Essen/Schwelm. Drei Jahre lang zeigte Nikita Khartchenkov in Schwelm, was für ein guter Spieler er ist. Vor allem eine Erfahrung wird ihm in Erinnerung bleiben.

Die Prioritäten haben sich ein wenig verschoben, dass gibt Nikita Khartchenkov ganz offen zu. In Zukunft will der Ex-Kapitän der EN Baskets Schwelm ein wenig kürzer treten, mehr Zeit mit der Familie bringen und den Job mehr in den Fokus rücken. Ganz ohne ambitionierten Basketball geht es für den 35-Jährigen aber auch nach seinen drei Jahren in Schwelm nicht. Mit seinem neuen Klub ETB Miners will Khartchenkov in der Regionalliga noch einmal angreifen.

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Mehrmals in der Woche ging es für den beruflich ebenfalls sehr stark in der Verantwortung stehenden Nikita Khartchenkov von seinem Wohnort Essen nach Schwelm zum Training. 45 Minuten pro Fahrtstrecke ist man dort unterwegs, Hin- und Rückfahrt nahmen entsprechend anderthalb Stunden in Anspruch. „Diese Zeit“, so sagt Khartchenkov, „spare ich jetzt und kann sie mit der Familie verbringen.“ Für seinen Abschied von den EN Baskets Schwelm habe vor allem dieser Grund eine große Rolle gespielt. Rein sportlich in jedem Fall hatte der 2,01 Meter große Flügelspieler noch genug im Tank, um seinem Team auch weiterhin einiges auf dem Spielfeld zu geben. „Ich gehe absolut nicht im Groll, es waren drei gute Jahre in Schwelm“, sagt er.

Khartchenkov stets ein verlässlicher Part

Seine Leistungen in den drei Jahren bei den EN Baskets sprechen für sich. 8,6 Punkte legte der versierte Distanzschütze in durchschnittlich 21,11 Minuten in der abgelaufenen Spielzeit auf, in den Jahren zuvor waren die Zahlen noch besser. 11,7 Punkte in der Spielzeit 20/21, 11,2 in seinem ersten Jahr in Schwelm. Rein sportlich seien die ersten beiden Jahre exzellent verlaufen, findet Khartchenkov. In dieser Saison allerdings habe leider nicht alles so gepasst, wie er und das Team sich das vorgestellt hatten. Eines aber bleibt ihm, trotz der vielen Spiele ohne Publikum auf den Rängen der Dreifeldhalle in Schwelm, in besonderer Erinnerung. „Die Zuschauer sind schon verrückt, das hat immer sehr viel Spaß gemacht.“

Nikita Khartchenkov stimmt die Sieger-Humba auf der Tribüne an.
Nikita Khartchenkov stimmt die Sieger-Humba auf der Tribüne an. © Unbekannt | Michael Scheuermann

Bei seinem neuen Klub in Essen trifft Nikita Khartchenkov auf einige in Schwelm bekannte Gesichter. Raphael Wilder, früher Trainer in Schwelm, ist Sportlicher Leiter, mit Lars Wendt ist ein weiterer ehemaliger Schwelmer Spieler sein neuer Coach. Viel wichtiger ist für Khartchenkov aber, dass das Team Ambitionen hat. „Ohne die Ziele, die das Team verfolgt, wäre ich nicht gegangen“, sagt er.

Regionalliga gestattet keine Fehler

Die Essener möchten in der kommenden Saison den Angriff auf den Aufstieg in die ProB starten. Keine Selbstverständlichkeit, wie Khartchenkov weiß, schließlich gibt es in der Regionalliga keine Playoffs, gespielt wird nur im Ligabetrieb – und aufsteigen wird immer nur Meister. „Da darf man sich keine Fehler leisten“, weiß er.