pause war Binyamin wieder zur Stelle und sorgte nach schönem Steckpass von Marius Müller für das zweite Tor (44.). Mit viel Ruhe am Ball legte er im Eins-gegen-Eins gegen den Schlussmann das Spielgerät ins Netz und ließ sich anschließend ausgiebig von seinen Mitspielern feiern.

Ennepetal verliert den Faden

In dieser Phase aber hatten die Ennepetaler etwas den spielerischen Faden aus den ersten 30 Minuten verloren. „Das ist aber nach erst einer Woche Vorbereitung ganz normal. Dafür haben wir das in den ersten halben Stunde wirklich gut gemacht“, wollte Petkovic nicht zu hart ins Gericht mit seinem Team gehen. Große Chancen ließ der TuS aber im gesamten ersten Abschnitt nicht zu, einen Torschuss der Mendener Gäste gab es nicht zu verzeichnen.

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Das änderte sich im zweiten Abschnitt, in dem Ennepetals Torwart Florian Schneider sich mehrmals auszeichnen musste. Gleich drei Mal musste Schneider in brenzligen Situationen retten – und hielt seinen Kasten zur Freude seines Trainers sauber. Offensiv hingegen lief beim TuS allerdings nicht mehr viel zusammen, die Umstellung zur Pause und einige Wechsel im zweiten Spielabschnitt taten da ihr übriges. Ben Binyamin aber war noch nicht fertig. Nach dem sich Marius Müller im Sechzehner beinahe einen Knoten in die Beine dribbelte, ging der 21-Jährige kompromisslos dazwischen und drosch den Ball aus kurzer Distanz zu seinem dritten Treffer ins Tor (56).

In Summe aber ein über einige längere Strecken attraktiver Auftakt in die Testspielphase der Vorbereitung auf die elfte Oberliga-Saison am Stück. Am kommenden Donnerstag geht es mit dem nächsten Test weiter, dann tritt das Petkovic-Team beim Westfalenliga-Achten FC Iserlohn an (19.30 Uhr, Hemberg-Stadion).