Ennepetal. Mit einem außergewöhnlichen ersten Training gab Dragan Petkovic seinen Einstand beim TuS Ennepetal – und brachte gleich zwei neue Spieler mit.

Immer wieder korrigierte Dragan Petkovic seine Stamm- und Probespieler beim intensiven Probetraining im Bremenstadion. Dem ein oder anderen Spieler sah man an, dass nach der langen und kräftezehrenden Saison das intensive Training die ein oder andere Schweißperle mehr verursacht. Für Dragan Petkovic, den neuen Trainer beim Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal, war es die erste offizielle Trainingseinheit im Bremenstadion. Bei dieser ging der 35-Jährige einen ungewöhnlichen Weg und lud Spieler zu einem Probetraining ein. Wir waren vor Ort.

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Insgesamt 13 Spieler aus dem Stammkader und 13 Probespieler konnten ihr Können unter dem neuen Coach unter Beweis stellen. Für den B-Plus-Lizenzinhaber war das Training, nach sechs Monaten Pause, ein voller Erfolg. „Es war ein rundum gelungener Tag und hat sehr viel Spaß gemacht“, resümiert Petkovic.

Yilmaz folgt auf Sobotzki

Mit den Übungen, die Petkovic leitete, wollte er die Spieler vor allem in Stresssituationen bringen. Es wurden viele Passformen und koordinative Elemente trainiert, damit er sich ein genaues Bild von den einzelnen Spielern machen konnte. Dabei half ihm ein bekanntes Gesicht aus Dröschede, Ramazan Yilmaz. Der letztjährige Trainer der zweiten Mannschaft von Borussia Dröschede wird zukünftig die Rolle des Co-Trainers am Bremenstadion übernehmen. „Rami wird mich zukünftig als Co-Trainer unterstützen. Wir haben in Dröschede bereits sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet. Ich freue mich, dass es mit ihm funktioniert hat. Wir haben auch neben dem Platz ein sehr gutes Verhältnis zueinander“, so Petkovic, der sichtlich erfreut über die Zusage seines Freundes war.

Dragan Petkovic bei seiner ersten Einheit im Bremenstadion.
Dragan Petkovic bei seiner ersten Einheit im Bremenstadion. © Unbekannt | Marinko Prša

Auch personell tut sich so einiges bei der Oberliga Mannschaft. Nachdem die Verpflichtungen von Ben Binyamin vom FC Iserlohn und Nikolaos Simeonidis vom BSV Schüren bereits publik gemacht wurden, kann der TuS zwei weitere offensive Neuzugänge verkünden. Mit Lilian-Gabriel Reyes Mellado findet ein TuS Eigengewächs den Weg zurück ins Bremenstadion. Bereits in der Jugend schnürte der 19-Jährige die Schuhe für die Klutertstädter, bevor es ihn zum Wuppertaler SV zog. Dort absolvierte der pfeilschnelle Außenstürmer 16 Spiele in der U19 Bundesliga West, in denen er zwei Mal erfolgreich war. „Lilian ist ein offensiver Allrounder und ein Ennepetaler Junge, er wohnt nicht weit vom Platz entfernt und ist ein richtiger Glücksfall für uns. Ich habe seine Entwicklung verfolgt, besonders körperlich hat er in den letzten Monaten ordentlich zugelegt“, so Petkovic über den Zugang.

Zugang mit bekanntem Namen

Die zweite Offensivkraft kommt mit einem bekannten Namen nach Ennepetal. Raffaele Federico trägt im nächsten Jahr das Trikot der Ennepetaler. Der Neffe des ehemaligen Bundesligaprofis und TuS-Spielers Giovanni Federico ist, wie sein Onkel einst, im offensiven Mittelfeld zuhause. Der 24-Jährige wechselt vom Westfalenliga-Absteiger SV Hohenlimburg mit einer Bilanz von acht Toren in 24 Spielen zum TuS. „Ich durfte ein paar Spiele von Raffaele beobachten. Er hat einen super ersten Kontakt und ist hervorragend im Eins-gegen-Eins. Ich bin sehr froh, dass er zu uns kommt. Er kann eine richtige Waffe werden“, so Petkovic.

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Somit haben die Ennepetaler ihren Kader bereits Mitte Juli um gleich vier vielversprechende Neuzugänge erweitert. Auffällig dabei ist, dass Petkovic den Fokus dabei auf viele junge und schnelle Leute gerichtet hat. Ein Fingerzeig für den neuen Spielstil, der in Ennepetal herrschen soll. Petkovic gilt als großer Freund des hohen Pressings und schnellen Umschaltspiels – genau dafür braucht er möglichst laufstarke und schnelle Spieler in seinen Reihen.

Volles Haus auf dem Kunstrasenplatz im Bremenstadion.
Volles Haus auf dem Kunstrasenplatz im Bremenstadion. © Unbekannt | Marinko Prša

Hinzu kommt, dass der Kader etwas in die Jahre gekommen ist. Viele Leistungsträger wie Kapitän Abdulah El Youbari oder Stürmer Nils Nettersheim sind inzwischen jenseits der 30 Jahre. Eine Aufgabe des neuen Trainers sei es, so der Sportliche Leiter Thomas Riedel vor wenigen Wochen, den begonnenen Umbruch weiter fortzusetzen.

Baustelle Defensive

Über das offene Training haben sich zudem zwei weitere Spieler in den Vordergrund gespielt, mit denen fortan intensiver gesprochen wird. Zusätzlich wird Petkovic zum Vorbereitungsstart ab 3. Juli fünf A-Jugendliche mit ins Aufgebot nehmen. Um die Personalplanung für die kommende Saison abschließen zu können, müssen noch defensive Baustellen geschlossen werden. Gerade die Position des Rechten Verteidigers ist nach dem Abgang von Stammkraft Florian Gerding vakant. Zusätzlich dürfte ein Innenverteidiger den Weg nach Ennepetal noch finden.

Sportdirektor Riedel wird bis zum Vorbereitungsstart also noch das ein oder andere Telefonat führen müssen, um sein neues hochmotiviertes Trainergespann zufrieden stellen zu können. Sollte der Plan des neuen Trainergespanns aufgehen und die Neuzugänge einschlagen, kann man sich in Ennepetal zukünftig auf erfrischenden und attraktiven Fußball freuen.